Dielenboden schleifen: So gelingt es

Dielenboden schleifen: So gelingt es

Vor vielen Jahrzehnten noch eine Selbstverständlichkeit, auch heute noch überaus beliebt und wieder immer mehr im Kommen: Der Dielenboden, vielen auch als Parkett bekannt. Er verleiht einem Wohnraum durch seine Natürlichkeit gleich viel mehr Wärme und Behaglichkeit. Darüber hinaus überzeugt das Holz durch seine Farbgebung und Struktur. Ein hochwertiger Dielenboden ist überaus strapazierfähig und kann ebenso mit klassischen wie auch mit modernen Möbeln kombiniert werden.

Mit den Jahren kann ein Dielenboden mitunter ganz schön leiden. Irgendwann zeigen sich in den Dielen unweigerlich Abnutzungen, Dellen und andere Beschädigungen jedweder Art, die eine Sanierung erforderlich machen. Während Sie Wände mitunter ganz leicht renovieren können, indem Sie diese einfach nur überstreichen müssen, braucht es beim Dielenboden schon deutlich mehr Aufwand, da Sie diesen lediglich durch Abschleifen und Versiegeln renovieren können. Zum Dielenboden schleifen brauchen Sie aber nicht zwangsläufig einen Fachmann, denn dies ist eine Arbeit, die Sie mit der richtigen Anleitung und dem passenden Werkzeug auch ganz leicht selbst durchführen können. Was Sie dazu wissen müssen und noch viel mehr Tipps erfahren Sie hier.

Diese Werkzeuge benötigen Sie, wenn Sie einen Dielenboden schleifen möchten

Das wohl wichtigste Werkzeug, das Sie zum Dielenboden schleifen benötigen, ist ganz klar eine sogenannte Parkettschleifmaschine. Mit ihr haben Sie die Möglichkeit, bereits den größten Teil der Arbeit zu erledigen, da Sie damit den gesamten Holzfußboden relativ einfach und vor allem großflächig schleifen können. Alternativ zur Parkettschleifmaschine gibt es auch noch die Drehscheiben-Schleifmaschine. Sie kann sowohl für die Unterbodenbehandlung als auch für den Zwischenschliff und sogar den Feinschliff eingesetzt werden. Da die Dielen einiger Böden unter Umständen auch lackiert sein können, bietet sich in einem solchen Fall ein Walzenschleifer an, der insbesondere durch einen erhöhten Abtrag besticht. Auch für die etwas schwerer zugänglichen Bereiche am Rand sowie in den Ecken gibt es mit dem Tellerrandschleifer das passende Equipment.

Eine staubige Angelegenheit

Wenn Sie einen Dielenboden schleifen möchten, dann sollten Sie zunächst mit einer recht groben Körnung beginnen. In der Regel verwendet man hierzu Schleifmittel mit einer Körnung zwischen K12 und K80. Diese ist vor allem bei deutlich sichtbaren Macken in den Dielen sehr empfehlenswert. Halten sich die Schäden hingegen in Grenzen und sind nicht ganz so tief, dann können Sie auch zu einer mittleren Körnung zwischen K100 und K280 greifen. Sowohl die grobe als auch die mittlere Körnung sind dafür geeignet, um die oberste Schicht der Dielen abschleifen zu können. Ist der Fußboden hingegen soweit abgeschliffen, dass keine Macken mehr im Holz zu erkennen sind, dann können Sie direkt zu einer feinen Körnung greifen. Hierfür bieten sich Schleifmittel zwischen K320 und K600 an, je nachdem, wie glatt die Oberfläche am Ende sein soll.

Auf die richtige Vorbereitung kommt es an

Noch bevor Sie mit dem Schleifen der Dielen beginnen, sollten Sie zunächst eine gewisse Vorarbeit leisten. Dazu gehören unter anderem:

Anschließend können Sie sich dann auch schon dem Fußboden widmen. Bevor Sie diesen jedoch abschleifen können, müssen Sie

  • hervorstehende Nägel oder sonstige Metallteile, die sich seit dem Verlegen der Dielen gelöst haben könnten, aus dem Holz entfernen oder mit einem Hammer einschlagen
  • gelockerte oder gelöste Holzteile mit Holzleim ankleben

Sollten Sie Nägel oder Ähnliches nicht gründlich entfernen, so würden diese schnell die Schleifmittel beschädigen und sogar die Schleifmaschine könnte einen Defekt erleiden.

Sollten lose Holzteile mit Leim angeklebt werden müssen, so muss dies selbstverständlich erst vollständig trocknen und aushärten, bevor Sie mit dem Schleifen der Dielen beginnen.

