Yucca – Standort, Pflege und Überwintern

Yucca – Standort, Pflege und Überwintern

Die Yucca filamentosa wird fälschlicherweise oft als Yucca-Palme bezeichnet. Korrekter ist jedoch der Begriff Palmlilie, denn obwohl die Pflanzen auf den ersten Blick wie Palmen aussehen, zählen sie botanisch gesehen zu den Spargelgewächsen (Asparagaceae).

Äußerliche Merkmale

Die Yucca gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen der Deutschen, obwohl sie sehr groß werden kann. Sie besitzt einen runden Stamm, an welchem in verschiedenen Höhen die Kronen sitzen. Bei guter Pflege und einem geeigneten Standort kann sie bis zu fünf Meter hoch werden. Die Blätter sind hartlaubig und erreichen Ausmaße von bis zu einem halben Meter. Die Spitze dieser Blätter ist nicht ganz ungefährlich, denn man sticht sich leicht daran. Im Sommer zeigen sich bei der Yucca viele weiße bis cremefarbene Blüten. Sie stehen an aufrechten, langen Rispen. Allerdings bildet sich der Blütenstand in der Regel nur im Freien. Bei einer Palmlilie im Haus ist nicht damit zu rechnen, dass es jemals zur Blüte kommt.

Giftig oder nicht?

In der Literatur herrscht Uneinigkeit darüber, ob diese Pflanzen giftig sind oder nicht. Einige Nachschlagewerke geben an, Palmlilien seien für den Menschen ungiftig, während andere das Gegenteil behaupten. Fakt ist, dass die Yucca Saponine enthält. Sie sollen für die Zerstörung von roten Blutkörperchen (Hämolyse) verantwortlich sein und Schleimhautreizungen verursachen können. Nach dem Verzehr von Teilen der Pflanze können folgende Symptome auftreten:

  • Zahnfleischentzündungen
  • Erbrechen
  • Durchfall

In Familien mit kleinen Kindern ist daher Vorsicht geboten.

Bei Katzen und kleineren Tieren wie Kaninchen wurden schon häufig Vergiftungserscheinungen wie Bewegungsstörungen, Blutungen, Untertemperatur und komatöse Zustände beobachtet. Haustierbesitzer sollten daher keine Yucca anschaffen!

Tierärzte bestätigen, dass es bei Kleintieren sogar schon Todesfälle gegeben hat.

Der richtige Standort

Die Yucca bevorzugt einen hellen Standort, möchte aber nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Im Sommer kann sie gern in den Garten gestellt werden, wobei die Pflanze immer langsam an die Sonnenstrahlen gewöhnt werden muss. Am wohlsten fühlt sie sich an einem halbschattigen Plätzchen. In Gärten sollte darauf geachtet werden, dass der Standort vor Zugluft geschützt ist. Zu dunkel möchte die Palmlilie nicht stehen. In diesem Fall wächst sie immer dem Licht entgegen, wird schief und geht mit der Zeit sogar ein.

Das optimale Pflanzsubstrat

Staunässe verträgt die Yucca überhaupt nicht. Daher sollte ein Pflanzsubstrat zum Einsatz kommen, das sehr gut durchlässig ist. Eine Drainage am Topfboden verhindert, dass sich das Wasser stauen kann. Außerdem kann Bimsstein oder Perlite beigemischt werden, insbesondere wenn der Boden zu fest und schwer ist. Für Yucca-Anfänger und Menschen, die viel unterwegs sind und daher das Gießen oftmals vergessen, empfiehlt sich eine Hydrokultur. Alternativ genügt auch eine Mischung aus ein wenig Sand, Kompost und Gartenerde.

