Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) – Aussaat und Pflege

Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) – Aussaat und Pflege

Die Schwarzäugige Susanne ist eine der schönsten einjährigen Kletterpflanzen und bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Diese Pflanzen sind verhältnismäßig anspruchslos und pflegeleicht. Darüber hinaus begeistern sie durch ihre sehr lange Blütezeit. Sie finden die Schwarzäugige Susanne im Gartenfachhandel in sehr vielen verschiedenen Farben und wahlweise mit oder ohne schwarzes Auge. Was Sie über die Pflege, die Aussaat und die Krankheiten der Kletterpflanze wissen müssen, erfahren Sie im heutigen Artikel.

Herkunft

Die Pflanze ist unter dem lateinischen Namen Thunbergia alata bekannt. Ihren Namen verdankt sie den außergewöhnlichen Blüten, deren Mitte dunkel gefärbt ist. Auf den ersten Blick erinnern diese schwarzen Flecken an Augen. Sie zählt zur Gattung der Himmelsblumen und stammt ursprünglich aus Südostafrika.

Sorten

Die dunklen Augen sind längst nicht mehr das eindeutige Erkennungsmerkmal der Schwarzäugigen Susanne. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Sorten, darunter auch Varianten, die komplett weiß, orange oder gelb gefärbt sind. Als beliebte Sorten der Schwarzäugigen Susanne gelten zum Beispiel:

  • „Blushing Susie“ mit cremefarbenen Blüten, die eine leicht rote Färbung annehmen können
  • „Beauty Spots“ mit weißlich bis gelblich gefärbten Blüten
  • „African Sunset“ mit Blüten in Apricot, Rosa oder Cremeweiß

Sämtliche Variationen finden Sie im Blumenfachhandel oder Gartencenter.

Verwendung

Die Pflanze eignet sich für den Balkon, die Terrasse oder den Garten. In der Gartengestaltung kommt die Kletterpflanze insbesondere zur Begrünung von Gartenzäunen oder als Sichtschutz zum Einsatz. Darüber hinaus wirkt sie sehr schön, wenn sie als Ampelpflanze gehalten wird. Auch als Balkonblumen sind die pflegeleichten Gewächse häufig zu finden.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

Die Thunbergia alata wächst sehr schnell und üppig. Sie kann eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern erreichen. Einfache Holzstäbe, Pergolen oder Spaliere sind perfekte Kletterhilfen für die Garten- und Balkonpflanzen. Doch auch Blumenampeln, normale Pflanzgefäße und Balkonkästen setzt die Schwarzäugige Susanne gekonnt in Szene. Sie begeistert viele Hobbygärtner in erster Linie mit ihren kräftig gefärbten Blüten, die sich von Mai bis Oktober ohne Pause ausbilden. Sie werden zwischen drei und vier Zentimeter groß. Je nach Sorte blüht die Pflanze gelb oder orange und weist schwarze oder teilweise auch weiße Augen auf.

Standort und Pflanzsubstrat

Die Kletterpflanze fühlt sich wohl, wenn sie einen sonnigen, warmen und hellen Standort erhält. Außerdem sollte er möglichst luftig sein. Ideal wäre, wenn der gewählte Platz die Schwarzäugige Susanne zusätzlich vor Wind und Regen schützt. Mit Kälte, Regen und Sturm kann die afrikanische Pflanze nur schlecht umgehen und bildet daher kaum Blüten aus.

Ein Platz in der Sonne oder im Halbschatten ist ein Muss. Zum Pflanzen sollten Sie am besten eine lockere und humusreiche Erde verwenden. Das Pflanzsubstrat darf weder zu trocken noch zu nass sein, denn Staunässe verträgt die Schwarzäugige Susanne nicht. Wenn Sie der Kletterpflanze das geeignete Plätzchen und ein optimales Substrat bieten, wird sie sich mit einem Meer aus farbenfrohen Blüten bedanken.

Pflanzen der Schwarzäugigen Susanne

Vor dem Pflanzen sollten Sie der Erde ein wenig Kompost als Dünger hinzugeben, damit sie genügend Nährstoffe erhält.

Wenn Sie kein Kompostsubstrat zur Verfügung haben, können Sie auch Hornspäne verwenden, die ebenfalls zu einer besseren Nährstoffversorgung beitragen.

Lockern Sie den Boden auf, indem Sie das Pflanzgefäß mit Kies oder Sand anreichern. Eine Drainage aus Tonscherben in der Nähe des Abzugslochs verhindert außerdem, dass die Kübelpflanze der Staunässe ausgesetzt ist.

Gießen und düngen – Tipps für die richtige Pflanzenpflege

Was das Gießen und Düngen angeht, stellen die Kletterpflanzen in der Regel keine besonders hohen Ansprüche. Dennoch sollten Sie sich die folgenden Tipps zu Herzen nehmen, um lange Freude an Ihrer Schwarzäugigen Susanne zu haben:

  • Durch ein regelmäßiges Düngen stellen Sie sicher, dass die Blütenpracht besonders umfangreich ausfällt
  • Geben Sie daher etwa alle zwei bis vier Wochen einen organischen Dünger
  • Alternativ bietet sich normaler Dünger an
  • Vergessen Sie nicht, die Pflanze regelmäßig zu gießen

Um Staunässe zu vermeiden, sollten Sie erst nachgießen, wenn die obere Schicht des Pflanzsubstrates bereits wieder ein wenig angetrocknet ist.

