Was tun gegen Schnecken im Gemüse-Garten

Was tun gegen Schnecken im Gemüse-Garten

Nichts ist ärgerlicher als harte Arbeit im Gemüsegarten und die Ernte ist dennoch dahin. An manchen Ernteausfällen ist sie schuld: die gefräßige Schnecke. Schleimig sucht sie sich ihren Weg von einer Leckerei zur anderen und frisst manchmal Unmengen des Gemüses weg. Neben der heimischen Nacktschnecke kam vor rund 50 Jahren auch die spanische Wegschnecke in die hiesigen Gärten. Sie ist äußert beweglich und kann bis zu 15 Meter am Tag zurücklegen. Zudem ist sie resistenter dem Wetter gegenüber und heimische Tiere verschmähen sie oft wegen ihres bitteren Geschmacks. Gegen diese gefräßigen Tiere helfen keine kurzfristigen Maßnahmen. Schnecken können nur mühsam und langfristig aus dem Garten ferngehalten werden. Dabei gibt es verschiedene Methoden.

Schneckenkorn

Eines der wirksamsten Abwehrmittel ist Schneckenkorn – ein Giftköder mit den Wirkstoffen Metaldehyd, Methiocarb oder Eisen-III-Phosphat. Hier gibt es verschiedene Präparate im Handel, die teilweise sogar für den biologischen Anbau zugelassen sind. Metaldehyd zerstört das Körpergewebe der Tiere, verursacht aber keine Schäden in der Umwelt. Aufpassen sollten jedoch Hundebesitzer – die Tiere reagieren auf hohe Menge empfindlich. Eisen-III-Phosphat zerstört den Darm der Schnecken und diese verenden ohne weitere Nahrung. Auch hier gibt es keine anderen Schäden der Natur. Methiocarb hingegen ist ein Nervengift, das auch weitere Auswirkungen hat. Hier muss der Gemüsegärtner genau die Anleitungen studieren – für manchen Früchte gibt es ein zeitweiliges Verzehrverbot.

Die Zulassung solcher Produkte ist für Klein- und Hausgärten bereits abgelaufen. Schneckenkorn sollte je nach Anleitung schon im Frühjahr eingesetzt werden. Das bekämpft bereits die erste Generation der gefräßigen Schnecken. Die Tiere nehmen es vermehrt auf, da noch nicht viel Grünzeug zur Auswahl steht. Das Präparat ist jedoch nicht sehr regenfest. An feuchten Tagen muss der Köder regelmäßig nachgestreut werden.

Schneckenzäune und Barrieren

Wer die chemischen Produkte nicht mag, kann auf mechanische Methoden zurückgreifen. Im Gemüsegarten ist die Optik zweitrangig, der Nutzen und die Ernte stehen im Vordergrund. Daher gibt es auch keine ästhetischen Gründe, hier keine Zäune aufzustellen. Gerade beliebtes Schneckenfutter wie Kopfsalat, Kohlrabi, Radieschen und Karotten sollten eingezäunt werden. Hier gibt es verschiedene Modelle, ob aus Beton, Kunststoff, Draht oder sogar mit Strom versehen – wichtig ist, dass der Zaun so hoch ist, dass Schnecken ihn nicht überwinden können. Auch dürfen natürlich keine Schlupflöcher auftreten, das gewissenhafte und lückenlose Aufstellen ist daher essenziell.

Achtung überhängende Pflanzen: Auch an ihnen können Schnecken die Zäune überwinden. Wer zu natürlichen Barrieren tendiert, kann diese aus Kalk, Sägemehl aus Nadelholz oder Gesteinsmehl errichten – Schnecken mögen diese nicht überqueren. Allerdings wirken diese Barrieren nur, solange es nicht regnet. Kalk verändert auf Dauer auch den ph-Wert des Bodens. Manchmal reicht es auch, nur trockene Wege um die Beete zu errichten. Diese meiden die Schnecken. Asche und Holzwolle können hier ebenfalls helfende Utensilien sein.

Bierfallen und Lockpflanzen

In vielen Ratgebern werden Bierfallen zur Bekämpfung von Schnecken empfohlen. Doch das ist keine ratsame Methode, um die gefräßigen Tiere aus dem Garten zu entfernen. Denn die Lockwirkung ist so stark, dass sogar die Verwandten aus dem Nachbargarten herüberkommen. Den Nachbarn mag es freuen, der Gärtner selbst hat weiter die Arbeit und letztendlich noch mehr Schnecken. Denn Bierfallen müssen immer wieder nachgefüllt werden und die wenigsten Schnecken verenden wirklich in ihnen. Andere Lockpflanzen wie Tagetes und Senf konzentrieren die Tiere auf einen Bereich, lassen sie aber nicht verenden.

Schnecken absammeln

Mühsam aber umso wirksamer ist das regelmäßige Absammeln der Schnecken. Wer hier konsequent die Tiere mit der Hand oder einer speziellen Schneckenzange von den Pflanzen entfernt, wird auf Dauer weniger von ihnen im Gemüsegarten haben. Hilfreich können ausgelegte Bretter sein. Schnecken sind nachtaktiv. Während des Tages verkriechen sie sich meist unter ihnen, sodass dort gehäuft Tiere eingesammelt werden können. Die gesammelten Tiere sollte nicht ausgesetzt werden, dann zerstören sie woanders das biologische Gleichgewicht. Die schnellste Methode, eine Schnecke zu töten, ist das Durchschneiden.

Weitere Ideen

Auch vorbeugend kann etwas gegen eine mögliche Schneckenplage getan werden. Wer im Herbst den Garten umgräbt, sorgt vor. Denn die Tiere legen in den Hohlräumen ihre Eier ab. Schon beim Anlegen des Gemüsegartens kann auch an Unterschlüpfe für die natürlichen Feinde der gedacht werden. Igel und Erdkröten mögen viele natürliche Unterschlüpfe und haben Schnecken auf ihrem Speiseplan.

Artikelbild: © Kosobu / Shutterstock


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