Pflanzung und Umtopfen der Yucca

Nach dem Kauf ist es ratsam, die Yucca so schnell wie möglich umzutopfen. Die handelsüblichen Gefäße sind meist viel zu klein, sodass sich die Pflanze nicht richtig entfalten kann. Wählen Sie ein hohes Gefäß, denn es eignet sich besser als ein flacher Topf. So stellen Sie sicher, dass die Nährstoffe optimal aufgenommen werden können. Mit einer Drainage am Topfboden beugen Sie Staunässe vor. Bei einem starken Wachstum der Pflanze wachsen auch die Wurzeln kräftig mit. Sobald sie aus den unteren Abzugslöchern heraus schauen, sollten Sie die Yucca erneut umtopfen. Spätestens aller drei Jahre wird es aber ohnehin Zeit, die Palmlilie in einen größeren Topf zu setzen.

Tipps für die Pflanzenpflege

Damit Sie lange Zeit viel Freude an Ihrer Yucca haben, sollten Sie einige Tipps beim Gießen, Düngen und Schneiden beachten. Die Pflanze bedankt sich dafür mit einem kräftigen Wuchs. Darüber hinaus stellen Sie so sicher, dass die Gefahr für Krankheiten und Schädlinge reduziert wird.

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Gießen und Düngen der Yucca

Obwohl die Pflanze recht anspruchslos ist, benötigt sie regelmäßig Wasser und Dünger. Wenn Sie dazu neigen, das Düngen und Gießen zu vergessen oder einfach keine Zeit dafür haben, sollten Sie sich für ein Pflanzgefäß mit Bewässerungssystem entscheiden. Sie sollten in diesem Fall jedoch damit rechnen, dass die Yucca stärker wächst, sodass Sie früher umtopfen müssen. Dafür sparen Sie sich die Arbeit des regelmäßigen Gießens, denn je nachdem, für welche Topfgröße Sie sich entscheiden, ist nur noch einmal im Monat eine Wasserzufuhr notwendig. Auch die Düngung kann direkt über das Gießwasser erfolgen.

Falls Sie die Yucca dennoch selbstständig gießen möchten, sollten Sie die folgenden Hinweise beachten:

  • Gießen Sie nicht zu viel und nicht zu häufig
  • Überprüfen Sie vor dem Gießen, ob die oberste Schicht Erde trocken ist
  • Mit kalkhaltigem Wasser kann die Yucca meist gut umgehen
  • In der Wachstumsphase sollten Sie die Palmlilie etwa im Abstand von 14 Tagen mit Grünpflanzendünger versorgen
  • Wenn Sie möchten, dass die Yucca nicht zu groß wird, sollten Sie nur sparsam oder gar nicht düngen

Palmlilien bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sie sollten sie daher hin und wieder mit Wasser einsprühen. Verwenden Sie dafür kalkfreies Wasser, da sich sonst Ablagerungen auf den Blättern bilden.

Schneiden der Palmlilie

Prinzipiell ist es möglich, die Yucca zu schneiden, allerdings ist das kein Muss. Eigentlich ist der Schnitt mur erforderlich, wenn die Pflanze zu groß geworden ist und damit das Platzangebot im Haus sprengt. Der Rückschnitt gestaltet sich problemlos. Auch ein Radikalschnitt wird von der Yucca gut vertragen. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr. Schneiden Sie einfach den Stamm an der gewünschten Stelle ab. Die Schnittfläche sollte mit Kerzenwachs versiegelt werden. Der Vorteil beim Schnitt ist, dass die abgeschnittenen Pflanzenteile auch für die Vermehrung zur Verwendung kommen können.

Vermehren mit Stecklingen oder Samen

Es ist sehr einfach, die Yucca zu vermehren. Nutzen Sie die Pflanzenteile, die beim Schnitt übrig bleiben, einfach direkt als Stecklinge. Lassen Sie diese in einem Wasserglas bewurzeln, aber achten Sie darauf, dass Sie die Stecklinge richtig herum hineinstellen. Durch zu viel Nässe entsteht Fäulnis.

Sie können die abgeschnittenen Stellen auch direkt einpflanzen. Verwenden Sie dabei ein spezielles Bewurzlungspulver, damit sich die Wurzeln schneller bilden. Das Pflanzsubstart sollte nicht zu nass sein, da die Stecklinge sonst faulen.

