Silikonfugen erneuern – in wenigen Schritten schöne Fugen zaubern

Silikonfugen erneuern – in wenigen Schritten schöne Fugen zaubern

Silikonfugen – ihnen sieht man ein hohes Alter an. Sie sind gerissen, verfärbt und sehen schlichtweg unschön aus. Unabhängig davon, ob die Silikonfugen im Bad oder der Küche zu finden sind – ist das Material beschädigt, sieht es nicht nur unansehnlich aus, sondern stellt auch eine Gefahr dar. Durch undichtes Silikon sickert Wasser und beschädigt die Fliesen. Wir zeigen Heimwerkern mit unserer Anleitung, wie sie Silikonfugen in wenigen Schritten erneuern.

Alte Silikonfugen begünstigen die Schimmelbildung

Dass Schimmel der Gesundheit schadet, ist allgemein bekannt. Dennoch ist das Übel in vielen deutschen Wohnungen zu finden. Studien verbinden Schimmelpilze mit Atemwegbeschwerden. Bewohner eines mit Schimmel befallenen Hauses können die Sporen der Schimmelpilze einatmen. Diese führen zu reizenden und allergischen Reaktionen. Da es keine Grenzwerte für Schimmelpilze gibt, müssen Heimwerker vorsorglich handeln.

Die Vorsorge besteht darin, die Silikonfugen im Haus – also im Badezimmer und der Küche – regelmäßig zu inspizieren. Sobald die Fugen erste Anzeichen auf eine Schädigung aufweisen (Riss, Verfärbung, schwarze Punkte), wird es Zeit, die Silikonfugen zu erneuern. Je länger man die Erneuerung der Fugen aufschiebt, desto größer wächst das Risiko eines Schimmelbefalls. Hat sich dieser eingenistet, ist es schwierig, ihn loszuwerden. Betroffene finden auf den Seiten 30 bis 30 in diesem Ratgeber des Umweltbundesamtes Tipps zur Beseitigung von Schimmelpilzen im Haushalt.

Der Grund, warum Schimmel in Wohnungen entstehen kann, hängt mit den täglich anfallenden Aufgaben in einem Haushalt zusammen. In einem klassischen Haushalt wird gekocht, geduscht und Wäsche getrocknet. Feuchtigkeit begünstigt das Schimmelwachstum, lässt sich aber nicht komplett ausschließen. Feuchtigkeit kondensiert an der kältesten Fläche in einem Raum, meist die Außenwände und Fenster.

In der Küche bilden sich Schimmelpilze in der Regel an den Fensterfugen. Sobald das Silikon erste Risse aufweist, dringt Feuchtigkeit ein und Schimmelpilze gedeihen. Im Badezimmer ist die Situation ähnlich: Hier gibt es Silikonfugen an den Fenstern, aber auch an der Badewanne und anderen Elementen. Die Feuchtigkeit ist noch höher als in der Küche, sodass die Gefahr der Schimmelpilzbildung größer ist.

Prävention: Silikonfugen reinigen und Feuchtigkeit reduzieren

Wer die Lebensdauer seiner Silikonfugen erhöhen möchte, für den gibt es zwei präventive Maßnahmen, die er korrekt ausführen muss:

  1. Silikonfugen reinigen: Kalk und Schmutz lagern sich gerne in den Silikonfugen ab. Mit einer regelmäßigen Säuberung können Heimwerker ihre Fugen langfristig erhalten. Wichtig ist, welche Hilfsmittel man bei der Reinigung verwendet.
  2. Feuchtigkeit reduzieren: Die Luft in der Wohnung enthält zu jeder Zeit einen bestimmten Anteil Feuchtigkeit. Durch verschiedene Aktivitäten (Kochen, Duschen) steigt der Feuchtigkeitsanteil. Diesen können Heimwerker senken, indem sie richtig lüften. Das ist insbesondere im Badezimmer wichtig, um die Schimmelgefahr zu reduzieren.

Die beiden Maßnahmen verlängern die Lebensdauer einer Silikonfuge. Früher oder später muss diese dennoch erneuert werden.

