Arbeitsschutz: Zu Hause sicher arbeiten

Arbeitsschutz: Zu Hause sicher arbeiten

Das Hobby des Heimwerkers ist nicht ganz ungefährlich: Schnell landet der Hammer auf dem empfindlichen Finger, die Säge rutscht ab oder etwas Schweres fällt auf den Fuß. In Deutschland sind ungefähr 23 Millionen Heimwerker tätig, von denen rund 300.000 jährlich verunglücken. Es wird dringend empfohlen, sich richtig vorzubereiten.

Zu den typischen Heimwerker-Verletzungen gehören Schnittwunden, Quetschungen und der Sturz. Da es sich um „Unfälle in der Freizeit“ handelt, gibt es kein Geld von der gesetzlichen Unfallversicherung. Wer oft und gerne zu Hause repariert und renoviert, muss dementsprechend für ausreichenden Arbeitsschutz sorgen, dieser beginnt natürlich bei der Bekleidung: Angefangen bei Handschuhen über Augenschutz und Gehörschutz bis hin zu Schuhen und endet beim sicheren Umgang mit den Werkzeugen aber auch einer sicheren Arbeitsumgebung.

Die richtige Schutzkleidung

Schutzbrille, Atemschutz und Handschuhe? Das benötigt man nicht wirklich. So denken zumindest die meisten Handwerker. Sie werden eines Besseren belehrt, wenn ein Splitter ins Auge fliegt oder der schwere Hammer auf dem Fuß landet. Dabei sollte die Unfallverhütung nicht nur im Beruf, sondern auch zu Hause betrieben werden. Folgende Gegenstände sollten in der Ausrüstung des Heimwerkers nicht fehlen:

  • Handschuhe: Mit Handschuhen ist man vor kleinen Problemen wir Splittern bestens geschützt.
  • Schutzbrille: Sie gibt es in allen möglichen Formen und für verschiedene Anwendungen, dennoch haben sie eines gemeinsam – sie schützen die empfindlichen Augen vor Gefahren.
  • Bekleidung: Hosen, Hemden und Shirts sollten reißfest sein und vor kleinen Gefahren schützen, ohne dass sie den Heimwerker bei seiner Arbeit einschränken.
  • Knieschutz: Einige Arbeiten lassen sich lediglich kniend erledigen, der Knieschutz erleichtert nicht nur die Arbeit, sondern entlastet auch den Heimwerker.
  • Schuhe: Moderne Sicherheitsschuhe sind essenziell für jeden Heimwerker. Sie schützen die empfindlichen Füße vor diversen herabfallenden Gefahren.

Übung macht den Meister

Samstags im Baumarkt wird klar, dass viele Deutsche begeisterte Heimwerker sind. Die Begeisterung bewahrt sie aber nicht vor Unfällen. Zu den typischen Ursachen gehören mangelnde Übung, fehlende Arbeitsschutzkleidung, Unachtsamkeit und Überanstrengung. Gerade Bohrmaschinen und Kreissägen sind dann besonders gefährlich. Aber auch Stürze von Leitern, Treppen und Co. liegen an der Tagesordnung. Das Ergebnis sind offene Wunden, Prellungen sowie Knochenbrüche.

Getreu der Devise „Übung macht den Meister“ lassen sich die meisten dieser Heimwerkerunfälle vermeiden. Das erste Heimwerker-Gesetz lautet: Genügend Zeit einplanen und gut vorbereiten. Entgegen des männlichen Stolzes muss man auch die Gebrauchsanweisung studieren, auch wenn das für die meisten Heimwerker unnötig ist. Folgende Tipps helfen bei der Zeitplanung und beim Vorbereiten:

  • Nicht überfordern und bei anstrengenden Arbeiten regelmäßige Pausen einlegen
  • Unbequeme Arbeitspositionen sorgen nicht nur für Übermüdung, sondern auch gefährliche Situationen.
  • Unter Zeitdruck sind Unfälle vorprogrammiert.
  • Auf qualitativ hochwertiges Werkzeug ist Verlass.
  • Schmuck vor Beginn der Arbeiten ablegen, um Unfallrisiko zu reduzieren.

Heimwerkarbeiten und Kinder

Heimwerker mit Nachwuchs müssen bei ihrem Hobby aufpassen. Die Kleinen sind bekanntlich überaus neugierig und können sich dadurch schnell in Gefahr begeben. Kinder sind meist dann in Heimwerkerunfälle verwickelt, wenn die Eltern ihre Aufsichtspflicht beim Renovieren vernachlässigen. Typische Gefahrenquellen: scharfes Werkzeug und gefährliche Flüssigkeiten, die sich in Getränkeflaschen befinden.

Eltern müssen mit der Neugier ihrer Kinder rechnen und sie immer im Blick behalten. Ist dies nicht möglich, schickt man den Nachwuchs besser zu den Großeltern oder überlässt sie einem Babysitter. Folgende Tipps können außerdem noch helfen:

  • Bei Pausen das Elektrogerät immer ausschalten und vom Stromnetz trennen.
  • Kinder mit eingeschalteten Geräten nicht alleine lassen.
  • Lösungsmittel und giftige Chemikalien gehören nicht in unetikettierte Getränkeflaschen.
  • Unordnung erhöht das Risiko vor Sturzgefahr.
  • Kinder auf Gefahren aufmerksam machen.
  • Gefahrenzonen mit Kindersicherungen abriegeln.

Artikelbild: © Igor Sokolov (breeze) / Shutterstock


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