Alternativ ist auch die Vermehrung mit Samen möglich. Dafür müssen Sie Ihre Pflanze zum Blühen bringen oder sich Samen aus einem Garten-Center besorgen.

Die beste Überwinterung

Die Palmlilie ist nicht winterhart und muss daher im Herbst nach drinnen umgesetzt werden. Die Suche nach einem perfekten Raum zur Überwinterung der Yucca gestaltet sich aber oft gar nicht so einfach. Sie sollte nicht im warmen Wohnzimmer überwintert werden, denn durch die warme Heizungsluft entstehen schnell Krankheiten oder ein Schädlingsbefall. Stattdessen ist ein heller, aber etwas kühlerer Raum vorzuziehen, in dem Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius herrschen. Sorgen Sie dabei regelmäßig für frische Luft, indem Sie lüften. Zugluft sollten Sie aber unbedingt vermeiden, denn sie bekommt den Pflanzen meist nicht.

Gerade im Winter bei niedrigen Temperaturen darf die Yucca nicht zu stark gegossen werden, da die Wurzeln sonst verfaulen. Je geringer die Temperaturen im Raum sind, desto seltener sollten Sie zur Gießkanne greifen.

Zudem sollten Sie die Yucca in der kalten Jahreszeit regelmäßig auf Schädlingsbefall untersuchen, da sie dann sehr anfällig für Schildläuse und Spinnmilben ist.

Krankheiten und Schädlinge bei der Yucca

Oft treten die Krankheiten bei der Palmlilie im Winter auf. Das liegt meist daran, dass der Standort zu warm ist, wodurch die Pflanzen immer schwächer werden. So finden Krankheitserreger und Schädlinge beste Voraussetzungen dafür, um sich auf der Yucca niederzulassen. Wenn die Blätter bräunliche Verfärbungen zeigen, ist die Luftfeuchtigkeit meist zu gering. Dann hilft es, die Pflanze zu besprühen. Werden die Blätter erst gelb und später sogar braun, liegt das meist an einem zu trockenen oder zu nassem Substrat. Überprüfen Sie, welche Pflegefehler Sie gemacht haben und gießen Sie weniger oder mehr. Sollten hingegen nur die unteren Blätter vergilben, liegt wahrscheinlich ein Lichtmangel vor. Platzieren Sie die Yucca dann an einem helleren Standort. Manchmal stirbt die ganze Pflanze langsam ab. Das liegt häufig an Wurzelfäule. In diesem Fall ist es ratsam, die Palmlilie umzutopfen und zu beobachten, ob der Stamm neu austreibt.

Sorten und Arten der Palmlilie

Insgesamt werden etwa 30 Yucca-Arten voneinander unterschieden. Sie haben jedoch alle recht ähnliche Ansprüche an die Pflege. Die bekannteste Art ist die Yucca Aloifolia mit fein gezahnten Blättern und einem oftmals unverzweigten Stamm. Sie hat viele verschiedene Sorten, wie zum Beispiel:

  • Marginata mit einer sehr farbenfrohen Blattkrone
  • Tricolor mit Blättern, die in Grün, Gelb und Rot gestreift sind
  • Quadricolor mit weißen, rötlichen, gelben und grünen Streifen auf den Blättern
  • Variegata mit gelbbunten Blättern

Eine der größten Yucca-Arten ist – wie der Name bereits vermuten lässt – die Yucca elephantipes, welche in einem Pflanzgefäß aber nicht allzu große Ausmaße annehmen wird. Die Yucca gloriosa hingegen ist die Kerzen-Palmlilie, die einen kurzen verzweigten Stamm besitzt und durch ihre hellblau bereiften Blätter auffällt.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Was ist eine Yucca Palme?
Obwohl die Yucca oftmals als Palme bezeichnet wird, handelt es sich dabei eigentlich um eine Pflanze, die zu den Spargelgewächsen gehört. Nichtsdestotrotz sieht die Yucca dank ihres exotischen Wuchses aus wie eine Palme.

