Erfrischung durch Klimaanlagen – Aspekte für den Kauf

Erfrischung durch Klimaanlagen – Aspekte für den Kauf

Klimaanlagen sind im nicht südlichen Europa immer noch eine Rarität. Dabei könnten wir an einem Wendepunkt stehen, was die Verbreitung von Klimaanlagen angeht. Der beginnenden Heißzeit ist es nämlich zu verdanken, dass die Nachfrage nach Klimaanlagen für das eigene Zuhause steigt. 1,65 Millionen Klimaanlagen sind in Deutschland derzeit im Betrieb.

Die Internationale Energieagentur (IAE) schätzt, dass infolge von Klimawandel und steigendem Wohlstand in den Schwellenländern bis zum Jahre 2050 zwei Drittel aller Haushalte mit einer Klimaanlage ausgestattet seien.

Ohnehin soll die Klimaanlage als praktisch ähnlich bedeutende Erfindung wie der Fahrstuhl der tropischen und subtropischen Hemisphäre den Aufstieg in die Moderne ermöglicht haben. Seit Willis Carrier 1902 die Klimaanlage erfunden hat, begleitet sie den technologischen Fortschritt auf der Welt und sorgt insbesondere in warmen Klimazonen für mehr Lebensqualität. Doch, welche Aspekte sind beim Kauf einer Klimaanlage besonders zu beachten?

Welche Arten von Klimaanlagen gibt es?

Traditionell werden Klimaanlagen in Splitanlagen und Monoblockgeräte unterschieden. Weitere Unterscheidungen sind mit Blick auf den Standort möglich. So verrichten leise Wandklimageräte, wie zum Beispiel von Klimando, von der Wand aus und mithilfe von Schalldruckpegeln erfreulich ihren Dienst. Andere Klimaanlagen werden an der Decke angebracht. Mobile Klimaanlagen können hingegen nach Bedarf aufgestellt werden und ermöglichen eine flexible Nutzung sowie die Mitnahme auch auf Reisen.

Monoblock oder Multisplit – Was ist besser?

Monoblockgeräte sind in der Regel mobile Klimaanlagen, denn sie bestehen nur aus einem Gerät. Zwar ist ihr Gebrauch, wie beschrieben, flexibler. Die Geräte weisen aber einen schwerwiegenden Nachteil auf, dass sich nämlich der Kunde selbst um die Entsorgung der Abluft kümmern muss, die in der Regel über das Fenster vorgenommen wird.

An eine energieeffiziente Wärmedämmung ist nicht mehr zu denken, es sei denn, der Kunde beauftragt für eine ökologische, dauerhafte Lösung einen Dienstleister. Außerdem erweist sich der Unterdruck als störend, denn die abgesaugte Luft muss natürlich ersetzt werden, sodass auch die Luft aus anderen Zimmern zum Einsatzraum hin angesogen wird.

Dafür erfordern Multisplitanlagen durch die Trennung von Außen- und Innenanlage eine aufwendige Installation mit Rohrverlegung, die für Mieter als „bautechnische Veränderung“ genehmigungspflichtig ist. Multisplitgeräte sind mit Abstand die teuersten Geräte und können durchaus zwischen 2.000 und 3.000 EUR kosten.

Mit einer Multisplit-Anlage lässt sich dafür eine ganze Wohnung klimatisieren. Der Einsatz ist umweltschonender und der Stromverbrauch entsprechend geringer. Eine Verbraucherstudie der Stiftung Warentest ergab zudem, dass Splitanlagen die Zimmertemperatur bereits in wenigen Minuten auf den gewünschten Wert absenken können.

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Welche Funktionen sind möglich?

Die bekannteste Eigenschaft von Klimaanlagen ist die Raumkühlung, was Heizungen bekanntlich nicht können, da diese nur nach einer Richtung hinwirken. Gute Klimaanlagen schaffen mit ihren beiden Spiralen hingegen beides. Das Wärmen geschieht mit dem Kondensator, während der Kompressor die Raumkühlung bewirkt.

Durch den ständigen Luftaustausch sind in vielen Klimaanlagen diverse unterschiedlich leistungsstarke Luftfiltersysteme integriert, sodass die Klimatisierung des Raums zugleich mit einer Luftreinigung einhergeht. Andere Klimaanlagen sorgen für eine gewisse Luftzirkulation, die ähnlich wie bei Ventilatoren als angenehm empfunden werden kann.

Ganz wichtig ist die Fähigkeit der Luftbefeuchtung, die bei einer Klimaanlage genauso selbstverständlich sein sollte wie die Luftkühlung. Auch hier wirken gute Klimaanlagen wieder in beide Richtungen hin. Sie können die Luft somit befeuchten und entfeuchten zugleich.

Letzteres bietet sich zum Beispiel nach einem Sommergewitter an, bei dem die Luftfeuchtigkeit leicht tropische Werte einnehmen kann, was nicht nur unangenehm sein kann, weil eine hohe Luftfeuchtigkeit die gefühlte Temperatur stark ansteigen lässt, sondern auch die Gefahr durch Schimmelbildung verursacht.

Als ideal nehmen die meisten Menschen eine Zimmertemperatur zwischen 19 und 24 °C und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % wahr. Frauen bevorzugen höhere Temperaturen, weil sie tendenziell schneller frieren.

Raum- und Kühlleistung

Viele Hersteller geben gleich die Raumleistung ihrer Klimaanlage in m³ an, was Kunden eine erste grobe Orientierung bietet. Andere Hersteller geben die Leistung ihrer Klimaanlage in Watt oder BTU an, wobei 34 Watt in etwa einen Kubikmeter abdecken und 20 BTU dies ebenfalls tun. Zu beachten sind neben der Raumgröße allerdings noch weitere Faktoren.

