Mammutblatt (Gunnera manicata) – pflanzen, düngen, giftig

Mammutblatt (Gunnera manicata) – pflanzen, düngen, giftig

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich beim Mammutblatt (Gunnera manicata) um eine Pflanzenart mit großen Blättern. Ein kleiner Vorgarten ist keineswegs der richtige Standort für die Blätter der Gunnera, die mehrere Meter groß werden können. Dennoch benötigen Interessierte keinen großen Park, um diese Blattschmuckstaude pflanzen zu können. Die spektakuläre Pflanze kann in einem großen Kübel auf der Terrasse, auf einer Rasenfläche oder am Teich überzeugen.

Beschreibung

Das Mammutblatt ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die bis zu drei Meter groß wird. Die ausländische Pflanzengattung ist in den botanischen Gärten hierzulande am häufigsten als Gunnera scabra und Gunnera perpensa Linné vertreten. In einigen seltenen Fällen findet man auch Gunnera manicata Linden. Gunnera wird auch Riesen-Rhabarber genannt, da ihre Wuchsform die des Rhabarbers ähnelt, obwohl die beiden nicht miteinander verwandt sind. In Chile hingegen gibt es Mammutblatt-Arten, deren Schiele geschält und genauso wie Rhabarber gegessen werden.

Charakteristisch für die Pflanze sind ihre großen Blätter, die dornige Stiele besitzen. Alle oberirdischen Teile der Pflanze sterben bis zum Herbst ab und treiben im Frühjahr wieder aus.

Aussehen

Der Stamm der Pflanze ist ein in der Erde verborgenes, knollenförmiges, schwach ansteigendes Rhizom, welches mit seiner Spitze, welche den Vegetationspunkt trägt, nur wenig über den Boden ragt. Der Rhizome erreicht eine Dicke von etwa dreißig Zentimetern. Die gesamte Oberfläche ist mit schuppigen, dunkelbraunen Niederblättern besetzt.

Das auffälligste Merkmal der Gunnera manicata ist ohne Frage das Blatt. Die Pflanze kann zum Höhepunkt ihrer Vegetationsperiode bis zu 40 Blätter tragen, welche in vier Gruppen a acht bis fünfzehn Blätter aufgeteilt ist. Der Durchmesser der Pflanze ist etwa doppelt so groß, eine zwei Meter hohe Gunnera manicata bedeckt also eine Kreisfläche mit einem Durchmesser von etwa vier Metern. Wie zuvor erwähnt, ist der Blattstiel, der etwa ein Meter lang wird, mit Stacheln bedeckt, diese werden bis zu drei Millimeter lang und sind von weicher Natur.

Herkunft

Was die Heimat dieser Gattung betrifft, kommt ein Großteil der Spezie aus Südamerika. Laut Candolle gehören dazu Gunnera bracteata, chilensis, commutata, insignis, intergrifolia, lobata, magellanica, manicata und peltata. Die Gattung selbst ist relativ alt, da einzelne Glieder derselben Pflanze erhebliche Abweichungen in puncto anatomischer Bau und Habitus zeigen. Laut Reinke liegt der Ursprungsort der Gattung in Neuseeland, da die dort vorkommenden Arten Gun. cordifolia, prorepens und mnoica den simpelsten Bau vorweisen.

Zu den ältesten und am stärksten entwickelten Typen gehört auch die Gun. manicata, die einen dicken, unterirdischen Stamm sowie axilläre Stipulae besitzt. Gunnera manicata stammt aus Brasilien und wurde laut Schwacke von Libon Santa Catharina (Brasilien) entdeckt und später nach Europa gebracht. Die neue Pflanzenart wurde in Lindens Garten kultiviert, wo sie aber nicht blühen konnte. Später entdeckte man die Pflanze in Serra do Oratorio auf 700 bis 1.200 Meter Meereshöhe.

