Leitfaden für angehende Bauherren

Leitfaden für angehende Bauherren

Vom ersten Spatenstich bis zum Richtfest vergeht mindestens ein halbes Jahr. Viele angehende Bauherren vergessen aber, dass schon im Voraus viele Wochen und Monate ins Land gehen, bis ein Grundstück gefunden, die Baufinanzierung abgeklärt und die eigentliche Hausplanung bis ins Detail ausgetüftelt ist. Für alle zukünftigen Hausbesitzer haben wir einen kleinen Leitfaden erstellt, der Ihnen dabei hilft, dieses umfangreiche Projekt zu organisieren!

Vor der Hausplanung

Noch bevor es an die eigentliche Hausplanung geht, müssen Sie sich darüber klar werden, wo Sie das Haus bauen möchten und wie Sie das ganze Vorhaben finanzieren können. Dieser erste Schritt ist oft der schwerste.

Das passende Grundstück finden

Sobald Sie einen Platz gefunden haben, der Ihnen für Ihr Bauvorhaben geeignet scheint, sollten Sie sich bei der Stadt den Bebauungsplan besorgen. Wenn Sie schon bei der Planung alle rechtlichen Vorgaben berücksichtigen, werden Sie später weniger Schwierigkeiten mit der Genehmigung haben.

Besichtigen Sie das potentielle Grundstück auf jeden Fall und prüfen Sie dabei auch die Umgebung und die Nachbarschaft:

  • Sind Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe?
  • Wie weit ist es zu Kindergärten und Schulen?
  • Gibt es in Grundstücksnähe eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr?

Nur, wenn Sie 100-prozentig mit der Lage zufrieden sind, sollte das Grundstück in die engere Auswahl gelangen.

Auf Nummer sicher gehen Sie, indem Sie das Grundstück nicht nur am Wochenende besuchen, sondern auch werktags und am besten zu verschiedenen Uhrzeiten. Dann ist das Verkehrsaufkommen auf der nahegelegenen Straße höher.

Sobald Sie das passende Grundstück gefunden haben, geht es an die Baufinanzierung.

Planen Sie Nebenkosten und Reserven bei der Baufinanzierung mit ein

Das Thema Baufinanzierung lässt bei vielen angehenden Bauherren Unsicherheit aufkommen. Sie dürfen nicht davon ausgehen, dass nach dem Kauf des Grundstücks und dem Angebot des Bauträgers keine zusätzlichen Kosten mehr entstehen. Sie müssen schon beim Erwerb des Grundstücks Kaufnebenkosten einplanen, wie etwa die Grunderwerbssteuer, die Kosten für den Notar und den Preis für den Grundbucheintrag. Auch Erschließungskosten werden noch auf Sie zukommen. Daher empfehlen wir, die Baufinanzierung noch vor dem Grundstückskauf bis ins Detail zu planen. Wägen Sie ab, welche der Finanzierungsarten für Sie am ehesten in Frage kommen und welche staatlichen Förderungen in Anspruch genommen werden können.

Die Hausplanung

Nun, da das Grundstück ausgewählt ist und die Finanzierung steht, kann die eigentliche Hausplanung beginnen. In diesem Schritt ist es wichtig, eine Bauweise festzulegen und einen geeigneten Baupartner zu finden.

Welcher Haustyp ist der richtige?

Für die Auswahl des Haustyps sollten Sie sich viel Zeit lassen, denn mit dieser Entscheidung sollen Sie über viele Jahre zufrieden sein. Soll es ein Reihenhaus oder ein freistehendes Haus sein? Wünschen Sie ein Fertighaus oder ein Massivhaus? Überlegen Sie, was Sie konkret von Ihrem Traumhaus erwarten und holen Sie dann gezielt Informationen über die verschiedenen Haustypen ein. In Hauskatalogen finden Sie Beispiele für die verschiedenen Bauweisen. Alternativ haben Sie auch die Möglichkeit, Fertighäuser in einem Musterhauspark vor Ort zu besichtigen.