Vorbereitungen zum Erneuern der Silikonfugen

Wenn Heimwerker ihre Fugen jahrelang gepflegt und die Feuchtigkeit im Bad und in der Küche reduziert haben, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wenn das Material sein Lebensende erreicht. Dann hilft keine Reinigung mehr: die Fugen müssen erneuert werden.

Die gute Nachricht: Fugen erneuern ist ein relativ simpler Prozess, wenn man sich an die im Anschluss folgenden Regeln hält. Die Erneuerung erfordert ein wenig Übung, da der Umgang mit einer Kartuschenpistole nicht ganz einfach ist. Deshalb sollte man das Verfugen dort testen, wo eine unschöne Fuge später nicht auffällt – hinter einer Tür beispielsweise.

Zunächst müssen Heimwerker einige Vorbereitungen treffen: Dazu gehört, zu ermitteln, wie viel und welches Silikon sie benötigen und eventuell passendes Werkzeug kaufen.

Heimwerker wissen, dass es Silikon und Acryl gibt. Acryl kommt in der Regel nicht im Badezimmer zum Einsatz, da es nicht wasserabweisend ist. Achten Sie beim Kauf des Silikons, für welchen Einsatzzweck es geeignet ist. Die Hersteller unterscheiden in der Regel zwischen Silikon für den Sanitärbereich (Dusche, Duschkabine, etc.) und für Silikonfugen (Wandfliesen, Bodenfliesen). Weiterhin sollte das Silikon resistent gegen Reiniger sowie Chemikalien sein, die bei der Reinigung des Badezimmers oder der Küche zum Einsatz kommen können.

Kaufen Sie nicht versehentlich Silikon für den Sanitärbereich, da es zum Verfugen nicht geeignet ist.

Nachfolgend finden Sie Informationen zum benötigten Material und Werkzeug für das Erneuern von Silikonfugen.

  • Klebeband
  • Silikonkartusche für Silikonfugen
  • Eimer mit Wasser
  • Schwamm
  • PE-Rundschnur

Beginnen Sie zunächst damit, die zu entfernenden Silikonfugen zu säubern. Warten Sie anschließend, bis die Fugen trocken sind.

Silikonfugen mit dem Fugenkratzer entfernen

Nachdem die Silikonfuge getrocknet ist, müssen Sie diese entfernen. Für diesen Schritt empfehlen wir Heimwerkern einen Fugenkratzer. Zwar ist es möglich, ein Cuttermesser zu verwenden. Mit dem Fugenkratzer ist die Arbeit schneller und sauberer erledigt.

Achten Sie beim Kauf des Fugenkratzers darauf, dass die Klingen auswechselbar sind.

Führen Sie den Fugenkratzer an der Silikonfuge entlang. Seine scharfe Metallklinge dringt tief ein und trennt das Silikon von dem umliegenden Material ab.

Sollten abschließend einige Reste übrig bleiben, können Heimwerker diese mit einem Cuttermesser lösen. Hartnäckige Reste, die selbst mit dem Cuttermesser nicht entfernt werden können, behandeln Sie mit einem im Handel erhältlichen Silikonentferner. Dieses Produkt können Heimwerker mit einem Pinsel auf die betroffenen Stellen der Fuge auftragen. Nach einer bestimmten Einwirkzeit (Herstellerangaben beachten) ist es möglich, die Silikonreste mit dem Cuttermesser zu lösen.

Kleben Sie nun die Silikonfugen mit Klebeband ab, um die umliegenden Fliesen beim Verfugen nicht zu beschädigen.

Das Abkleben mit Malerkrepp ist eine optionale Maßnahme. Es gibt Heimwerker, die darauf schwören, dass das Klebeband bei der eigentlichen Arbeit behindert. Anfängern empfehlen wir dennoch, die Kanten mit Malerkrepp abzukleben. Der Grund ist simpel: Das Klebeband dient als eine Art Richtlinie, um eine gerade Fuge zu ziehen.

Silikonfugen wie ein Profi ziehen

Nach den Vorbereitungen geht es an die eigentliche Arbeit. Die Fugen sind von dem alten Silikon befreit und warten darauf, mit neuem, frischen Silikon verfugt zu werden.