Standort

Damit die Gunnera manicata ihre beachtliche Wuchsleistung erreichen kann, müssen drei Voraussetzungen gegeben sein:

  1. Sonne
  2. Nährstoffe
  3. Wasser

Das Mammutblatt bevorzugt einen vollsonnigen Standort an einem See, Bach oder Teich. Ihr Wurzelbereich sollte dabei nicht permanent im Wasser sein, da sie im Winter einfrieren würde. Eine regelmäßige Feuchtigkeit ist der Gunnera manicata aber von großer Wichtigkeit. Steht sie trocken, treten schnell Blattschäden auf.

Der Boden selbst sollte homos und tiefgründig sein. Mögliche Standorte im Garten sind große Rasenflächen, vor einer Hausmauer oder an Gewässern. Wie zuvor erwähnt, ist das Mammutblatt auch in einem großen Kübel spektakulär, dann kann man es auf die heimische Terrasse oder einen Dachgarten stellen.

Wichtig: Wird die Pflanze in der Nähe anderer Gewächse angepflanzt, muss der Abstand großzügig einkalkuliert werden. Dieser sollte zwischen ein und zwei Meter betragen.

Pflege

Bei der Pflege der Gunnera manicata ist, wie schon erläutert, auf die Bewässerung zu achten. Damit die Pflanze ihre beachtliche Größe erreichen kann, benötigt sie entsprechend viel Wasser. Gerade an warmen Tagen ist die Verdunstung aufgrund der riesigen Blätter entsprechend groß. Ein bisschen zu viel Wasser kann dem Mammutblatt kaum schaden, zu wenig hingegen wird sich in den beschädigten Blättern widerspiegeln.

Damit das Mammutblatt seine volle Größe erreichen kann, hilft eine Mischung aus Kompost, Mist und Dünger. Den Dünger verabreicht man zwischen April und Juni. Mist und Kompost dagegen benötigt die Pflanze im Herbst und Frühjahr. Diese Maßnahme ist eine Isolation, die der Pflanze hilft, den kalten Winter besser zu überstehen. Sie ist nämlich nur bedingt winterhart. In Süd-Brasilien, dem Naturstandort der Pflanze, werden es im Winter regelmäßig bis zu minus zehn Grad Celsius, jedoch niemals tiefer. In Deutschland kann die Temperatur durchaus unter diesen Wert sinken. Deshalb sollte man die Pflanze, gemeint ist eher der Wurzelbereich, mit Laub und Tannenästen einpacken, so wie man es bei Rosen tut. Diese natürliche Isolierung verhindert, dass die der Wurzelstock einfriert. Im Frühjahr wird die Isolation wieder entfernt.

Wer sich dazu entscheidet, das Mammutblatt in einen Kübel zu pflanzen, der muss seine Pflanze in einem Raum überwintern, was angesichts ihrer Größe keine leichte Aufgabe ist. Alternativ hilft es auch, die Pflanze mit einem Tuch oder Ähnlichem gut einzupacken.

Schnitt

Das Mammutblatt benötigt seinen jährlichen Schnitt im Herbst, bevor es auf den Winter vorbereitet wird. Glücklicherweise verliert es zu dieser Zeit alle Blätter, da sich die Pflanze so, ähnlich wie einige Bäume, vor dem Erfrieren selbst schützt. Das Zurückschneiden der Stiele ist aus dem Grund sinnvoll, da die Pflanze so gekräftigt wird. Die Stiele werden auf eine Länge von etwa 30 Zentimetern zurückgeschnitten. Da die Stiele bis zu zehn Zentimeter dick werden können, benötigt man ein entsprechend solides Schneidewerkzeug.

