Tipps zur Planung einer Solaranlage

Tipps zur Planung einer Solaranlage

Wer eine Solaranlage auf dem eigenen Dach installiert, profitiert von günstigeren Strompreisen und trägt einen Teil zur Energiewende bei. Insbesondere bei einem Neubau sollte man überprüfen, ob sich die Installation einer Photovoltaikanlage lohnt. Denn eine nachträgliche Montage ist meist mit höheren Kosten und einem größeren Aufwand verbunden. Teilweise ist die Installation einer PV-Anlage für Neubauten sogar Pflicht. Dabei gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen.

Unabhängig davon, ob es sich um einen Bestandsbau oder einen Neubau handelt, gibt es bei der Installation einer Solaranlage viel zu beachten. Es ist daher ratsam, die Anlage sorgfältig zu planen.

Wie hoch ist der eigene Energiebedarf?

Vor der Planung der PV-Anlage sollte man sich Gedanken über den eigenen Strombedarf machen. Hierbei kann es helfen, sich die Stromabrechnungen der letzten Jahre anzuschauen. Falls keine Jahresabrechnung vorliegt, kann man sich an Richtwerten orientieren.

Bei der Ermittlung des eigenen Energiebedarfs ist es wichtig, nicht nur den aktuellen Strombedarf zu berücksichtigen. Schließlich können zukünftig Veränderungen anstehen, durch die der Stromverbrauch steigt. Solche Veränderungen können zum Beispiel der Erwerb eines Elektrofahrzeugs, die Anschaffung eines beheizten Pools oder die Kinderplanung sein. Um einen Überblick über den derzeitigen und zukünftigen Stromverbrauch zu erhalten, sollte man sich sämtliche Stromverbraucher detailliert notieren und den Energieverbrauch berechnen.

Wie groß sollte das Dach sein?

Für eine Leistung von einem Kilowatt-Peak (kWp) ist eine Dachfläche von ungefähr sechs Quadratmetern erforderlich. Innerhalb eines Jahres ist es möglich, hiermit etwa 1.000 Kilowattstunden Solarstrom zu erzeugen. Wer also beispielsweise 5.000 Kilowattstunden Strom innerhalb eines Jahres verbraucht, benötigt eine Dachfläche, die etwa 30 Quadratmeter groß ist.

In den meisten Fällen ist es empfehlenswert, die komplette Fläche des Dachs mit Solarmodulen zu bestücken. Das hat vor allem zwei Gründe:

  1. Durch eine größere PV-Anlage ist es möglich, den eigenen Stromverbrauch zu erhöhen – beispielsweise durch eine Wärmepumpe.
  2. Je mehr Solarmodule auf den Dächern von Häusern angebracht werden, desto weniger Freiflächen sind für die Energiewende erforderlich.

Doch die Maximalauslastung des Dachs hat auch einen Nachteil: Wer das ganze Dach für die Solaranlage nutzen möchte, muss mit höheren Kosten für die Installation rechnen. Allerdings sind die Preise für Solarmodule in den letzten Jahren stark gesunken.

Die Montageoptionen der Solaranlage

Die Solaranlagen unterscheiden sich in vielen Aspekten voneinander. Neben der Größe gehört dazu unter anderem die Montageart. Zur Auswahl stehen die Aufdachanlagen und die Indachanlagen:

  • Aufdachanlage: Bei einer Aufdachmontage wird die Anlage auf dem Dach installiert. Diese Art der Installation ist verbreiteter und einfacher. Von Vorteil ist, dass der Austausch der Solarmodule oder ein vollständiger Abbau der Anlage leichter möglich sind. Ein weiterer Pluspunkt ist die Belüftung, die durch den Abstand zwischen den Solarmodulen und dem Dach erreicht wird. Wer sich für eine Aufdachanlage entscheidet, sollte vorab überprüfen, ob die Tragfähigkeit des Dachs für die PV-Anlage ausreicht.
  • Indachanlage: Bei einer Indachanlage werden die Solarmodule in das Dach integriert. Für viele Menschen ist diese Variante optisch ansprechender. Sie kommt in erster Linie bei einem Neubau oder einer Neueindeckung des Dachs in Frage. Vorteilhaft ist, dass die Technik bei einer Indachmontage geschützter ist. Nachteilig ist, dass sich die Solarmodule aufgrund der fehlenden Belüftung stark aufheizen können. Das kann dazu führen, dass die Leistung abnimmt und die Anlage zügiger verschleißt. Eine spezielle Variante der Indachanlage sind die Solardachziegel, die für ein noch schöneres Gesamtbild.

Eine Solaranlage kaufen oder mieten: Was ist besser?

Für den Kauf einer Solaranlage ist ein gewisses Kapital erforderlich. Dafür besteht die Möglichkeit, alle Entscheidungen rund um die PV-Anlage selbst zu treffen. Es ist möglich, alle Komponenten selbst auszuwählen und so die Anlage nach den eigenen Wünschen zusammenzustellen.

Beim Mieten einer Solaranlage muss man hingegen keine Anschaffungskosten einplanen. Stattdessen ist es erforderlich, einen monatlichen Festpreis für die PV-Anlage an den Vermieter zu bezahlen. Wie hoch die Miete ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört zum Beispiel die Größe der Anlage. Ein weiterer Vorteil des Mietens ist, dass sich in der Regel der Vermieter um die Instandhaltung und die Wartung der Anlage kümmert. Der Mieter hat hier also weniger Arbeit.

Nachteilig ist, dass die gesamten monatlichen Mietkosten normalerweise höher ausfallen als die einzelne Summe, die für die Anschaffung der Solaranlage erforderlich wäre. Neben dem Kaufen und dem Mieten einer Solaranlage gibt es eine weitere Option: die Dachfläche vermieten. Auch das hat viele Vorteile, ist allerdings inzwischen fast nur noch auf mindestens 600 Quadratmeter großen Dächern möglich.

Wer sich für den Kauf einer Solaranlage entscheidet, sollte sich im Vorfeld über mögliche Förderungen informieren. Es stehen sowohl regional als auch bundesweit unterschiedliche Förderungen für Solaranlagen sowie für die einzelnen Komponenten zur Verfügung.

Die Auswahl der Komponenten

Eine Solaranlage setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Dazu gehören beispielsweise die Wechselrichter und die Solarmodule. Wichtig ist, dass die einzelnen Bestandteile aufeinander abgestimmt sind. Zudem sollte man sich mit der Frage befassen, ob ein Stromspeicher erforderlich ist. Durch einen Stromspeicher ist es möglich, den überschüssigen Strom zu speichern und ihn nachts zu verwenden. Das ist zum Beispiel von Vorteil, wenn der Solarstrom auch zum Aufladen eines E-Autos genutzt werden soll.

Zum Aufladen von Elektrofahrzeugen ist zudem eine Ladestation erforderlich. Sie wird auch als Wallbox bezeichnet.

Einen seriösen Fachbetrieb finden: Wie gelingt das?

Die Montage der Solaranlage sollte ein Fachbetrieb durchführen. Es ist sinnvoll, sich Angebote von verschiedenen lokalen Betrieben einzuholen und diese miteinander zu vergleichen. Dabei sollte man nicht nur die Kosten, sondern auch die Leistungen und die Qualität der Services im Blick behalten. Es ist beispielsweise ratsam, sich die Referenzen des Betriebs anzuschauen. Zudem sollte der Fachbetrieb einen Photovoltaik-Anlagenpass ausstellen.

Was sollte ich noch beachten?

Neben den bereits angesprochenen Punkten gibt es viele weitere Aspekte, die bei der Planung einer Solaranlage zu berücksichtigen sind. Beispielsweise sollte man sich im Vorfeld mit folgenden Fragen befassen:

  • Benötige ich eine Genehmigung für die Solaranlage?
  • Erfüllt das Dach die Voraussetzungen hinsichtlich der Ausrichtung und Neigung, um die Solaranlage effizient betreiben zu können?
  • Wird das Dach durch Bäume oder Objekte verschattet? Oder entstehen in naher Zukunft Gebäude, die die Dachfläche verschatten könnten?
  • Ist der Abschluss einer speziellen Photovoltaik-Versicherung sinnvoll?
  • Wo muss ich die Solaranlage anmelden? (Netzbetreiber, Bundesnetzagentur, Finanzamt)

Zusammenfassung

Bei der Planung einer Photovoltaikanlage muss man zahlreiche Punkte berücksichtigen. Im ersten Schritt ist es sinnvoll, den eigenen Strombedarf zu berechnen und zu überprüfen, ob das eigene Dach die notwendigen Voraussetzungen für eine PV-Anlage erfüllt. Anschließend gibt es viele weitere Fragen, die im Vorfeld geklärt werden sollten. Beispielsweise sollte man sich überlegen, ob ein Stromspeicher erforderlich ist und ob eine Aufdach- oder eine Indachmontage mehr Sinn macht.


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