Schlüsseltresore im Haus: Sichere Aufbewahrungsmöglichkeit für die Haustürschlüssel

Schlüsseltresore im Haus: Sichere Aufbewahrungsmöglichkeit für die Haustürschlüssel

Das Portal Immowelt befragte 1.000 seiner Mitglieder, wem sie den Haustürschlüssel anvertrauen. Jeder Zweite nannte Freunde oder Familienmitglieder und jeder Sechste bewahrt ihn zu Hause auf. Ist der Haustürschlüssel zu Hause wirklich sicher?

Der Verlust oder Diebstahl des Haustürschlüssels ist ein kostspieliges und keineswegs seltenes Problem. Einer Studie der Deutschen Schlüsselversicherung geht in Deutschland alle 35 Minuten ein Schlüssel verloren. Ohne eine abgeschlossene Versicherung wird der Verlust schnell teuer. Selbes gilt, wenn der Betroffene den Verlust nicht meldet. Findet er den Schlüssel nicht, muss die Schließanlage gewechselt werden.

Was für einen Schlüsseltresor spricht

Filme dienen als Inspiration für so manches Schlüsselversteck: Auf dem Türrahmen, unter der Fußmatte, im Blumentopf oder sogar für die Mülltonne. Sie mögen einfallsreich klingen, sind es aber nicht. Denn: Wenn die Verstecke der Welt bekannt sind, kennt sie mit Sicherheit auch ein Dieb.

Die meisten Menschen verzichten auf diese Verstecke und bewahren ihre Schlüssel im Haus auf. Doch auch dort sind sie nicht zwingend geschützt. Verschafft sich ein Einbrecher Zugang zum Inneren, hat er leichtes Spiel. In vielen Haushalten hängen Schlüssel sichtbar an der Wand. Meist sind es nicht nur die eigenen Haustürschlüssel, sondern auch Schlüssel zur Garage oder für die Pkws.

Besonders problematisch ist es, wenn Verbraucher Schlüssel beruflich aufbewahren, beispielsweise für ein öffentliches Gebäude oder die Firma. Der Verlust eines solchen Schlüssels würde schwerwiegende Konsequenzen mit sich ziehen.

Um das Dilemma zu lösen, empfehlen Experten, einen Schlüsseltresor zu erwerben. Sie gehören in Schulen, Unternehmen und Vereinen zum Standard, sind aber auch im Privatbereich eine sinnvolle Investition.

Die Funktion eines Schlüsseltresors

Schlüsseltresore sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die Größe des Tresors sollte sich an der Anzahl der Schlüssel und Bewohner im Haushalt orientieren.

Es gibt Schlüsseltresore, die es Besitzern erlauben, einen einzigartigen PIN für jeden Benutzer zu verleihen:

  • Der Familienvater hat mit seinem PIN-Code Zugang zum Haustürschlüssel, seinem Auto sowie der Garage.
  • Die Mutter erhält Zugang zum Zweitwagen sowie der Haustür.
  • Alle Kinder erhalten einen Haustürschlüssel sowie Zugang zum Gartenschuppen, wo die Fahrräder stehen.

Die Entnahme anderer Schlüssel, für die ein Benutzer keine Berechtigung hat, ist bei modernen Lösungen nicht möglich. Jeder Schlüssel wird in einem mechanisch abgeriegelten Steckplatz aufbewahrt.

Bei teuren Systemen wird die Entnahme der Schlüssel protokolliert. Der Admin kann das Protokoll einsehen und exportieren, um es am Computer anzusehen.

Sicherheitshinweise für die PIN-Wahl

Ein Tresor ist nur so gut wie sein Nutzer und der PIN, welcher gewählt wird. Das Problem: Wie auch bei Passwörtern wählen Verbraucher simple PIN-Codes, die häufig zufällig oder mit ein wenig Recherche erraten werden können – leichtes Spiel für jeden Dieb.