Überwinterung

Die exotische Staude ist, wie zuvor erwähnt, nur bedingt winterhart. Folglich benötigt sie einen Schutz gegenüber kalten Temperaturen. Wird es der Gunnera manicata zu kalt, werden ihre Blätter schlaff und dunkel. Die Pflanze selbst nimmt bei Frost keinen Schaden, es sei denn, die tiefen Temperaturen halten lange genug an, dass die Staude erfriert. Damit dies nicht geschieht, trifft man im November folgende Vorbereitungen:

  • alle Blätter abschneiden
  • Blätter auf 30 cm kürzen
  • Boden rund um die Pflanze säubern
  • feuchte Pflanzenteile entfernen
  • Mammutblatt auf Schädlinge prüfen

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Um Gunnera manicata vor Frost zu schützen, eignen sich folgende Materialien:

  • abgetrennte Mammutblätter
  • Reisig
  • Tannenzweige
  • trockenes Laub
  • Kokosmatten
  • Kokosvlies

Bei der Erstellung des Winterschutzes muss darauf geachtet werden, dass sich Luftpolster bilden können. Dies erreicht man, indem man verschiedene Materialien abwechselnd übereinanderlegt.

Schädlinge

Das Mammutblatt hat nur wenige Feine, einer von ihnen sind Schnecken, die großes Interesse an den Blütenknospen der Pflanze zeigen. Um sich gegen Schnecken zu schützen, hilft Schneckenschutz oder Schneckenkorn. Andere Schädlinge sind Nagetiere, die im Winter versuchen, ein Versteck zu finden und sich an der Pflanze bedienen können. Auch hier ist ein Drahtkorb rund um die Pflanze die beste Wahl.

Vermehrung

Die Vermehrung der Gunnera manicata ist auf zwei Arten möglich:

  1. durch Samen im Herbst
  2. durch eine Teilung im Frühling

Empfehlenswert ist die zweite Möglichkeit, da die Pflanzen so schneller heranwachsen. Nach dem Abbau des Winterschutzes, sobald der Austrieb beginnt, muss man dazu die Pflanze ausgraben und abteilen. Bei dem Vorgang muss darauf geachtet werden, dass jeder Spross mindestens über einen Blattansatz verfügt. Der abgeteilte Spross wird dann in einen Blumentopf gepflanzt, wo er etwas heranwachsen kann, bevor es in die Gartenerde geht.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Ist das Mammutblatt giftig?
Angesichts seiner alternativen Bezeichnung (Riesen-Rhabarber) könnte man meinen, dass das Mammutblatt genauso schmackhaft wie Rhabarber ist. Wer diese Pflanze jedoch in seiner vollen Pracht gesehen hat – sie wird bis zu drei Meter groß – wird diesen Gedanken schnell vergessen. Die imposanten Blätter sind nicht zum Verzehr gedacht, da sie zu bitter und sauer sind. Giftig ist die Pflanze allerdings nicht. Wer also genug Platz im Garten hat, kann sie beruhigt unterbringen, ohne sich fürchten zu müssen, dass sie Tiere oder Bewohner des Hauses vergiften könnte
Wie schnell wächst das Mammutblatt?
Der optimale Standort für das Mammutblatt befindet sich im Halbschatten. Weiterhin ist der Boden humusreich und feucht, da die Pflanze aufgrund ihrer riesigen Blätter viel Wasser benötigt. Unter diesen idealen Bedingungen wächst die Pflanze in einem Sommer auf etwas über einen Meter. In ihrer Heimatregion erreicht sie bis zu drei Meter Höhe. Unter idealen Bedingungen können die Blätter aber auch in Deutschland zwei Meter groß werden, bis sie im Herbst wieder absterben.
Wo kann ich das Mammutblatt bestellen / online kaufen?
Das Mammutblatt ist in vielen Baumschulen Deutschlands erhältlich. Wer sich von der Qualität dieser Pflanze überzeugen möchte, hat auf diesem Wege die beste Möglichkeit. Die Pflanze ist aber auch online erhältlich, sei es über spezielle Pflanzen-Verkäufer oder auch eBay oder Amazon. Bei eBay gibt es bereits großgezogene Exemplare, die ideal für diejenigen sind, die sich nicht mit der Aufzucht befassen möchten.