Finden Sie den passenden Baupartner

Nun gilt es, den richtigen Baupartner zu finden. Hier gibt es im Prinzip zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder Sie bauen schlüsselfertig oder Sie suchen in Eigenregie die nötigen Handwerker. Wenn Sie sich für das schlüsselfertige Bauen entscheiden, halten Sie sich die Planung vom Leib. Sie kaufen das Haus von einem Fertighersteller oder einem Bauträger. Wenn Sie sich hingegen dafür entscheiden, die Handwerker in Eigenregie zu suchen, ist der persönliche Aufwand für Sie viel höher, Sie können aber auch Ihre konkreten Vorstellungen besser umsetzen. Weiterführend kann man sich hier einen Test der verschiedenen Fertighaus-Anbieter als Video anschauen oder den Bauunternehmen-Check von Viebrock-Haus auf lupos-landleben.de durchlesen.

Bestimmen Sie die Raufaufteilung

Nun ist es Zeit für den nächsten Schritt. Die einzelnen Räume müssen aufgeteilt und die Raumgröße sollte festgelegt werden. Sie sollten schon an dieser Stelle genau darüber Bescheid wissen, wie Sie die Zimmer später verwenden möchten und worauf es Ihnen besonders ankommt:

  • Ein Wohn-Esszimmer ist in 20 Quadratmetern kaum unterzubringen, stattdessen sind mindestens 50 Quadratmeter notwendig
  • Für ein normales Schlafzimmer reichen meist 16 Quadratmeter aus, wenn Sie einen begehbaren Kleiderschrank wünschen, sollte es aber mindestens 20 Quadratmeter groß sein
  • Kinderzimmer werden in der Regel mit etwa 10 Quadratmetern eingeplant, wobei ältere Kinder sich über mehr Platz freuen

Berücksichtigen Sie bei der Raumplanung auch die Ausrichtung der Räume. Wenn Sie die Abendsonne im Wohnzimmer haben möchten, sollten Sie es nach Südwesten ausrichten. Planen Sie den Balkon so, dass er nicht direkt nach Süden zeigt, denn andernfalls wird es dort im Sommer zu heiß. Das Wohnzimmer, die Küche und der Essbereich sollten möglichst nah beieinander liegen und auf jeden Fall in einer Ebene wie etwa dem Erdgeschoss untergebracht werden. Badezimmer und Schlafzimmer können in den oberen Etagen eingeplant werden.

Sie können Leitungen sparen, wenn Sie Küche und Bad entweder direkt nebeneinander oder untereinander bauen.

Denken Sie auch daran, dass je nach der Größe Ihres Haushalts mehrere Badezimmer sinnvoll sind.

Tipps für den eigentlichen Hausbau

Sie sehen, dass mit Ihrem Bauvorhaben allerhand wichtige Entscheidungen einhergehen, die mit Bedacht getroffen werden sollten. Von der Wahl des Grundstücks über die Baufinanzierung bis hin zur eigentlichen Hausplanung gibt es allerhand zu tun. Sobald der Hausbau einmal angefangen hat, sind viele Bauherren der Meinung, sich entspannt zurücklehnen zu können. Dennoch sollten Sie regelmäßig die Baustelle besuchen und Fotos machen, um beispielsweise zu dokumentieren, wie Leitungen und Rohre verlaufen. Heben Sie alle Unterlagen rund um das Bauprojekt auf und ergänzen Sie die Vertragspapiere mit den datierten Fotos.

Zusammenfassung

Eine Faustregel besagt, dass vom ersten Spatenstich bis zum fertigen Eigenheim etwa ein halbes Jahr ins Land geht. In dieser Zeitspanne sind aber die Tätigkeiten, die vorab erledigt werden, noch nicht eingeplant. Bauherren müssen sich im Vorfeld um die Suche nach dem passenden Grundstück, die korrekte Baufinanzierung und das Finden eines geeigneten Baupartners kümmern.

Artikelbild: © TAGSTOCK1 / Shutterstock


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