Große Fugen im im Dielenboden – was nun?

Welcher Aufwand beim Dielenboden schleifen tatsächlich auf Sie zukommt ist immer davon abhängig, in welchem Zustand sich das Holz zu diesem Zeitpunkt befindet. Gerade bei etwas in die Jahre gekommenen Holzdielen kann es schnell mal vorkommen, dass sich durch Schwund die eine oder andere schmale Fuge zwischen den Dielen gebildet hat. Diese lassen sich jedoch leicht mit etwas Holzspachtelmasse verschließen. Etwas mehr Aufwand bedeutet es dann schon, wenn die Fugen deutlich breiter sind. Hier bietet es sich an, den Spalt mit einem leicht keilförmigen Holzscheit auszubessern. Passen Sie diesen zunächst auf die Größe der Fuge an und tragen Sie anschließend etwas Holzleim auf beide Seiten auf. Nun schlagen Sie das Holz vorsichtig mit einem Hammer in den Spalt. Sobald der Leim vollständig getrocknet ist, können Sie den noch überstehenden Teil abhobeln beziehungsweise abschleifen.

Achten Sie unbedingt darauf, dass sämtliche Dielen auch garantiert fest sitzen. Lose Dielen würden das gesamte Vorhaben zunichtemachen, wenn diese beim Schleifen regelrecht aus dem Boden gezogen werden.

Safety first: Denken Sie stets an Ihre Sicherheit

Auch wenn man es kaum denken mag, auch beim Dielenboden schleifen kann es schnell gefährlich werden. Tragen Sie deshalb unbedingt stets:

Auch wenn die Schleifmaschine über einen Staubbeutel verfügt, wird es doch eine sehr staubige Angelegenheit und schnell können auch kleinste Teile durch die Luft fliegen.

Das Abschleifen der Dielen ist ein richtiger Kraftakt. Damit die Schleifmaschine weder Sie noch andere Personen verletzt, sollten Sie diese zuerst zu sich kippen und erst dann einschalten und langsam und vorsichtig ablassen. Die Kraft, welche von der Schleifmaschine ausgeht, sollte niemals unterschätzt werden.

Bleiben Sie während des Schleifvorgangs niemals längere Zeit auf einer Stelle stehen, sondern bewegen Sie die Schleifmaschine immerfort weiter – langsam aber kontinuierlich. Andernfalls besteht das Risiko, dass das Holz zu stark abgetragen wird und unschöne Vertiefungen entstehen, die nur schwer wieder zu kaschieren sind.

Schritt für Schritt zum neuen Parkett

Um beim Dielenboden schleifen ein optimales Ergebnis zu erhalten, müssen mehrere Schleifvorgänge durchgeführt werden. Dabei müssen Sie unbedingt auf die richtige Schleifrichtung achten. Arbeiten Sie stets in Dielenrichtung, niemals quer. Die einzige Ausnahme, wann Sie auch diagonal schleifen dürfen, ist, wenn der Boden besonders uneben ist oder dieser in mehreren Schichten gestrichen wurde.

Mit jedem Durchgang sollten Sie die Körnung der Schleifscheiben erhöhen, also immer feiner werden. Bei einer Körnung von K100 bis K280 sollten Sie unbedingt in Dielenrichtung vor und zurück arbeiten und die Spur stets nur um eine halbe Walzen-/Scheibenbreite zur Seite wechseln.

Holzdielen versiegeln

Sobald die Schleifarbeiten abgeschlossen sind, sollten Sie den gesamten Boden noch einmal gründlich mit einem leistungsfähigen Staubsauger absaugen, damit auch tatsächlich sämtlicher Staub eingesaugt wird. Nur so kann der Boden anschließend problemlos versiegelt werden. Für die Versiegelung des Fußbodens können Sie beispielweise auf Öle oder Wachse zurückgreifen. Dielenböden in Gebäuden, die nicht unter Denkmalschutz stehen, können Sie auch lackieren. Durch eine Versiegelung wird das Holz deutlich widerstandsfähiger gegenüber Verschmutzungen.

Überall dort, wo der Dielenboden nach dem Schleifen nicht lackiert werden soll oder darf, bietet sich die Verwendung von Hartwachs-Öl an. Dieses weist recht ähnliche Eigenschaften auf wie ein Lack, denn es ist besonders abriebfest und zudem sehr pflegeleicht.

Zusammenfassung

Um einen Dielenboden schleifen zu können, müssen Sie kein Fachmann sein. Dennoch gibt es ein paar grundlegende Dinge, die Sie zwingend beachten sollten. Welche dies sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Artikelbild: © ronstik / Bigstock.com