Das Verwenden einer PE-Rundschnur ist optional und nur dort nötig, wo die Fugen große Hohlräume besitzen. Die PE-Rundschnur füllt den Hohlraum und erspart Heimwerkern viel Material. Wählen Sie den Durchmesser der Rundschnur so, dass das Material mit etwas Druck in die Fuge eingebracht wird. Nur auf diese Weise ist die Fuge komplett gefüllt. Rundschnüre gibt es im Handel als Meterware. Sie können dieses Füllmaterial problemlos aneinanderreihen.

Ebenfalls optional ist das Grundieren der Haftflanken mit einem Pinsel oder Tuch. Die Grundierung wird meist nur bei stark saugenden Untergründen benötigt.

Nehmen Sie nun Ihre Silikonpistole, um mit dem Verfugen zu beginnen. Sollten Sie keine Kartuschenpistole besitzen, müssen Sie eine kaufen. Nehmen Sie die Silikonkartusche und spannen Sie diese in die Kartuschenpistole (auch Silikonspritze genannt). Schneiden Sie die Spitze der Kartusche schräg an, um ihr die gewünschte Austrittbreite zu verleihen. Führen Sie anschließend mehrere Pumpstöße aus, bis Sie einen Widerstand spüren. Dann ist die Kartuschenpistole einsatzbereit.

Das Silikon spritzen Sie nun in einem gleichmäßigen, zügigen Tempo in der gewünschten Breite in die Fuge. Achten Sie darauf, dass Sie gleichmäßig Druck ausüben und eine flüssige Bewegung ausführen. Wie am Anfang des Artikels erwähnt, ist das Silikonspritzen für ungeübte Heimwerker zunächst ungewohnt. Testen Sie Ihr Können deshalb an einer Fuge, die nicht sichtbar ist, beispielsweise hinter einer Tür.

Die Silikonfuge muss mit den angrenzenden Flächen in Kontakt treten. Es dürfen keine Spalten frei bleiben.

Silikonfuge glatt ziehen

Nachdem Heimwerker die Silikonfuge gezogen haben, müssen Sie ihr nur noch eine schöne Optik verleihen. Wie Heimwerker hier vorgehen, hängt von ihren eigenen Präferenzen ab.

Ein beliebtes Hausmittel ist ein Gemisch aus Wasser und Spülmittel. Dieses können Heimwerker in eine Sprühflasche geben und so auf die Silikonfuge auftragen. Das Gemisch soll verhindern, dass das Silikon an den Fingern klebt. Anschließend glätten Sie die Silikonfuge mit dem Finger.

Was früher üblich war, machen professionelle Heimwerker heute nicht. Es gibt für jede Heimwerkerarbeit ein passendes Produkt: Nutzen Sie ein Glättmittel für Silikon anstelle des Hausmittels. Dieses garantiert eine maximale Qualität. Anstelle des Fingers nutzen Profi-Heimwerker einen Silikonglätter. Dieser ist im Baumarkt in verschiedenen Ausführungen erhältlich.

Abschließende Arbeiten

Heimwerker, die zum Verfugen Malerkrepp verwendet haben, können dieses nun vorsichtig abziehen. Es kann vorkommen, dass bei diesem Vorgang die Fuge uneben zurückbleibt oder Silikon die Fliesen verschmutzt. Frisches Silikon können Heimwerker problemlos entfernen. Wichtig ist, es nicht härten zu lassen.

Lassen Sie die Silikonfuge mindestens einen Tag lang aushärten. Dann ist das Badezimmer oder die Küche einsatzbereit. Wichtig ist, dass in dieser Zeit keine Feuchtigkeit an die frische Silikonfuge gelangt.

Zusammenfassung

Die Erneuerung der Silikonfugen ist eine notwendige Arbeit, die Heimwerker früher oder später ausführen müssen. Mit ein wenig Übung und der strikten Befolgung unserer Anleitung sind die Fugen schnell erneuert.

Artikelbild: © stockphoto-graf / Shutterstock


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