Vermehren

Die Schwarzäugige Susanne lässt sich entweder mit Samen oder aus Stecklingen vermehren. In der Regel gelingt die Vermehrung auch Laien problemlos, wenn genügend Geduld vorhanden ist.

Vermehrung durch Stecklinge

Am schnellsten und einfachsten klappt die Vermehrung mit Kopfstecklingen. Schneiden Sie entweder von Januar bis März oder ab August die Stecklinge der Kletterpflanzen. Sie sollten dafür nur Triebe verwenden, die noch nicht verholzt, aber gut ausgereift sind.

Verwenden Sie zum Schneiden der Stecklinge unbedingt eine scharfe Gartenschere oder ein scharfes Messer. Wichtig ist, dass das Schneidewerkzeug sauber ist.

Nun sollten Sie die Blätter der Stecklinge entfernen, aber drei Blattpaare pro Steckling übrig lassen. Stecken Sie die abgeschnittenen Triebe in einen Blumenkasten oder in kleine Pflanzgefäße. Dafür bietet sich ein durchlässiges Pflanzsubstrat an. Die Durchlässigkeit kann erhöht werden, indem Sie Sand oder Perlit einarbeiten. Gießen Sie die Stecklinge an und stellen Sie sie an einen hellen Platz. Der Standort sollte aber nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein. Breiten Sie zum Schluss noch eine lockere Folie oder Folienbeutel über den Pflanzgefäßen aus. Sie dienen als Verdunstungsschutz.

Vermehrung durch Aussaat

Sie können entweder im Fachhandel Samen für die Schwarzäugige Susanne kaufen oder den Samen Ihrer eigenen Pflanze verwenden. Am besten ist es, schon im zeitigen Frühjahr auszusäen, damit die Jungpflanzen frühzeitig gepflanzt werden können. Der ideale Zeitpunkt liegt ungefähr zwischen Ende März und Anfang April. Säen Sie die Samen in Anzuchtschalen aus, in die Sie Anzuchterde geben. Bedecken Sie sie dann mit einer Erdschicht von ungefähr einem Zentimeter.

Es dauert einige Wochen, bis die Keimlinge groß genug sind, um vereinzelt zu werden. Pflanzen Sie hierfür bis zu drei Pflanzen in einen Topf. Bei größeren Pflanzgefäßen besteht die Möglichkeit, kleine Pflanzengrüppchen einzupflanzen, deren Abstand mindestens 40 Zentimeter betragen sollte. Ab Ende Mai haben Sie dann die Möglichkeit, die jungen Pflanzen in Kübel zu setzen und nach draußen zu stellen. Sie sollten jedoch darauf achten, ob noch einmal Spätfröste angekündigt werden, um die empfindlichen Jungpflanzen gegebenenfalls über Nacht wieder ins Haus zu holen.

Schneiden

Im Prinzip muss die Schwarzäugige Susanne nur geschnitten werden, wenn Sie die Pflanze überwintern möchten. Andernfalls säen Sie im Frühjahr eine neue Pflanze aus. Falls Sie sich für eine Überwinterung entscheiden, wird die Kletterpflanze vor dem Umzug ins Haus auf ungefähr 50 Zentimeter zurückgeschnitten. Falls Sie den Rückschnitt zu diesem Zeitpunkt vergessen, können Sie ihn auch im Frühjahr noch nachholen. Dann sollte das Schneiden aber erfolgen, bevor der neue Austrieb beginnt.

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Überwintern

Normalerweise ist die Schwarzäugige Susanne eine einjährige Pflanze. Wenn Sie die folgenden Hinweise berücksichtigen, können Sie die Kletterpflanze aber auch überwintern, um länger Freude an ihr zu haben:

  • Sobald die Temperaturen unter acht Grad Celsius fallen, sollte die Pflanze in ihr Winterquartier umziehen
  • Dort erhält sie einen hellen und frostfreien Standort
  • Konstante Temperaturen von etwa zehn Grad Celsius sind optimal
  • Während der Überwinterung wird nicht gedüngt und nur mäßig gegossen
  • Die Erde sollte niemals austrocknen, aber auch nicht nass sein
  • Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten, damit Sie die Schwarzäugige Susanne im Ernstfall rechtzeitig behandeln und isolieren können

Es ist sinnvoll, die Kletterpflanze schon im Februar an einen helleren Standort mit mehr Sonnenlicht umzustellen. So stellen Sie sicher, dass sie rechtzeitig ihre Blüten ausbildet.

Im April sind die Tage zwar oft schon warm und sonnig, aber die Nächte noch recht kalt. Sie sollten die frostempfindliche Pflanze daher erst wieder nach draußen auf die Terrasse oder den Balkon stellen, nachdem die Eisheiligen im Mai vorüber sind.