Jede Person, die sich gerade im Raum aufhält, gibt nämlich etwa 100 Watt Wärme ab, während technische Geräte für eine weitere Wärmelast im Raum sorgen. Zur Abschätzung der Wärmelast gehört schließlich die Ermittlung der Sonneneinstrahlung durch die Fenster. Diese erzeugen einen kontinuierlichen Treibhauseffekt im Raum, was noch dadurch beschleunigt wird, wenn die Sonnenstrahlen auf Warmobjekte strahlen, die sich durch die Einstrahlung weiter aufheizen.

Der Treibhauseffekt ist bei einer senkrechten Sonneneinstrahlung am massivsten und nimmt bei einer Abweichung von 30 Grad um etwa 13 % und von 60 Grad um etwa 50 % ab.

Je größer die Fenster sind und je mehr von ihnen im Raum an den Sonnenseiten vorhanden sind, desto größer ist der Treibhauseffekt. Der Grad der Wärmedämmung entscheidet zusätzlich über die Wärmelast des Gebäudes. Im Vorteil sind hierbei die Haushalte mit einer funktionierenden Wärmedämmung, weil diese die Wärmeverluste der Klimaanlage reduziert.

Stromverbrauch und Energieeffizienz

Die Einführung der Energieeffizienzklassen war mit Blick auf die Energiereduktion von technischen Geräten erfolgreich. Dies hatte zur Folge, dass die meisten Geräte sich in der von A*** bis D reichenden Skala weit vorn platzieren konnten. Diese an sich positive Entwicklung erschwerte den Kunden aber die Feindifferenzierung.

Die EU hat deshalb im März 2021 ein neues Bewertungssystem mit strengeren Maßstäben eingeführt. Beim neuen System reichen die Energieeffizienzklassen von A bis G, wie es sie schon bei der Einführung des Systems 1995 gewesen sind. Einen weiteren Fortschritt stellen mit Blick auf die Energieeffizienz Inverter-Klimaanlagen dar, die kontinuierlich im Betrieb sind, ihre Klimaleistung dank leistungsgeregelter Kompressoren dem Bedarf anpassen und für ein gleichmäßigeres Raumklima sorgen.

Auf diese Weise werden überflüssige Leistungen vermieden und Inverter-Klimaanlagen sparen im Vergleich zu klassischen Klimaanlagen, die sich nur ein- und ausstellen lassen, etwa 30 % an Strom ein. Inverter-Klimaanlagen sind komplexe Geräte mit hohen Kosten und einem erhöhten Installationsaufwand, gelten aber aufgrund ihrer fortschrittlichen Technologie als wartungsarm.

Die Lautstärke von Klimaanlagen

Klimaanlagen sind etwa zwischen 40 und 65 Dezibel laut, wobei ein Unterschied von 10 Dezibel der doppelten Lautstärke entspricht. Grundsätzlich sind Monoblockanlagen eher im Innenraum laut, während bei Multisplitanlagen die Lautstärke durch die Außenverbauung nach außen dringt, was Konflikte mit der Nachbarschaft heraufbeschwören kann. Insgesamt sind Monoblockanlagen aber etwas lauter als Multisplitgeräte.

Features und Bedienung

Moderne Klimaanlagen lassen sich bequem mit einer Fernbedienung, über das Smartphone, über eine Sprachsteuerung oder zentral über das Internet der Dinge steuern. Immer weniger Klimaanlagen lassen nur eine manuelle Steuerung am System selbst zu, wobei der Bedarf für eine komfortable Steuerung immer dann ansteigt, wenn eine Klimaanlage für das Raumklima einer ganzen Wohnung zuständig ist, wie dies bei Multisplit-Anlagen in der Regel der Fall ist.

Was die Zusatzfunktionen angeht, so schätzen viele Kunden eine Sleepfunktion für das Schlafzimmer. Auf diese Weise arbeitet das Gerät nachts oder in einer voreingestellten Zeit deutlich leiser. Andere Klimageräte besitzen mehrere Leistungsstufen, die besonders mit Blick auf einen sparsamen Stromverbrauch einen Mehrwert bieten. Andere Klimaanlagen sind gleich mit einem sogenannten ECO-Modus ausgestattet, wobei diese Leistungsstufe auf Sparsamkeit beim Energieverbrauch optimiert wurde.

Fazit: Klimaanlagen bieten Mehrwert

Hitzesommer in Deutschland

Immer mehr Hitzesommer in Deutschland / © DWD

Klimaanlagen sind eine Antwort, mit den Symptomen der globalen Erwärmung besser fertig zu werden. Bereits heute kann ein Sommer in Deutschland bis zu 20 heiße Tage mit einer Tagestemperatur von mindestens 30 °C haben, während diese vor 50 Jahren noch die Ausnahme waren. Wie der Hitzesommer 2019 gezeigt hat, erreichen die Höchsttemperatur zuweilen Rekordwerte von 40 °C, die früher allein den tropischen Ländern vorbehalten waren. Dann wird es richtig unerträglich und das eigene Zuhause verwandelt sich in eine Hitzefalle.

Zusammenfassung

Klimaanlagen lindern zuverlässig die Symptome der globalen Erwärmung, aber können aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs die Ursachen beschleunigen. Auch hier kommt dem technologischen Fortschritt wieder die Rolle zu, für ökologische Innovationen zu sorgen. Die Politik verfügt über wirksame Hebel, auf diesem Sektor regulierend einzugreifen. Bereits heute stehen energieeffiziente Klimageräte zur Verfügung, die Kunden den Spagat schaffen lassen, für die nötige Erfrischung und Erleichterung in der beginnenden Heißzeit zu sorgen und den eigenen ökologischen Fußabdruck dennoch gering zu halten.


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