Farbgestaltung für’s Wohnzimmer

Farbgestaltung für’s Wohnzimmer

In keinem anderen Raum des Hauses wird – zumindest im wachen Zustand – so viel Zeit verbracht wie im Wohnzimmer. Aus diesem Grund spielen die Einrichtung und die Farbgestaltung im Wohnzimmer eine bedeutende Rolle. Farben besitzen eine spürbare Wirkung auf Seele und Geist und sollten deshalb sehr bewusst eingesetzt werden.

Mit der Farbgestaltung im Wohnzimmer lassen sich drei Ziele auf einmal erreichen. Erstens dienen sie als Ausdruck des individuellen Geschmacks – die Verwendung der persönlichen Lieblingsfarben erhöht das Wohlbefinden und sorgt für Behaglichkeit. Zweitens dienen geschickt gewählte Farben dazu bestimmte Gegebenheiten des Raumes auszugleichen, zum Beispiel helle Farben für ein kleines, dunkles Zimmer. Und drittens wirken alle Farben eines Raumes auch auf unbewusster Ebene. Beispielsweise hat die Farbe Blau eine beruhigende Wirkung und Rot eine belebende. Grün vermittelt ein Gefühl der Naturnähe und Gelb scheint Sonnenlicht in den Raum zu bringen. Wenn hier bei der Farbgestaltung im Wohnzimmer genau auf die passenden Farben und Farbkombinationen geachtet wird, wird dieser Raum zu einem ansprechenden Lebensmittelpunkt, in dem sich alle rundum wohlfühlen.

Welche Ansprüche sind vorhanden?

Bevor die Farbgestaltung des Wohnzimmers beginnt, sollte die Frage geklärt werden, welche Bedürfnisse und Ansprüche mit der Einrichtung verfolgt werden. Nicht alle Menschen verstehen unter Behaglichkeit und Komfort dasselbe – was für den einen gemütlich wirkt, erscheint einem anderen als überladen oder altmodisch. Das klassische Beispiel hierfür ist der bekannte Farbton „Eiche rustikal“, an dem sich die Geister spalten. Andersherum empfindet jemand eine sachliche Einrichtung in Weiß als angenehm und einladend, während diese Gestaltung auf einen anderen Menschen kalt und abweisend wirkt. Bevor also die konkrete Planung und Farbwahl beginnt, sollte feststehen, wie die individuellen Ansprüche aussehen.

Die Wohnzimmer-Farbgestaltung durch und durch planen

Zur Farbgestaltung gehört alles, was sich in diesem Raum befindet: Wände und Decken, Möbel und Dekoration, Fußboden und Gardinen. Alles sollte farblich gut aufeinander abgestimmt sein. Ist dies nicht der Fall, etwa durch das Einrichten mit „gesammelten Werken“, so entsteht schnell eine Unruhe, die gar nicht einmal bewusst wahrgenommen werden muss – aber unterschwellig wird das Wohlgefühl beeinträchtigt. Auch ein Mix mehrerer Stile sollte vorsichtig und in Maßen vollzogen werden: Vielfalt ist – gerade in kleinen Räumen – nicht immer optimal.

Und hier beginnt auch schon die gedankliche Arbeit für die Farbgestaltung im Wohnzimmer: mit dem Raum selbst. Ist er groß und hell, klein und dunkel, verwinkelt oder eher quadratisch, niedrig oder hoch? Diese Aspekte fließen in die Gestaltung ein. So profitieren kleine, dunkle oder niedrige Räume von hellen Farben und Zurückhaltung in der Möblierung und Dekoration. Dabei muss es längst nicht immer die Farbe Weiß sein – es gibt zahlreiche schöne, helle Farbtöne wie Apricot, Sandfarben, ein sehr helles Grau oder Pastelltöne. Wenn die Wände, Decken und der Fußboden in diesen hellen Farben gehalten werden und die Möbel eine Nuance dunkler sind, wirken auch kleine, dunkle Räume relativ hell und offen. Bei einer niedrigen Decke gibt es außerdem den Trick mit einem farblichen Absatz an den Wänden: Zwei Drittel der Wände werden etwas dunkler gestaltet und das obere Drittel heller. Die Decke erhält denselben Farbton wie das obere Wanddrittel – dies lässt den Raum optisch höher erscheinen.
Umgekehrt verträgt ein hoher, heller oder großer Raum bei der Farbgestaltung im Wohnzimmer durchaus dunklere, kräftige Farben. Sehr beliebt ist es eine oder zwei Wände hell und die anderen Wände in einem satten Tiefrot oder Blau zu streichen. Die Möbel können ebenfalls dunkler und rustikaler sein – und bei großen, quadratischen Wohnzimmern lassen sich durch passende großformatige Bilder weitere Akzente setzen.

Weitere Methoden der Farbgestaltung im Wohnzimmer

Sehr ansprechend ist es, wenn sich bestimmte Farben in kleinen Details überall im Raum wiederfinden, während die Hauptfarbe eine andere ist. Wird der Raum beispielsweise hauptsächlich in Rot eingerichtet, so kann mit der Farbe Weiß im Kleinen gespielt werden: als Gardinen, Sofakissen, durch eine weiße Vase auf dem Couchtisch oder durch ein Wandbild, bei dem Weiß dominiert.

Ebenso ist es möglich konsequent zwei oder drei Farben zu kombinieren, etwa Beige, Grau und Grün oder Schwarz, Terracotta und Orange. Der persönliche Geschmack steht hierbei natürlich im Vordergrund: Nicht jeder würde diese Farbkombinationen wählen. Erlaubt ist, was den individuellen Vorlieben gefällt. Auf jeden Fall wirkt es sehr stilvoll und durchdacht, wenn sich drei Farben immer wieder im Raum abwechseln und ergänzen. Um beim ersten Beispiel zu bleiben: Eine Wand wird in Grün gestrichen und die anderen drei Wände in Hellgrau. Die Sitzmöbel sind in Beige gehalten und es befinden sich mehrere grüne Zimmerpflanzen im Raum. Sofakissen in Hellgrau und weitere Dekogegenstände in Grau und Beige runden das Bild ab.
Diese Reihe an Beispielen könnte endlos verlängert werden, aber sie macht deutlich, worum es bei der Farbgestaltung im Wohnzimmer geht. Mit etwas Planung und den Grundbegriffen der Psychologie der Farben lässt sich jedes Wohnzimmer farblich perfekt einrichten, so dass sich alle Beteiligten wirklich wohlfühlen.

Artikelbild: © wongwk / Shutterstock


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