Es wäre schließlich ärgerlich, wenn die ganze Mühe der Überwinterung umsonst war, weil die Schwarzäugige Susanne bei einem überraschenden Spätfrost eingeht.

Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten oder Schädlinge sind bei der Schwarzäugigen Susanne recht selten. Nur im Winterquartier bei einer zu trockenen und warmen Raumluft ist die Pflanze etwas anfälliger und wird daher manchmal nicht von Blattläusen oder Spinnmilben verschont.

Blattläuse

Sie erkennen die rotbraunen, grünen oder schwarzbraunen Blattläuse mit dem bloßen Auge, weil sie mehrere Millimeter groß sind. Sie lieben den zuckerhaltigen Saft der Schwarzäugigen Susanne und saugen diesen aus. Danach scheiden sie einen Großteil des Saftes wieder aus, sodass Sie auch einen klebrigen Belag auf den Pflanzenteilen feststellen werden.

Gelbtafeln schaffen hier ebenso Abhilfe wie eine verdünnte Seifenlauge. Mit Letzterem können Sie Ihre Kletterpflanze im Winterquartier schon vorbeugend besprühen, damit es gar nicht erst zu einem Befall kommt. Ebenso effektiv ist eine Brühe aus Zigarettenstummeln. Übergießen Sie die Stummel mit kochendem Wasser und lassen Sie die Sud einige Tage lang ziehen. Diese Brühe können Sie dann nutzen, um die Schwarzäugige Susanne damit einzusprühen. Bei einem Befall während der Sommermonate haben sich Marienkäfer als effektives und sanftes Mittel gegen die Läuse erwiesen.

Spinnmilben

Spinnmilben legen gerne ihre Gespinste über die Blüten und Blätter der Schwarzäugigen Susanne. Insbesondere bei trockener und warmer Luft ist ein Befall keine Seltenheit. Die saugenden Schädlinge sind meist an der Unterseite der Blätter zu finden, wo sie den Zellsaft der Pflanze aussaugen. Das hat oft schlimme Folgen für das Gewächs: Die angegriffenen Pflanzenzellen kollabieren, die Wasseraufnahme und die Transpiration steigen. Oft zeigen die befallenen Blätter auch feine Sprenkel und werden mit der Zeit graubraun.

Spinnmilben lassen sich vertreiben, indem Sie die betroffenen Pflanzen in der Dusche oder Badewanne abbrausen. Vorbeugend hilft es, die Blattunterseiten mit Basilikum- oder Brennnesseltee zu besprühen. Weiterhin helfen Präparate auf Basis von Neembaum, die Sie in Baumärkten oder Gartencentern erhalten. Sie sind ungiftig für Menschen und Tiere und somit eine umweltfreundliche Variante zur Bekämpfung der Spinnmilben.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Schwarzäugige Susanne eine echte Bereicherung für jeden Garten, jeden Balkon und jede Terrasse ist. Sofern Sie der Kletterpflanze eine geeignete Kletterhilfe anbieten, wird sie schnell emporranken und zu einem natürlichen Sichtschutz vor den Blicken Ihrer Nachbarn heranwachsen. Mit ihren prächtigen Blüten ist sie ein wahrer Eyecatcher, der ganz bewusst in Ihre Gartengestaltung integriert werden kann. Wenn Sie nicht genug von der Kletterpflanze bekommen können, vermehren Sie die Pflanze einfach mit Stecklingen oder Samen. Außerdem können Sie Ihre eigene Schwarzäugige Susanne mit ein bisschen Geschick gut über den Winter bringen und sich in der nächsten Saison noch an ihr erfreuen.

Systematik

Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Akanthusgewächse (Acanthaceae)
Gattung: Thunbergien (Thunbergia)
Art: Schwarzäugige Susanne

Wissenschaftlicher Name

Thunbergia alata

Zusammenfassung

Die Schwarzäugige Susanne ist eine wunderschöne Kletterpflanze für den Garten, eignet sich aber auch für die Terrasse oder den Balkon. Sie rankt schnell an Kletterhilfen empor und wird auch als Sichtschutz sehr gerne verwendet. Es gibt viele verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben, sodass für jeden Pflanzenfreund etwas Passendes dabei ist. Die als einjährig geltende Pflanze kann gut überwintert werden, wenn ein paar Hinweise beachtet werden, sodass Sie durchaus längere Zeit Freude an ihr haben können. Die Vermehrung ist entweder mithilfe von Stecklingen oder per Aussaat möglich und auch für Laien kein Problem.

Artikelbild: © Lost Mountain Studio / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Erika Klarner 24.08.2019 07:59 Uhr

    Lieber Verfasser,
    herzlichen Dank für den ausführlichen Artikel über die Thunbergia alata.
    Ich liebe die schwarzäugige Susanne und bin froh, dass ich in diesem Sommer ein schönes Exemplar im Eingangsbereich stehen habe. Auf jeden Fall werde ich versuchen, die Pflanze zu überwintern.
    Mit freundlichen Grüßen
    Meena

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