Heimliche Energieverschwender im Haushalt finden

Heimliche Energieverschwender im Haushalt finden

Strom und Wasser sind oft eine kostspielige Angelegenheit. Selbst, wenn bereits der günstigste Stromanbieter gefunden ist und alle Geräte darauf ausgelegt sind, Strom und Wasser zu sparen, sind die Nebenkosten oft weiterhin hoch. In einigen Fällen kann es daran liegen, dass sich versteckte Energiefresser im Haus befinden. Wir zeigen Ihnen auf, wie diese ausfindig zu machen sind.

Die richtigen Grundlagen schaffen

Bevor es daran geht, versteckte Stromfresser oder Wasserverschwender zu finden, muss das Haus energiesparend aufgebaut sein. Im ersten Schritt einen genauen Blick auf die monatlichen Kosten werfen. Wie hoch ist die Stromrechnung? Welche Kosten fallen für die Wasserrechnung an?

Ein leichter Weg, die Stromkosten zu senken, ist in der Regel ein umfassender Vergleich für Stromtarife.

Ein Stromanbieterwechsel ist nicht immer notwendig. Immer mehr Anbieter sind sehr kulant und gewähren auf Anfrage bessere Tarife.

Die Wasserrechnung lässt sich leider nur durch ein aktives Reduzieren der Wassernutzung verkleinern.

Weitere Schritte, um die Energiekosten zu senken, umfassen:

  • Stromsparende Elektrogeräte verwenden
  • Bewegungsmelder für Außenbeleuchtung installieren
  • Energiesparlampen verwenden
  • Wassersparende Armaturen
  • Wasser effiziente Toilettenspülung

Weiterhin gibt es eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten, die zum Teil recht spezifisch sind und sich somit nicht in jedem Haushalt gleichermaßen anwenden lassen. So spielt es zum Beispiel eine Rolle, ob ein Garten zu pflegen ist oder nicht.

Heimliche Wasserverbraucher ausfindig machen

Ist die Wasserabrechnung trotz aller Umstellungen weiterhin hoch, ist vermutlich ein versteckter Wasseraustritt vorhanden. Dieser kann in mehreren Stellen im Haus auftreten:

Um festzustellen, ob es ein Problem mit der Wasserversorgung gibt, die folgenden Schritte umsetzen:

  • Sämtlichen Wasserverbrauch im Haus einstellen
  • Wasseruhr ablesen
  • Rund 30 Minuten warten (kein Wasser nutzen!)
  • Wasseruhr erneut ablesen

Kommt es zu einer Differenz zwischen den zwei Zählerständen, müssen Sie sich auf die Suche nach dem Problem begeben.

Auch geringe Unterschiede beachten. Denn ein tropfender Wasserhahn kann schnell bis zu zehn Liter Wasser pro Tag verschwenden. Eine gerissene Leitung wird mit der Zeit immer mehr Wasser verlieren.

Wasserhähne überprüfen

Ein typischer Wasserfresser sind tropfende Wasserhähne. Beim Checken nicht die Hähne an der Hauswand oder in der Garage vergessen. Es sollte auch überprüft werden, wie leicht sich der Wasserhahn sicher verschließen lässt. Ist viel Kraft notwendig, um das Wasser komplett abzudrehen, könnte dies dazu führen, dass er öfter tropft.

Ein weiterer Bereich ist die Toilettenanlage. Vor allem alte Spülkästen können Probleme bereiten. Zum einen fassen sie sehr viel Wasser. Moderne Spülanlagen verbrauchen zum Teil gerade einmal fünf Liter Wasser pro Spülgang.

Zum anderen laufen einige Toiletten aber ständig nach. Läuft das Wasser am hinteren Toilettenrand in das Spülbecken, ist dies oft weder zu sehen, noch zu hören. Um herauszufinden, ob die Toilette Wasser verschwendet, die Wasserzufuhr abstellen. Die meisten Toilettensysteme haben eine separate Zufuhr unter dem Spülkasten. Für Wandsysteme kann sich der Hahn hinter einer Abdeckung befinden. Ist die Wasserzufuhr unterbrochen, darf sich der Wasserstand im Spülkasten nicht ändern. Mindestens 30 Minuten warten, um eine mögliche Veränderung zu sehen.

Rohrleitungen vom Spezialisten prüfen lassen

Sind weder die Wasserhähne noch die Toilettenspülung für einen Wasserverlust verantwortlich, befindet sich das Problem wahrscheinlich bei tropfenden Wasserleitungen. Es ist nicht immer leicht, eine defekte Leitung im Haus zu lokalisieren. Es lohnt sich, einen Profi zu engagieren. Dieser ist in der Lage, die tropfende Stelle zu lokalisieren und zu reparieren.

