Fruchtfliegen bekämpfen – diese Tipps helfen wirklich

Fruchtfliegen bekämpfen – diese Tipps helfen wirklich

Sobald draußen die Temperaturen steigen, beginnen im Haus die kleinen Fruchtfliegen, sich ein Lager einzurichten. Zu Beginn ist es nur hier und da mal eine einzelne Fruchtfliege, die in der Küche ihre Kreise zieht. Schon nach kurzer Zeit sind es bereits deutlich mehr. Vielen vergeht dann schichtweg der Appetit, wenn der Obstkorb von den kleinen Biestern heimgesucht wird. Doch es gibt einige sehr effektive Möglichkeiten, wie man sich die Fruchtfliegen garantiert vom Hals halten kann.

Was genau ist eigentlich eine Fruchtfliege?

Nun, eigentlich ist der Begriff Fruchtfliege keine exakte Bezeichnung einer speziellen Tierart. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen umgangssprachlichen Begriff, der sich einfach über die Jahre eingebürgert hat. Einer von zwei Gründen für diese Bezeichnung ist die Bohrfliege, die sogenannte Tephritidae, bei der es sich genau genommen um die eigentliche Fruchtfliege handelt. In freier Natur lebt diese überwiegend in der Nähe von Obstpflanzen, in deren Früchte sie mittels ihrer Legeröhre ihre Eier in die Früchte legt. Die Larven entwickeln sich schließlich innerhalb dieser Früchte und ernähren sich ebenso auch von diesen. Doch die Tephritidae ist um einiges größer als die Fruchtfliege wie wir sie aus unserer Küche kennen.

Damit sind wir auch schon beim zweiten Grund für die Bezeichnung Fruchtfliege. Denn das Insekt, welches wir aus unseren Küchen kennen, ist die Drosophilidae, die sogenannte Taufliege, auch unter den Bezeichnungen Obstfliege, Gärfliege, Mostfliege oder Essigfliege bekannt. Diese ist gerade einmal etwa zwei bis drei Millimeter groß und dadurch deutlich, von der rund sechs Millimeter messenden Tephritidae zu unterscheiden. Genau hier wird auch schon deutlich, auf was es diese Tierchen denn eigentlich in unseren Haushalten abgesehen haben.

Wodurch werden Fruchtfliegen angelockt?

Die Fruchtfliege besitzt ganz feine sensorische Fühler, die besonders leistungsfähig sind. Während der Mensch und auch andere Lebewesen in der Regel gerade einmal ein einziges Riechrezeptorprotein besitzen, verfügt die Fruchtfliege über insgesamt zwei Rezeptorproteine, die sich gegenseitig unterstützten. Dies führt letztlich dazu, dass die Fruchtfliege rund tausend Mal besser riechen kann als der Mensch. Sobald sich also irgendwo im Haushalt selbst die geringste Menge organischen Materials befindet, welche für die Fruchtfliege attraktiv erscheint, nimmt das Insekt dies wahr.

Fruchtfliegen fahren vor allem auf überreifes Obst ab, aber auch auf diverses Gemüse. Alles was gärt oder süß riecht, wird von dem Insekt angeflogen. Das können beispielsweise Äpfel oder Pflaumen sein, aber auch Tomaten, Kartoffeln und vieles mehr.

Wie kann man Fruchtfliegen bekämpfen?

Wenn man eine rasche Ausbreitung der Fruchtfliege in seinem Haushalt verhindern möchte, sollte man möglichst frühzeitig mit der Bekämpfung beginnen. Es gibt inzwischen viele verschiedene Mittel und Wege, wie man sich die Zweiflügler vom Leib halten kann.

Tipp 1: Vorbeugung

Das wohl beste Mittel gegen die Fruchtfliege ist die Vorbeugung. Wer weiß, worauf die Fruchtfliege reagiert, der kann schon im Vorfeld dafür sorgen, die Angriffsziele dieser Tiere von Anfang an zu vermeiden. Benutztes Geschirr sollte zum Beispiel sofort gespült werden, statt es erst einige Zeit stehen zu lassen. Süße Getränke wie etwa Säfte oder Limonaden sollten niemals längere Zeit offen stehen gelassen werden. Auch auf Rotwein, Essig und sogar Whiskey fliegen die Tierchen, deshalb sollten auch diese stets verschlossen sein. Der Biomüll sollte vor allem in den Sommermonaten am besten mehrmals täglich aus dem Haus entfernt werden, um damit kein Schlaraffenland für die Fruchtfliege darzubieten.

Tipp 2: Klimakterisches Obst und Gemüse getrennt lagern

Obst und Gemüse sollte nach Möglichkeit niemals offen im Haus herumliegen. Nun gibt es auch solche Früchte, die auch nach ihrer Ernte noch nachreifen. Diese nennt man klimakterisch. Sie stoßen während ihres Reifeprozesses enorm viel Ethen aus, ein Reifegas. Es riecht besonders süßlich und zieht dadurch nicht nur die Fruchtfliege an, sondern sorgt auch dafür, dass anderes Obst und Gemüse in der direkten Umgebung schneller reift. Dies trifft beispielsweise auf den Apfel und die Banane zu, aber auch auf Mango, Avocado, Birne, Pflaume, Tomate und Brokkoli. Werden also beispielsweise Banane und Apfel direkt nebeneinander gelagert, reifen beide deutlich schneller, wodurch sie deutlich mehr Ethen ausstoßen und dadurch die Fruchtfliege noch mehr anlocken. In diesem Fall ist also strikt darauf zu achten, dass klimakterisches Obst und Gemüse voneinander getrennt aufbewahrt werden.

Tipp 3: Regelmäßig lüften

Sobald Obst und Gemüse beginnen zu gären und zu reifen, verteilen sich die für die Fruchtfliege attraktiven Lockstoffe in der Raumluft. Deshalb sollte regelmäßig gründlich gelüftet werden, damit die Gase aus den Räumen entfernt werden.

Tipp 4: Fliegengitter

Als sehr hilfreich haben sich Fliegengitter erwiesen. Diese sollten allerdings möglichst engmaschig sein, sodass die kleinen Tierchen auch wirklich nicht hindurch passen. Auch beim Anbringen an den Fenstern sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Fliegennetz rundherum abgedichtet ist und keine noch so kleinen Schlupflöcher mehr existieren.

Tipp 5: Überlistung

Wer weiß, worauf die Fruchtfliege fliegt, der kann sich dies durchaus auch zu Nutze machen, indem er eine Falle baut. So bietet es sich beispielsweise an, etwas Essig mit einem Schluck Wasser in ein Glas zu geben und dieses dort aufzustellen, wo das Fruchtfliegenvorkommen am größten ist. Mit der Zeit verdunstet der Essig und zieht so die Fruchtfliegen in seinen Bann. Als sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, noch etwas Spülmittel in das Glas zu geben. Dadurch wird die Oberflächenspannung des Wassers deutlich reduziert, weshalb die Fruchtfliege nicht mehr auf dem Wasser laufen kann, sondern sofort untergeht und ertrinkt. Alternativ zum Essigwasser kann man auch zu Zitronensaft greifen. Dies zieht nicht nur die Fruchtfliegen an, sondern sorgt außerdem für einen angenehmen Geruch im Raum.

Artikelbild: © Roblan / Shutterstock


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