Carport mit Solardach

Carport mit Solardach

Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach können Hausbesitzer ihren eigenen Strom produzieren. Das ist umweltfreundlich und reduziert die Stromkosten. Doch nicht jedes Wohnhaus eignet sich für eine Solaranlage. Falls beispielsweise zu viel Schatten auf das Hausdach fällt oder die Neigung des Dachs keine optimale Ausnutzung der Sonnenenergie ermöglicht, kann ein Solarcarport eine Alternative sein. Ebenso kann ein Carport mit Solardach eine Möglichkeit sein, um die PV-Anlage auf dem Hausdach um einige Quadratmeter zu erweitern.

Was ist ein Solarcarport?

Ein Carport dient dazu, die Stellplätze für Autos oder andere Fahrzeuge zu überdachen. Es bietet den Fahrzeugen einen Schutz vor Regen und anderen Wettereinflüssen. Dabei kann es sinnvoll sein, das Carportdach mit Solarmodulen auszustatten. Auf diese Weise ist es zur Stromerzeugung nutzbar.

Eine Photovoltaikanlage ist mit Solarzellen und einem Wechselrichter ausgestattet. Die Solarzellen wandeln das Sonnenlicht in Gleichstrom um. In dem Wechselrichter wird der Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt.

Mit einer Solaranlage auf dem Carportdach können Hausbesitzer unabhängig von ihrem Energieversorger werden. Der produzierte Solarstrom ist für den Eigenverbrauch nutzbar – beispielsweise für den Betrieb der Waschmaschine und des Kühlschranks. Dadurch lassen sich die Stromkosten reduzieren. Den überschüssigen Strom kann man in das Stromnetz einspeisen.

Weitere Vorteile eines Carports mit Solardach sind:

  • Ein Solarcarport ist nutzbar, um Elektrofahrzeuge zu tanken. Es können sowohl Elektroautos als auch E-Bikes aufgeladen werden. Für diesen Zweck ist ein Solarcarport mit Ladestation
  • Gegenüber Garagen weisen Carports eine weniger massive Bauweise Insbesondere auf einem kleinen Grundstück kann eine Garage schnell zu klobig wirken. Hinzu kommt, dass die Vorgaben für Carports häufig nicht so streng sind wie die Auflagen für Garagen.
  • Verglichen mit einer Solaranlage auf einem gewöhnlichen Hausdach, bietet die PV-Anlage auf einem Carportdach einen weiteren Vorteil: die höhere Flexibilität. Denn wer ein Solarcarport bauen oder sein vorhandenes Carport mit Solarmodulen ausstatten möchte, muss weniger Aspekte berücksichtigen. Bei dem Dach eines Wohnhauses kann es beispielsweise sein, dass die Sonnenenergie aufgrund der Neigung nicht optimal genutzt werden kann. Zusätzlich gibt es auf dem Flachdach eines Carports keinen Schornstein oder andere Elemente, die eventuell stören.

Ein Carport mit Solardach planen – worauf muss ich achten?

Ob sich ein Carport mit Solardach lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor der Nachrüstung der Solarmodule bzw. vor dem Bau des Solarcarports ist es sinnvoll, folgende Punkte zu kontrollieren:

  • Wer auf einem vorhandenen Carportdach eine Solaranlage installieren möchte, sollte vorab die Traglast des Unterstands überprüfen. Wichtig ist, dass die statischen Voraussetzungen erfüllt sind.
  • Für eine möglichst effiziente Gewinnung von Solarenergie ist es entscheidend, dass ausreichend Sonnenstrahlen auf das Dach fallen. Deshalb spielen die Ausrichtung des Dachs sowie der Standort des Carports eine große Rolle. Im Optimalfall ist das Carportdach nach Süden bzw. Süd-Westen oder Süd-Osten ausgerichtet. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, ob Bäume oder Gebäude Schatten auf das Dach des Unterstands werfen.
  • Die Dachfläche sollte ausreichend groß sein, sodass die Solaranlage genug Strom für den Eigenbedarf produzieren kann. Bei einer zu großen Dachfläche besteht allerdings das Risiko, dass die Solarzellen bei höheren Temperaturen überhitzen.