Was bedeutet Yucca?
Die Bezeichnung Yucca steht für „Palmlilie“.

Wie oft sollte man die Yucca Palme gießen?
Man sollte die Yucca nicht zu oft gießen, sondern immer warten, bis die obere Schicht der Erde trocken ist.

Wann und wie oft blüht die Yucca Palme?
Die Blütezeit dauert von Juli bis September. Allerdings gelingt es bei Zimmerpflanzen nur selten, sie zum Blühen zu bewegen.

Wann kann man Yucca schneiden und wie geht man dabei vor?
Wer die Yucca schneiden möchte, sollte das im Frühjahr erledigen. Dafür stutzt man die Pflanze einfach an den beliebigen Stellen. Auch ein Radikalschnitt ist bei der Yucca möglich.

Wie pflegt man eine Yucca Palme?
Yucca Palmen sind pflegeleicht und robust. Sie müssen gelegentlich gegossen und gedüngt werden. Schnittmaßnahmen sind nicht unbedingt erforderlich.

Wie groß werden Yucca Palmen?
In ihrer Heimat werden Yucca Palmen bis zu fünf Meter groß. Bei Zimmerpflanzen ist die maximale Wuchshöhe aber geringer.

Wie schnell wachsen Yucca Palmen?
Yucca Palmen wachsen recht schnell, wenn sie einen guten Standort, ein geeignetes Substrat und eine optimale Pflege erhalten. Wer die Wuchsfreudigkeit reduzieren möchte, sollte auf häufige Düngergaben verzichten.

Woran kann es liegen, wenn die Yucca Palme nicht blüht?
Die meisten Yucca Palmen, die im Zimmer gehalten werden, blühen nicht.

Warum bekommt eine Yucca Palme gelbe oder braune Blätter?
Gelbe Blätter, die später braun werden, entstehen meist durch ein zu trockenes oder zu nasses Substrat. Deshalb sollte man seine Wasserversorgung in diesem Fall überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Ist Yucca giftig für den Menschen?
Die Yucca enthält Saponine, welche die Schleimhäute reizen können. Nach dem Verzehr können Erbrechen, Durchfall oder Zahnfleischentzündungen auftreten.

Ist Yucca giftig für Katzen, Hunde oder Kaninchen?
Pflanzenexperten gehen davon aus, dass die Yucca Palme auch für Tiere eine Gefahr darstellt. Insbesondere Kaninchenbesitzer sollten die Yucca nicht in der Reichweite der Tiere aufstellen.

Wie viele Arten von Yucca Palmen gibt es?
Es gibt rund 30 Yucca-Arten, die sich hinsichtlich ihrer Ansprüche kaum voneinander unterscheiden.

Woher kommt die Yucca Palme?
Die Yucca stammt ursprünglich aus den USA.

Welcher Dünger ist für die Yucca Palme geeignet?
Flüssiger Grünpflanzendünger ist optimal.

Welches Substrat sollte für die Yucca Palme verwendet werden?
Das Substrat muss durchlässig sein, denn die Yucca mag keine Staunässe. Eine Mischung aus Kompost, Gartenerde und ein wenig Sand ist ideal. Der Boden kann durch Bimsstein oder Perlite aufgelockert werden.

Wie viel Kälte verträgt eine Yucca Palme?
Die Temperaturen sollten nicht unter 5 Grad Celsius sinken.

Ab wann darf die Yucca Palme nach draußen?
Sobald die Temperaturen nachts nicht mehr unter 5 Grad Celsius fallen, darf die Yucca ins Freie.

Wie viel Licht braucht die Yucca Palme?
Ein heller Standort am Fenster ist wichtig für ein gesundes Wachstum.

Systematik

Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Gattung: Holunder (Sambucus)
Art: Schwarzer Holunder

Wissenschaftlicher Name

Sambucus nigra

Artikelbild: © Horiyan / Shutterstock


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