Schweißen für Heimwerker

Schweißen für Heimwerker

Das Schweißen ist eine handwerkliche Tätigkeit, die früher nahezu jeder Heimwerker beherrschte. Die notwendigen Utensilien und Schweißgeräte wurden vom Nachbarn oder einem Kollegen ausgeliehen und schon begann die Arbeit. Zäune, Autoteile, Geländer und jede erdenkliche Metallkonstruktion wurde im Nu ausgebessert oder zusammengefügt.

Heute sieht die Situation ganz anders aus. Das Schweißen beherrschen nur noch wenige Menschen. Dennoch schadet es nicht, zumindest die grundlegenden Dinge zu wissen. In diesem Artikel erklären wir das elektrische Schweißen. Es wird am schnellsten erlernt und besitzt in puncto Geräte und Zubehör die wenigsten Voraussetzungen.

Arbeitsschutz

Bevor es um das Thema schweißen geht, sollte der Arbeitsschutz angesprochen werden. Wie bei jeder anderen Arbeit in der heimischen Werkstatt sollte niemand ohne die passende Ausrüstung arbeiten. Beim Schweißen benötigen Heimwerker:

  • Schweißerhandschuhe
  • Schweißerschutzmaske für das Gesicht
  • eine funkenfeste Arbeitskleidung (Blaumann mit flammenhemmenden Fasern)
  • festes Schuhwerk
  • Feuerlöscher für den Notfall

Achtung: Geschweißt wird ausschließlich auf nicht brennbarem Untergrund. Optimal sind Steinplatten oder Betonboden. Wer Flecken vermeiden möchte, kann ein Blech oder eine spezielle Schweißermatte unterlegen. Ebenfalls wichtig ist die Vorbereitung: Die Werkzeuge müssen mit einem kleinen Hammer und einer Drahtbürste zunächst gereinigt werden.

Das richtige Schweißgerät

Beim Schweißen unterschiedlicher Materialen erhitzt ein spezielles Gerät die Werkstückkanten bis zum Schmelzen. Mit einem Zusatzwerkstoff werden diese anschließend unlösbar miteinander verbunden. Die Schweißverfahren sind je nach Material unterschiedlich. Zum Verbinden von Edelstahl und Stahl ab 2 Millimeter Dicke kommen in der Regel Elektrodenschweißgeräte zum Einsatz. Diese einfachen Geräte besitzen Schweißtransformatoren, die Netzstrom umformen und einen elektrischen Lichtbogen erzeugen. Elektrodenschweißgeräte sind im Handel bereits für 50 Euro erhältlich. Profigeräte wie das Inverter Schweißgerät kosten dagegen mehrere Tausend Euro.

Leistung

Ein entscheidendes Kaufkriterium ist die Leistung des Schweißgerätes. Die Dicke der Elektroden hängt von der Dicke der zu verbindenden Werkstücke ab. Einige Geräte erlauben es, den Strom in mehreren Stufen einzustellen.

Betriebsspannung

Zum Schweißen dicker Werkstücke wird grundsätzlich hohe Leistung benötigt. Hier haben Geräte, die entweder mit 400 Volt Drehstrom oder 230 Volt Wechselstrom arbeiten, einen Vorteil. Selbst beim Anschluss an zwei Phasen des Drehstroms sorgt die höhere Spannung für einen kräftigen Schweißstrom. Die Schweißgeräte verfügen in der Regel über zwei getrennte Netzleitungen oder einen Adapter.

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Einschaltdauer

Die Einschaltdauer des Geräts ist ein weiteres Kaufkriterium. Sie wird in Prozent angegeben. Dieser Wert steht für den Zeitraum, die Heimwerker das Schweißgerät innerhalb von zehn Minuten nutzen können. 50 Prozent Einschaltdauer (ED) bedeuten, dass der Heimwerker mit dem Schweißgerät für fünf Minuten schweißen kann. Anschließend muss es fünf Minuten abkühlen. Bei 100 Prozent ED können Sie sogar dauernd schweißen. Dies ist allerdings nur bei reduziertem Strom möglich.

Kühlung

Für den Dauerbetrieb sollte eine gute Kühlung vorliegen. Die simple Konvektionskühlung reicht in der Regel nicht aus. Eine Gebläsekühlung reduziert die Temperaturen und erhöht so die Einschaltdauer. Das Nachrüsten dieser Kühlung ist relativ preisgünstig und ideal zum Tuning des Elektrodenschweißgerätes.

Gehäuse

Gängige Schweißgeräte bestehen aus Blech. Das Gewicht hängt vom Trafo ab und beträgt mindestens 10 Kilogramm. Bei den kleinen Geräten sollte darauf geachtet werden, dass sie einen soliden Tragegriff besitzen. Große Schweißgeräte sollten dagegen mit Rädern ausgestattet sein.

E-Hand-Schweißen Ablauf

Das Schweißprinzip ist relativ simpel und verständlich: Ein Pol entsteht, indem der Elektrodenstab durch den Halter mit dem Trafo verklemmt wird. Die zweite Klemme gehört in das Werkstück – also den zweiten Pol. Der Stromkreis schließt sich, sobald der Elektrodenstab an das Werkstück gehalten wird. Die Spannung springt in diesem Fall über und es entsteht ein Lichtbogen. Das Material der schmelzenden Elektrode dient als Zusatzwerkstoff. Dieser Mantel bildet eine Art Schutzgas. Das Gas wiederum lagert sich als Schlacke auf der Schweißnaht ab. Der Trick des Prinzips ist es, das Verkleben des Elektrodenstabs mit dem Werkstück zu verhindern. Heimwerker müssen immer so viel Materialübertragung zulassen, dass das Werkstück genau die richtige Menge abbekommt. So verklumpt die Schweißnaht nicht.

Haftungsausschluss: Dieser Ratgeber dient ausschließlich zur Information über das Thema „Schweißen“. Wir übernehmen keine Verantwortung für eventuelle Folgen oder Unfälle. An dieser Stelle raten wir allen Heimwerkern, einen passenden Kurs zu besuchen, bevor sie das Schweißen praktizieren.

Artikelbild: © Jeanette Dietl / Shutterstock


3 Kommentare

  1. Hango 16.09.2015 15:30 Uhr

    Hallo,
    vielen Dank für den informativen Artikel ! Schön kurz und auf den Punkt gebracht. Dabei auch noch die wichtigsten Bereiche abgedeckt. So ließt man doch gern !

    Das mit der Einschaltdauer war mir so genau noch gar nicht bewusst. Bei meinem nächsten Einkauf werde ich da mal ein genaueres Auge drauf werfen. Danke.

    direkt antworten
  2. Viktor 08.09.2016 15:52 Uhr

    Super Artikel!
    Ich bin immer wieder glücklich, wenn ich einen kurzen, auf den Punkt gebrachten, mit allen wichtigen Fakten beinhalteten Artikel, lesen darf. Ich hasse es, wenn um den heißen Brei geredet wird. Danke für den Artikel :)
    Liebe Grüße
    Viktor

    direkt antworten
    1. HeimHelden.de 10.09.2016 18:18 Uhr

      Hey Viktor,

      vielen Dank für dein Kompliment. Vielleicht magst Du unsere Seite einmal verlinken oder zumindest auf Facebook teilen? ;-)

      Dein Heimhelden-Team!

      direkt antworten

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