Nicht bei jedem Carport besteht die Möglichkeit, Solarmodule nachzurüsten. Insbesondere wenn es sich um eine Konstruktion aus Holz handelt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich keine PV-Anlage installieren lässt.

Ist eine Genehmigung für ein Solarcarport erforderlich?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Die baurechtlichen Vorgaben unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Für den Bau eines Carports mit Solardach ist meist eine Genehmigung erforderlich. In manchen Bundesländern besteht die Möglichkeit, ein Solarcarport bis zu einer bestimmten Größe ohne eine Genehmigung zu bauen. Ist schon ein Carport auf dem Grundstück vorhanden, ist zur Nachrüstung der Solaranlage teils ebenfalls keine Zulassung vom Bauamt erforderlich.

Am besten ist es, sich vor dem Bau oder der Nachrüstung mit dem zuständigen Bauamt in Verbindung zu setzen. Hier erhält man detailliertere Informationen zu den baurechtlichen Vorgaben.

Wie viel Strom erzeugt ein Solarcarport?

Wie viel Strom ein Carport mit Solardach erzeugen kann und wie hoch der Ertrag durch die Photovoltaikanlage ausfällt, beeinflussen verschiedene Faktoren. Dazu gehören:

  • Neigung und Ausrichtung des Dachs
  • Standort des Solarcarports
  • Dachflächengröße
  • Qualität der Solarmodule

Beispielsweise bekommt ein Solarcarport im Süden Deutschlands mehr Sonneneinstrahlung ab als ein Carport im Norden. Mehr Sonneneinstrahlung bedeutet, dass mehr Solarstrom produziert wird und der Ertrag höher ausfällt. Zu beachten ist außerdem, dass die Solarerträge von Jahreszeit zu Jahreszeit schwanken können. In der kalten Jahreszeit sollte man mit einem geringeren Ertrag rechnen.

Welche Leistung haben Photovoltaikanlagen?

Die Leistung einer Solaranlage wird in Kilowatt-Peak angegeben. Für eine Leistung von einem kWp ist etwa eine Fläche von fünf bis zehn Quadratmetern erforderlich. Dabei ist eine PV-Anlage mit einem kWp dazu in der Lage, bis zu eine Kilowattstunde innerhalb einer Stunde zu erzeugen.

Im Idealfall ist das Carport mit Solardach so groß, dass hiermit zumindest der Eigenbedarf an Strom gedeckt ist. Wenn ein Haushalt 3.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbraucht, ist eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von mindestens drei kWp erforderlich.

Wie teuer ist ein Solarcarport?

Die Kosten für ein Carport mit Solardach variieren stark. Zu beachten sind vor allem folgende Posten:

  • Ein Carport ohne die Photovoltaikanlage kostet häufig zwischen 5.000 und 20.000 Euro.
  • Die Solaranlage kostet meist zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Pro Kilowatt-Peak kann man mit Kosten von etwa 2.000 Euro rechnen. Eine PV-Anlage mit drei kWp würde demnach etwa 6.000 Euro kosten.
  • Gegebenenfalls kommen weitere Kosten für eine Ladestation, einen Stromspeicher und/oder die Installation durch den Fachmann Die fachmännische Installation einer ganzen Photovoltaikanlage kostet normalerweise mehrere tausend Euro. Teilweise sind diese Kosten im Preis der Anlage inkludiert.

Verschiedene Hersteller bieten sogenannte Komplettsysteme an. Das sind Carports mit einer passenden Solaranlage. Die Kosten für ein Komplettsystem bewegen sich meist im Bereich von 15.000 bis 25.000 Euro. Manchmal beinhaltet ein Komplettsystem auch die Installation und die Wallbox.

Gibt es Förderungen für Solarcarports?

Besitzer eines Solarcarports können von der sogenannten Einspeisevergütung profitieren. Diese Förderung wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, geregelt. Es handelt sich um einen Betrag, den Betreiber von Solaranlagen erhalten, wenn der Solarstrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird.

