Sonnige Tage und Frost: Jetzt droht dem Garten besondere Gefahr

Sonnige Tage und Frost: Jetzt droht dem Garten besondere Gefahr

Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen, ist die Freude bei Hobbygärtnern groß. Nicht nur die Sonne scheint öfter und länger, auch die Temperaturen klettern langsam aber sich zu angenehmen Werten. Doch dieses warme Wetter am Tage täuscht – nachts ist es häufig kalt. In einigen Nächten sinkt die Temperatur sogar unter null Grad – Frost macht sich also breit. Diese Temperaturschwankungen sind der größte Feind für den heimischen Garten und die darin beheimateten Pflanzen.

Starke Temperaturschwankungen sind im Winter keine Seltenheit. Sie bringen allerdings große Probleme für diverse Gehölze mit sich, die diese schlichtweg nicht vertragen. Wie der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) informiert, dehnt sich die Rinde vieler Gehölze durch die Wärme am Tage aus, wodurch Spannungsrisse entstehen. Diese Öffnungen sind ein willkommenes Tor für Pilze, Bakterien und Schädlinge. Insbesondere junge Zier- und Obstgehölze sind den Schädlingen machtlos ausgesetzt.

Bäume weiß streichen

Weiß, weiß, weiß sind alle meine Kleider – so lautet die fünfte Strophe eines bekannten Kinderliedes. Hobbygärtner sollten diese Strophe auf ihre Bäume im Garten übertragen und ihnen einen weißen Anstrich verpassen. Ein Kalkanstrich hilft Bäumen nicht nur bei Temperaturschwankungen, sondern auch gegen das Vermoosen der Stämme. Durch die helle Farbe werden Sonnenstrahlen reflektiert, sodass sich die Wärme des Baumes nicht so stark erwärmt. Laut dem BGL sollten Hobbygärtner die Farbe beginnend am Boden bis hin zum Kronenansatz anbringen. Vorher muss der Stamm jedoch gründlich von Flechten, Moos und weiteren Unreinheiten befreit werden. Der Anstrich ist grundsätzlich ab Oktober geeignet und sollte, falls er nachlässt, bis April regelmäßig aufgetragen werden.

Das Weißen von Jungbäumen ist nur dann nötig, wenn die Rinde des Baumes dünn ist. Die Borke wird mit zunehmendem Alter dicker, wodurch die Sonnenenergie nicht mehr tief ins Holz eindringen kann. Dadurch sinkt die Gefahr einer eventuellen Rissbildung. Für das Streichen gibt es spezielle pflanzenverträgliche Farben. Alternativ kann man den Baum aber auch mit Tüchern, Tannenzweigen (wie bei Rosen) sowie Kunststoff- oder Strohmatten gegen Sonnenstrahlen schützen.

Immergrüne Pflanzen regelmäßig gießen

Immergrüne Gehölze haben die Eigenschaft, Wasser immer zu verdunsten, wenn sie von Sonne beschienen werden – selbst bei kalten Temperaturen. Bei Frost bekommen sie jedoch keinen Nachschub aus der Erde, wodurch sie auf das Gießen durch den Gartenbesitzer angewiesen sind.

Neben dem regelmäßigen Gießen, ist es ratsam, die Pflanzen vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, zum Beispiel mit:

  • Schattiernetzen
  • Reetmatten
  • Weidematten

Des Weiteren empfiehlt der BGL, diese Konstruktion mit Laub zu füllen, um die Pflanze besonders gut vor Sonne und Frost zu schützen. Doch Vorsicht: Eine vor Frost eingepackte Pflanze darf es nicht zu warm werden. Spätestens, wenn sich der Winter dem Ende zuneigt, entsteht ein Problem: An sonnigen Tagen heizt sich die Luft auf, nachts kommt es aber immer noch zu Frost. Bei starken Temperaturen sollten Hobbygärtner deshalb die Pflanzen für einige Tage auspacken.

Blattlaus-Plage verhindern

Ein milder Winter bringt nicht nur frostige Konsequenzen in der Nacht, auch tagsüber machen sich einige Probleme breit. Grundsätzlich ist der Winter dazu da, Schädlinge das Überleben zu erschweren. Fallen die Temperaturen aber nur nachts unter null Grad, steigen ihre Überlebenschancen. Wie die Experten der Gartenakademie Rheinland-Pfalz erklären, ist eine frühe Blattlaus-Plage dann durchaus möglich.

Bereits im Winter sollten Gartenbesitzer prüfen, ob ein Blattlausbefall an den Pflanzen zu erkennen ist. Ist dies der Fall, müssen die Austriebe von Zier- und Obstpflanzen im zeitigen Frühjahr mit Rapsöl behandelt werden. Das Öl erstickt die Blattläuse, ohne dass der Einsatz von Pestiziden oder Ähnlichem nötig ist.

Rapsöl eignet sich auch, um andere Schädlinge wie Sitkal- und Schildläuse, Spinnmilben sowie Jungraupen von Wickler-, Spanner- und Gespinstmotten loszuwerden. Durch die Behandlung sterben unter Umständen aber auch einige Nützlinge, die rund um die Gehölze leben. Eine Behandlung ist also nur dann zu empfehlen, wenn der Befall besonders stark ist.

Weitere Möglichkeiten, gegen Blattläuse und -milben vorzugehen, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

Artikelbild: © Ivan Pavlov / Shutterstock


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert