Trend offene Küche – wo liegen die Vor- und Nachteile?

Trend offene Küche – wo liegen die Vor- und Nachteile?

Früher hat man sich einen Porsche zugelegt, um anderen zu imponieren. Heute gibt es viele Menschen, die eine Menge Geld in Küchen investieren. Eine schöne Küche gehört heute dazu, wenn man oft und gerne Gäste empfängt. Dabei geht der Trend ganz klar immer mehr zur offenen Küche. Wohnraum und Küche verschmelzen zu einem Ganzen. Aber auch im mittleren oder unteren Preissegment gibt es mittlerweile auch sehr schöne, offene Küchen. Sie sind nicht nur für Hausbesitzer interessant. Auch in kleinen Wohnungen können offene Küchen sinnvoll sein.

In den meisten modernen Küchen befindet sich ein Tresen oder eine Kochinsel, welche den Kochbereich noch einmal vom Wohnbereich optisch separiert. Zudem ermöglicht eine Kochinsel, dass man in geselliger Runde kochen kann. Doch solch offene Küchen haben auch einige Nachteile. Den meisten Menschen ist vor allem die Geruchsbildung im Wohnraum ein Gräuel.

Wir möchten heute einmal die positiven und negativen Argumente zusammentragen und ein wenig analysieren, für wen welche Küchen-Typologie die richtige Wahl ist. So können Sie bei der nächsten Renovierung die Küche ganz nach Ihren Bedürfnissen entstehen lassen. Am Ende kommt es auf die eigenen Vorlieben und das eigene Verhalten im Alltag an.

Offene Küche

Vorteile

Lebendigkeit: Eine offene Küche zum Wohnraum hin ist sehr kommunikativ. Man muss nicht einsam und allein in der Küche stehen, sondern hat die Familie oder Freunde um sich. Auch Gäste können so leichter bedient werden. Insgesamt passen mehr Menschen in die Küche, man kann beispielsweise auch Küchenparties feiern. Die Küche wird zum kommunikativen Zentrum der Wohnung oder des Hauses.

Raumwirkung: Durch eine offene Küche entsteht eine tolle Raumwirkung. Die Küche selbst kommt zudem mehr zur Geltung, wenn man den freien Blick auf Sie hat. Eine kleine Einzelküche wirkt oft beengend. Dieses Problem hat man bei einer offenen Küche auf keinen Fall.

Mehr Platz: Wenn Wohnraum und Küche in einem Raum sind, spart man auch Verkehrsfläche (Flure) und Wandfläche. Man hat also insgesamt mehr Quadratmeter zur Verfügung. Das kann schnell zehn Quadratmeter mehr ausmachen, ist also nicht unerheblich.

Nachteile

Geruch: Bei einer offenen Küche muss man sehr darauf achten, dass eine gute Lüftungsanlage installiert wird. Selbst eine gute Anlage kann jedoch nicht immer zuverlässig alle Gerüche im Griff halten. Wer eine offene Küche haben möchte, muss also eventuell mit Geruchsbildung im gesamten Wohnraum rechnen. Wer gerne Indisch oder Asiatisch kocht, der sollte sich das also gut überlegen. Wenn man quer lüften kann und zudem eine Lüftungsanlage über dem Herd vorhanden ist, kann man das aber in den Griff bekommen.

Ordnung: Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne. Wer viel kocht, der kann seine Küche nur schwerlich immer total sauber und aufgeräumt halten. Es ist ganz normal, das während des leidenschaftlichen kochens auch einmal ein wenig Dreck entsteht. Bei einer offenen Küche kann man diesen aber nicht verstecken. Wer vom Wohnraum auf die Küche guckt, sieht die Unordnung. Man muss also ständig putzen oder darf sich an ein wenig Unordnung nicht stören.

Wie groß sollte eine offene Küche sein?

Nun, da Sie die Vor- und Nachteile von offenen Küchen kennen, fällt es Ihnen sicher schon leichter zu entscheiden, ob diese Art der Küchengestaltung die richtige für Sie ist. Nichtsdestotrotz sollten Sie bei Ihrer Entscheidung auch die Frage berücksichtigen, ob genügend Platz für die offene Küche vorhanden ist. Wir raten Ihnen, mindestens 15 Quadratmeter Platz für Ihren offenen Küchenbereich einzuplanen. Generell gilt für offene Küchen aber natürlich: Je mehr Platz zur Verfügung steht, desto besser.