Eine tropfende Wasserleitung verursacht nicht nur eine hohe Wasserrechnung. Wird der Wasseraustritt nicht gestoppt, kann die Feuchtigkeit auch schwere Schäden in der Baustruktur verursachen.

Versteckte Stromfresser finden

Geräte ausfindig zu machen, die einen hohen Stromverbrauch haben, ist nicht immer einfach. Denn oft ist es nur schwer zu ermitteln, ob der Geräteverbrauch dem Standard entspricht oder ob nicht.

Generell gelten die folgenden Richtlinien:

  • Elektrogeräte der Energieeffizienzklassen A und B bevorzugen
  • Elektrogeräte, die älter als fünf Jahre sind, auf korrekte Funktionsfähigkeit prüfen.
  • Hausinstallationen wie Heizbrenner regelmäßig durch den Schornsteinfeger begutachten lassen.

Es sind vor allem alte Geräte und Elektroinstallationen, die Probleme verursachen. Hinzu kommen alte Stromleitungen, die nicht ausreichend isoliert sind. Um diese Stromfresser zu eliminieren, ist häufig eine umfassende Sanierung notwendig.

Auch die Außenanlagen beachten

Das elektrische Garagentor, die Eingangsbeleuchtung oder der Rasensprenger – auch im Außenbereich gibt es viele Bereiche, die unnötige Kosten verursachen können. Bei einer umfassenden Überprüfung sollten diese Elemente daher nicht außer Acht gelassen werden.

Tipps zum Energiesparen

Sind alle Problembereiche eliminiert, ist es möglich, über eine Verhaltensänderung weiterhin Strom- und Wasserkosten zu sparen. In erster Linie sollte man versuchen, in allen Lebensbereichen den Energieverbrauch zu senken. Das Licht in ungenutzten Räumen ausschalten. Den Kühlschrank nicht lange offen stehen lassen. Den Heißwasserkocher nur mit so viel Wasser füllen, wie tatsächlich benötigt wird. Oft sind diese kleinen Umstellungen bereits ausreichend, um einen echten Unterschied zu machen.

Auch der Wasserverbrauch lässt sich im Alltag merklich minimieren. Vor allem die großen Wasserfresser wie die Dusche und die Badewanne sind dabei zu beachten. Neben der Installation eines wassersparenden Duschkopfes ist auch eine kurze Duschzeit wichtig. Statt zwei Duschen an heißen Tagen am Morgen und am Abend, nur eine Dusche am Tag nehmen.

Weitere Wasserspar-Tipps:

  • Mit Desinfektionstüchern die Hände reinigen
  • Nur einmal am Tag das Geschirr reinigen
  • Das Fahrzeug seltener waschen

Wasserverbrauch steigt stetig an

Der Pro-Kopf-Wasserverbrauch liegt in Deutschland bei rund 120 Litern pro Tag. Damit verbrauchen wir pro Person rund 3600 Liter Wasser pro Monat – ausreichend, um einen mittelgroßen Pool zu füllen.

Wasser ist dabei keine unendliche Ressource, die uns ungehindert zur Verfügung steht. Immer mehr Wasserquellen in Deutschland versiegen, und Wasserwerke greifen auf Süßwasser von Seen und Flüssen zurück. Ein Umdenken für unseren Umgang mit Wasser ist unumgänglich.

Zusammenfassung

Wasser und Strom verursachen nicht nur hohe Kosten in unserem Haushalt. Sie sind auch wichtige Ressourcen, die wir mit Bedacht handhaben müssen, möchten wir sie in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten weiter ungehindert nutzen. Die Eliminierung von unbemerkten Stromfressern und Wasserverschwendern ist dafür ein Schritt in die richtige Richtung. Ansonsten ist es auch an der Zeit, unseren täglichen Verbrauch bewusst zu kontrollieren.

Artikelbild: Motizova / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Peter_T 20.01.2019 22:37 Uhr

    Vielen Dank für den umfangreichen Artikel. So kann man die Umwelt und den Geldbeutel schonen. :) Ich habe noch meine Unterhaltungselektronik an eine Steckdosenleiste mit Schalter angeschlossen, um den Stromverbrauch im Standby zu eliminieren. Gerade wenn man viele Verbraucher hat, summiert sich auch das! :D

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