Deshalb gelten folgende Regeln bei der PIN-Code-Wahl:

  • keine PINs wählen, die Dritte erraten oder recherchieren können
  • dazu gehören Jahreszahlen, die in direkter Verbindung mit dem Haushalt stehen
  • schlecht sind auch leichte Zahlenkombinationen wie 1234 oder 0000

Es gibt zehntausend Möglichkeiten, vier Ziffern miteinander zu kombinieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Dieb diese errät, ist gering, wenn der PIN-Code mit bedacht gewählt wird.

In der Praxis sind Menschen bei der Wahl von PIN-Codes wenig phantasievoll oder sicherheitsbewusst, wie Softwarespezialist Nick Berry von Data Genetics herausgefunden hat. Er analysierte 3,4 Millionen PIN-Codes. Beliebt sind beliebte und bekannte PIN-Codes wie die Jahreszahlen 2000 oder 2001, sexuell beeinflusste Kombinationen wie 6969, aber auch die beliebte Wahl 0007 für den Geheimagenten James Bond.

Um einen guten PIN-Code zu wählen, sollte man wissen, welche Kombinationen zu vermeiden sind. Dazu gehören alle Zahlen, die mit 19 anfangen, weil viele Geburtstage im letzten Jahrhundert stattfanden. Je größer die zweiten Zahlen in der Kombination 19xx sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie bereits verwendet wird.

Die Befestigung des Schlüsseltresors

Nicht nur der PIN-Code ist eine Schwachstelle des Schlüsseltresors, sondern auch seine Befestigung. Meist wird der Tresor an einer Wand im Flur befestigt. Problematisch ist das, wenn die Wand aus Rigips (Gipskartonplatten) besteht oder wenn der Schlüsseltresor nicht getreu den Herstellerangaben montiert wurde. Dann haben Diebe leichtes Spiel und können den Tresor einfach abreißen und später ohne Zeitdruck an einem anderen Ort öffnen.

Aus diesem Grund ist bereits bei der Standortwahl darauf zu achten, dass der Schlüsseltresor weder zu leicht zugänglich ist noch an einer Wand befestigt wird, die nicht solide genug ist.

Schutz durch eine Versicherung

Schlüsseltore werden gekauft, um den Diebstahl der Schlüssel zu verhindern. Da kein Sicherheitssystem zu 100 Prozent perfekt ist, kann es vorkommen, dass sich ein Dieb Zugang zu den Schlüssen verschafft. Was geschieht in diesem Fall? Greift der Versicherungsschutz?

Grundsätzlich sind Hausbesitzer und Mieter beraten, die Versicherung über den Kauf eines Schlüsseltresors zu informieren. Diese muss nämlich ermitteln, wie hoch der Versicherungsschutz ist.

Die Versicherung greift meist nur dann, wenn der Tresor den Widerstandsgrad 0 erfüllt. Solche Produkte werden von dem European Certification Board (ECB) und Verband der Schadensversicherten (VdS) verliehen und sollten in Form von Prüfsiegeln auf oder im Tresor zu finden sein.

Wenn man den Schlüsselcode vergessen hat

Es kann durchaus vorkommen, dass man den PIN-Code zum Tresor vergisst und sich nicht an diesen erinnern kann. Eine gewaltfreie Öffnung ist vorzuziehen, da der Tresor ansonsten nicht mehr nutzbar ist. Glücklicherweise gibt es eine simple Lösung: Hersteller haben für jeden Tresor einen sogenannten Mastercode. Dieser muss beim Hersteller angefordert werden. Zur Sicherheit wird die Anforderung des Mastercodes dokumentiert und nachverfolgt, damit sich nicht fremde Personen Zugang zum Schlüsseltresor verschaffen.

Zusammenfassung

Der Schüsseltresor ist eine sichere Aufbewahrungsmöglichkeit für wichtige Schlüssel, die nicht einfach im Haus herumliegen sollten. Die Modelle, die mit einem PIN gesichert werden, bieten nur dann Sicherheit, wenn der Code mit Bedacht gewählt wird.

Artikelbild: © Mario Savoia / Shutterstock


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