Wie gestaltet sich die Pflege des Mammutblatts?
Im Allgemeinen ist das Mammutblatt sehr pflegleicht. Im Sommer ist nur wenig Pflege erforderlich, wenn die Bodenverhältnisse gut sind und ein geeigneter Standort gewählt wurde. Der Boden darf niemals austrocknen, weshalb regelmäßiges und großzügiges Gießen sinnvoll ist.

Wie lautet der botanische Name des Mammutblatts?
Die botanische Bezeichnung lautet Gunnera manicata.

Wie kann man das Mammutblatt vermehren?
Im Herbst ist eine Vermehrung mit Samen möglich. Im Frühling kann man die Pflanze auch teilen. Letzteres gestaltet sich nicht nur einfacher, sondern geht auch schneller vonstatten. Sobald der Winterschutz abgebaut wurde, gräbt man das Mammutblatt aus und teilt die Wurzel. Wichtig ist, dass jeder Spross wenigstens einen Blattansatz besitzt. Die abgeteilte Pflanze sollte dann in einem Blumentopf herangezogen werden, damit sich ausreichend Wurzeln bilden. Erst danach wird die Jungpflanze in den Garten ausgepflanzt.

Wie sieht die Blüte des Mammutblatts aus?
Das Mammutblatt bildet im Zeitraum von Juli bis August kleine Blüten, die eher unscheinbar sind. Es sitzen jedoch mehrere Tausend Blüten am Blütenstand, der dadurch bis zu einem Meter hoch werden kann.

Ist das Mammutblatt winterhart?
Das Mammutblatt ist eine exotische Pflanze, die sehr empfindlich gegenüber Kälte ist. Schon bei einmaligem Frost färben sich die Blätter dunkel und werden schlaff. Danach kann sich die Pflanze aber durchaus wieder erholen. Sobald die Temperaturen kälter werden und langanhaltende Fröste anstehen, stirbt die gesamte Pflanze ab. Deshalb ist es spätestens im November notwendig, das Mammutblatt auf den Winter vorzubereiten.

Worauf muss beim Überwintern geachtet werden?
Vor der Überwinterung werden alle Blätter abgeschnitten und die Blattstiele gekürzt. Zudem entfernt man abgestorbene Pflanzenteile und feuchtes Laub. Schädlinge und Schnecken müssen bekämpft werden. Danach kann man trockenes Laub, Kokosmatten, Kokosvlies, Tannenzweige und Reisig verwenden, um einen Winterschutz herzustellen. Am besten trägt man verschiedene Materialien abwechselnd in Schichten übereinander auf.

Ist das Mammutblatt für eine Haltung im Kübel geeignet?
Es ist möglich, das Mammutblatt in einem Kübel zu halten, sofern der Durchmesser des Pflanzgefäßes groß genug ist.

Welche Dinge gibt es beim Einpflanzen zu beachten?
Wichtig ist, dass der Standort genügend Platz bietet. Das Mammutblatt wächst im Laufe der Zeit bis zu vier Meter in die Breite.

Wie schnell wächst das Mammutblatt?
Bei optimalen Bedingungen kann eine Jungpflanze in einem Sommer eine Höhe von einem Meter erreichen. Viel größer wird das Mammutblatt hierzulande oft nicht. In seiner Heimat kann es bis zu drei Meter hoch werden.

Ist das Mammutblatt giftig?
Das Mammutblatt ist aufgrund seines sauren Geschmacks nicht zum Verzehr geeignet. Es enthält aber keine Giftstoffe und gilt als ungiftig.

Welcher Dünger ist für das Mammutblatt geeignet?
Für die Düngung eignet sich ein sauer reagierender Dünger am besten. Zudem ist Mulchen sinnvoll. Gedüngt wird nur im Zeitraum von April bis Juni. Zusätzlich kann man im Frühjahr und Herbst die Erde mit Kompost und Mist anreichern, um die Nährstoffversorgung zu optimieren.

Systematik

Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Gunnerales
Familie: Gunneraceae
Gattung: Gunnera
Art: Mammutblatt

Wissenschaftlicher Name

Gunnera manicata

Artikelbild: © Edward Westmacott / Shutterstock


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