Für eine freistehende Kochinsel muss Ihre offene Küche ausreichend groß sein

Sofern Sie eine freistehende Kochinsel wünschen, kalkulieren Sie am besten mindestens 20 Quadratmeter ein. Ein solcher freistehender Kochblock ist in offenen Küchen ein sehr schönes Gestaltungselement. Er kann optisch und funktional als Raumteiler zwischen Küche und Wohnbereich verwendet werden. Eine Kochinsel ist optimal, um Herd oder Spüle darin unterzubringen oder eine zusätzliche Arbeitsfläche zum Vorbereiten der Mahlzeiten zur Verfügung zu haben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Seite, die dem Wohnraum zugewandt ist, als Theke einzusetzen. Stellen Sie ein paar Barhocker davor und servieren Sie Ihren Gästen kleine Appetithappen und Drinks, während Sie das Essen vorbereiten. So stellt Ihre freistehende Kochinsel einen fließenden Übergang vom Koch- in den Wohnbereich dar.

Sofern Sie nicht genügend Platz für eine freistehende Kochinsel haben, können Sie stattdessen eine Lösung wählen, welche die Form einer Halbinsel hat. In diesem Fall reichen auch 15 Quadratmeter für den Küchenbereich aus, weil der Kochblock mit einer Seite direkt an die Arbeitsfläche oder an eine Wand angrenzt. Für kleinere Räume ist diese Lösung optimal, weil so viel Platz eingespart werden kann.

Der Küchengrundriss bestimmt, wie groß die offene Küche sein muss

Darüber hinaus ist der gewünschte Grundriss Ihrer Küche ebenfalls entscheidend dafür, wie viel Platz Sie für Ihre offene Traumküche einplanen sollten. Prinzipiell sind bei offenen Küchen alle fünf typischen Küchengrundrisse möglich:

  • Einzeilige Varianten
  • Zweizeilige Anordnungen
  • L-Form
  • U-Form
  • G-Form

Der Unterschied zu geschlossenen Küchen besteht immer darin, dass mindestens eine Seite der Küche in Richtung des Wohnraums geöffnet ist. Sofern Sie sich für eine zweizeilige Küche entscheiden, müssen Sie eine Breite von mindestens 2,40 Metern einplanen. So stellen Sie sicher, dass Sie zwischen den Unterschränken noch laufen können, auch wenn die Türen geöffnet sind. Für eine U-Form wird eine Breite von wenigstens 2,70 Metern benötigt.

Optimieren Sie die Arbeitsabläufe mit der richtigen Anordnung

Bei der Küchenplanung kommt es auch darauf an, wie Sie Herd, Spüle und Kühlschrank räumlich anordnen. Diese Küchenbestandteile sollten sich möglichst nahe beieinander befinden. Denken Sie daran, links und rechts neben Herd und Spüle ausreichend große Ablage- und Arbeitsflächen einzuplanen. Im Idealfall besitzt Ihre offene Küche eine zusammenhängende Arbeitsfläche, die mindestens 1,20 Meter breit ist. Der Raum sollte so groß sein, dass Sie sich bei der Gestaltung nach dem „magischen Dreieck“ richten können. Das bedeutet, dass sich innerhalb dieses Dreiecks alle Utensilien befinden, die zum Kochen wichtig sind, wie Kochtöpfe, Pfannen, Löffel und Messer. Wenn Sie diese Anordnung von vornherein berücksichtigen, ersparen Sie sich lange Wege.

Wann ist eine offene Küche das Richtige für mich?

Sind Sie ein kommunikativer Mensch und haben gern Besuch? Ist für Sie die Küche das Zentrum des Familienlebens? Kochen Sie gerne? Dann ist eine offene Küche genau das Richtige für Sie. Anders verhält es sich, wenn Sie den Geruch von Essen in Ihrem Wohnraum nicht leiden können. Auch wenn Sie gern kochen, aber dabei Chaos in der Küche entsteht, sollten Sie vielleicht doch eine separate Küche in Erwägung ziehen.

Wo verbringen Sie mehr Zeit? In der Küche bzw. im Esszimmer oder im Wohnzimmer?

Insgesamt werden offene Küchen vor allem deswegen immer beliebter, weil das klassische Wohnzimmer gegenüber der Küche als dem zentralem Wohnraum immer mehr an Bedeutung verliert. Der Fernseher, welcher einst das Wohnzimmer zu dem gemacht hat, was es noch heute ist, wird seltener eingeschaltet. Familien sitzen wieder am Küchentisch, wenn auch mit Ihren Laptops. Die offene Küche ist also eine logische Weiterentwicklung, die mit der Zeit geht.

Artikelbild: © EPSTOCK / Shutterstock


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