Die staatlich garantierte Einspeisevergütung zahlt der Netzbetreiber 20 Jahre lang. Die Höhe dieser Vergütung ist fix und hängt unter anderem von dem Zeitpunkt ab, an dem die Anlage in Betrieb genommen wird. Da die Vergütung von Jahr zu Jahr sinkt, ist es ratsam, eine Photovoltaikanlage so früh wie möglich zu installieren. Dadurch ist ein höherer Ertrag möglich.

Wann lohnt sich ein Carport mit Solardach?

Im Hinblick auf die Umwelt lohnen sich Solarcarports direkt. Schließlich ist die Stromerzeugung mittels einer PV-Anlage äußerst umweltfreundlich. Aus finanzieller Sicht rentiert sich ein Solarcarport erst nach mehreren Jahren.

Normalerweise ist es möglich, die Investitionskosten für die Solaranlage im Laufe der Zeit wieder einzuholen. Das gelingt durch die geringeren Stromkosten und die Einspeisevergütung. Wie lange es dauert, bis sich die Anlage amortisiert, richtet sich nach der Höhe der Anschaffungskosten. Am besten ist es, vor der Anschaffung verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen. Wichtig ist zudem auf die Qualität und die Langlebigkeit der Anlage zu achten.

Ein Carport mit Solardach rentiert sich insbesondere bei einem möglichst hohen Eigenverbrauch. Es ist also sinnvoll, so viel Solarstrom wie möglich zu verbrauchen. Das gelingt beispielsweise, wenn die Anlage zum Aufladen eines Elektroautos oder anderen E-Fahrzeugs verwendet wird.

Es ist nicht immer möglich, den Eigenbedarf an Strom mithilfe eines Solarcarports abzudecken. Hierfür ist die Fläche eines Carportdachs oft zu klein.

Ein Solarcarport kaufen – was ist wichtig?

Ein Carport mit Solardach sollte zu den eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen passen. Daher ist es ratsam, sich vor der Planung bzw. dem Kauf Gedanken über die eigenen Wünsche zu machen. Wichtig sind unter anderem folgende Aspekte:

  • Größe: Die ideale Größe richtet sich nach den erforderlichen Stellplätzen und danach, wie hoch der Eigenbedarf an Solarstrom ist.
  • Seitenwände: Carports haben eine leichtere Bauweise als Garagen und können je nach Bedarf nach einer oder auch nach allen Seiten hin offen sein.
  • Ladestation: Eine Wallbox ist für (zukünftige) Besitzer von Elektrofahrzeugen von Vorteil.
  • Stromspeicher: Ein Stromspeicher ist beispielsweise erforderlich, wenn man sein Elektroauto während der Nacht mit dem Solarstrom aufladen möchte.
  • Material: Das Gestell wird meist aus Stahl, Aluminium, Kunststoff oder massivem Holz hergestellt.
  • Lichtdurchlass: Wenn ein Lichtdurchlass gewünscht ist, besteht die Möglichkeit, zu lichtdurchlässigen Solarglas-Modulen zu greifen.
  • Solarmodule: Die Module sollten eine ausreichend hohe Qualität haben. Teurere Solarmodule sind meist effizienter, ermöglichen höhere Solarerträge und bieten eine längere Lebensdauer.

Darüber hinaus ist es gegebenenfalls wichtig, dass die Solarmodule eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom DIBt aufweisen. Ein Solarglas-Modul ohne die bauaufsichtliche Zulassung darf für eine Überkopfverglasung nicht verwendet werden.

Zusammenfassung

Ein Carport mit Solardach ermöglicht es, Strom umweltfreundlich mithilfe von Sonnenstrahlen zu produzieren und unabhängiger vom Energieversorger zu werden. Dabei lohnen sich Solaranlagen insbesondere, wenn sie für eine lange Zeit genutzt werden und möglichst den gesamten Eigenbedarf abdecken. Damit sich der finanzielle Aufwand rentiert und die Solarerträge möglichst hoch ausfallen, sind verschiedene Aspekte, wie die Dachflächengröße, zu beachten.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert