Kaminofen für kleine Räume – darauf sollten Sie achten

Kaminofen für kleine Räume – darauf sollten Sie achten

Winterzeit ist Kaminzeit – wenn die Temperaturen einstellig werden, reichen die wärmsten Sonnenstrahlen nicht aus, um die eigenen vier Wände zu beheizen. Jetzt müssen externe Quellen die Temperaturen des Wohnraumes auf einem angenehmen Niveau halten.

Die Deutschen heizen überwiegend mit Gas[1]. Öl ist der zweitbeliebteste Rohstoff gefolgt von Alternativen wie Biomasse und Wärmepumpen. Der nachwachsende Rohstoff Holz dient in nur wenigen Eigenheimen als zentrale Energiequelle. Die meisten Deutschen verbinden mit Holz einen schönen Kaminofen, der im Winter eine romantische Atmosphäre zaubert. Dabei kann Holz weit mehr als nur knisternde Flammen erzeugen.

Mit einem Kaminofen umweltschonend heizen

Kurz nach der Jahrtausendwende begannen Menschen, sich plötzlich wieder für das heimische Holzfeuer zu interessieren. Der Grund war kein neuer Trend, sondern steigende Heizkosten. Dieses Problem besteht auch heute noch, sodass immer mehr Haushalte auf alternative Energien umsteigen. Holz hat den Vorteil, dass es ein günstiger Brennstoff ist, der zusätzlich mit einer CO2-Neutralität überzeugt.

Holz alleine ist umweltschonend, alte Kaminöfen sind es leider nicht. Die Feinstaubbelastung und der Austritt an Kohlenstoffen ist entscheidend. Ab Januar 2016 gelten neue Normen, die Kaminöfen einhalten müssen. Für Geräte mit einer Leistung von vier bis 15 Kilowatt (kW) gelten die Emissionsgrenzwerte der ersten Stufe. Ab 2016 misst der Schornsteinfeger alle zwei Jahre, ob der Kessel die Werte einhält.

In einigen Kommunen wird Verbrauchern das Heizen mit Holz erschwert. Bewohner der Stuttgarter Innenstadt zum Beispiel dürfen nicht ausschließlich mit Holz heizen. Durch die Regelungen soll Feinstaub und Nachbarschaftsstreitigkeiten minimiert werden. Zumindest die Emissionen können Verbraucher direkt beeinflussen. Diese hängen davon ab, welche Art von Holz verbrennt wird, wie und womit das Feuer angezündet wird und welcher Ofen im Einsatz ist.

Nachhaltig gewonnenes Holz verwenden

Obwohl der deutsche Waldbestand im Vergleich zu anderen Ländern großzügig ist, könnte man nicht jeden Haushalt mit Holz beheizen. Dann würde der Waldbestand laut Werner Neumann, Sprecher des BUND- Arbeitskreises Energie, in zehn bis 15 Jahren verschwinden.

Kaminöfen sind aus diesem Grund als Energiequelle für kleine Zimmer oder zum temporären Heizen im Wohnzimmer geeignet. Der Einsatz von Holz kann dem Klimaschutz dienen, wenn der Rohstoff nachhaltig gewonnen wurde. Soll heißen: Ein Baum wurde abgeholzt, gleichzeitig wurde ein neuer Baum gepflanzt. Der junge Baum wächst nach und kann später wieder geschlagen werden.

Besitzer eines Kaminofens müssen beim Kauf von Holz auf seine Qualität achten. Wenn sie sich für Scheitholz entscheiden, sollte dieses fachgerecht getrocknet worden sein. Nach ein bis drei Jahren sinkt der Feuchtegehalt unter 25 Prozent.

Um einen maximalen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, sollten Heimwerker das Brennholz bei Landwirten oder Landschaftsbetrieben ihrer Region kaufen. Je kürzer der Transport nach Hause, desto geringer sind die Auswirkungen auf die Umwelt. Laut Carsten Brüggemann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen können Verbraucher einen sogenannten Sammelschein beim örtlichen Waldbesitzer oder Forstamt erwerben. Dann können sie für ein geringes Entgelt Holz vom Wegesrand nach Hause bringen. Heimwerker, die über einen Führerschein für ihre Motorsäge verfügen, können sich als Selbstsäger anmelden.

Der Kaminofen als Designobjekt

Moderne Kaminöfen haben wenig mit ihren alten Vorgängern zu tun. Die Hersteller der Produkte haben viel Zeit und Geld in ein modernes Design investiert. Das Resultat kann sich sehen lassen: Die Kaminöfen des 21. Jahrhunderts sind echte Designobjekte, die zum Highlight eines kleinen Raumes werden können.

Bei der Wahl des Ofens entscheidet nach wie vor die Qualität der Materialien sowie die allgemeine Verarbeitung. Auch in diesem Bereich hat sich im Vergleich zu den alten Schwedenöfen viel getan. Moderne Kaminöfen werden aus schweren Eisenguss gefertigt, ihre Fronten sind massiv und die Sichtscheibe besteht aus einer hochwertigen Verglasung, die Bewohnern des Hauses einen Einblick in das knisternde Innenleben des Ofens gewährt. Mindestens genauso wichtig ist eine sichere Schließmechanik, die entstehende Gase nicht austreten lässt.

Bei Designöfen ist die Sicht auf die Flammen das wichtigste Kaufargument. Hersteller von Kaminöfen haben sich viele Spielereien einfallen lassen: Einige Modelle lassen sich um 360 Grad drehen. Andere besitzen eine automatische Scheibenreinigung, damit die Glasscheibe stets sauber bleibt.

Die Leistung des Kaminofens

Der Kauf eines Kaminofens für einen kleinen Raum hängt in erster Linie von seiner Leistung ab, auch wenn das Design heutzutage wichtig ist. Die Leistung wird in Kilowatt (kW) angegeben und reicht von vier bis 30 kW. Für einen kleinen Raum, welcher nicht größer als 50 Quadratmeter ist, reicht ein Kaminofen mit einer Leistung von vier bis fünf kW aus.

Die Leistung des Kaminofens ist nicht alleine entscheidend. Da ein Kaminofen dem Raum Sauerstoff entzieht, spielt seine Aufstellfläche eine große Rolle. Diese sollte möglichst klein sein, damit ausreichend Raumluft vorhanden bleibt. Bei der Aufstellfläche sind die Mindestabstände nach DIN (Rückwand und Seitenwand) zu beachten. Diese betragen bei den kleinen Geräten in der Regel zwischen zehn und 30 Zentimeter. Die genauen Werte sind der Produktbeschreibung des Kaminofens zu entnehmen.

Den richtigen Kaminofen wählen

Das Design und die Leistung sind nur zwei Eigenschaften, die bei der Wahl eines Kaminofens von Bedeutung sind. Die Hersteller dieser Produkte haben inzwischen verschiedene Modelle und Arten entwickelt, die für unterschiedliche Einsatzgebiete infrage kommen.

Unabhängig von der Leistung und dem Design unterscheidet man Kaminöfen anhand von zwei Eigenschaften:

  1. Zeitbrand: Diese Modelle brennen eine bestimmte Zeit lang, bis Sie Brennmaterial nachlegen müssen.
  2. Dauerbrand: Er wird einmalig mit ausreichend Brennmaterial ausgestattet. Die Befeuerung erfolgt meist mit Kohle, wobei man bei einigen Modellen Scheitholz oder Pellets nachlegen kann.

Neben den beiden Eigenschaften gibt es Kaminöfen mit verschiedenen Features:

  • Kochplatte: Diese Modelle besitzen eine Kochplatte, auf der man verschiedene Gerichte zubereiten kann. Die Energiegewinnung des Kaminofens wird folglich doppelt genutzt – zum Erwärmen des Raumes und zur Essenszubereitung. Ein solcher Kaminofen eignet sich für kleine Küchen oder Esszimmer.
  • Backfach: Eine Alternative zur Kochplatte ist der Kaminofen mit integriertem Backfach. Auch dieser Ofen fühlt sich in der Küche oder einem Esszimmer wie zu Hause. Er kann einen herkömmlichen Ofen ersetzen und Speisen sparsam zubereiten.

Für kleine Räume eignen sich auch platzsparende Varianten wie Eckkaminöfen. Durch seine drei- beziehungsweise mehreckige Form nimmt er wenig Platz ein und lässt ausreichend Freiraum für Möbel.

Pflege und Instandhaltung des Kaminofens

Damit der Kaminofen jahrelang seinen Dienst treu verrichtet, muss er regelmäßig gepflegt werden. Die Instandhaltung umfasst mehrere Bereiche:

  • Sicherheit: Heimwerker sollten die Bedienungsanleitung lesen oder sich die Bedienung des Ofens von einem Experten (zum Beispiel Schornsteinfeger) erklären lassen.
  • Verwendung: Für die Verwendung empfehlen wir ein Kaminbesteck, welches aus einem Besen, einer Schaufel sowie einem haken besteht.
  • Reinigung: Durch die regelmäßige Reinigung werden Verschmutzungen im Ofen auf ein Minimum reduziert, sodass er seinen Wirkungsgrad behält. Eine Bürste und ein passendes Reinigungsmittel erledigen diese Arbeit.

Bedenken Sie, dass im Ofen hohe Temperaturen entstehen. Fassen Sie den Ofen und das Kaminbesteck nicht ohne Handschuhe an. Schützen Sie zudem auch Möbel und andere Dinge, die sich um den Kaminofen befinden (Hitzeschutzplatten, Luftdruckwächter, et cetera).

Zusammenfassung

Moderne Kaminöfen können kleine Räume verschönern. Mit ihrem modernen Design und ihrer guten Leistung stellen sie einen echten Mehrwert dar. Features wie Kochplatte oder Backfach sind äußerst praktisch. Wichtig ist, dass Verbraucher nicht nur dem Kaminofen selbst Beachtung schenken, sondern auch dem Brennholz und der Befeuerung.


  1. Quelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks

Artikelbild: © Alexander Tihonov / Shutterstock


3 Kommentare

  1. Jan H. 19.09.2017 20:06 Uhr

    Was für ein hübscher kleiner Kaminofen auf dem Bild zu diesem informativen Artikel.
    Leider können wir nirgends einen Hinweis finden, welcher Hersteller für das schöne Stück verantwortlich ist, bzw. wo wir einen solchen kaufen könnten.
    Würden Sie uns den Hersteller nennen? Da würden wir uns sehr freuen. Vielen Dank schon jetzt.

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  2. Anonymous 22.08.2018 19:50 Uhr

    Was ist jetzt mit dem Hersteller?

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    1. Markus 30.01.2021 12:32 Uhr

      Hallo Jan, ward ihr erfolgreich bei der Herstellersuche?

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