Strahlenaralie oder Zimmeraralie – pflegen, bestaunen und vermehren

Strahlenaralie oder Zimmeraralie – pflegen, bestaunen und vermehren

Sie ist besonders im Büro oder auf dem heimischen Fensterbrett beliebt. Die Strahlenaralie ist eine gern gesehene Zimmerpflanze, die leicht zu pflegen ist und sich vor allem als Lufterfrischer nützlich macht. Ihre Blätter machen sie dekorativ und praktisch zu gleich. Was bei Pflanzung, Pflege und Standort zu beachten ist, verraten die folgenden Zeilen.

Herkunft

Die Schefflera gehört der Familie der Araliengewächse an (Araliaceae). Je nach Gattung und Sorte stammt sie aus den asiatischen oder australischen Tropen. Häufige Herkunftsländer sind neben Australien Japan, Thailand, China oder Taiwan. Den Gattungsnamen verdankt das Araliengewächs dem im 18. Jahrhundert lebenden Botaniker Jacob Christian Scheffler.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

In ihrer Heimat wachsen sie als Bäume, manche Arten sind auch Lianen oder Epiphyten. Hierzulande werden Strahlenaralien eher als immergrüner Strauch gehalten. Charakteristisch sind die Blätter, die strahlenförmig angeordnet sind. Die Blätter sind oft länglich oval, olivgrün und glänzen. Manche können auch panaschiert sein. Sie werden bis zu 30 Zentimeter lang. Ihnen hat die Pflanze auch ihren Namen zu verdanken. Die Strahlenaralie bildet in der Natur rote gefärbte Blüten in den Monaten April und Mai aus, hiesige Sorten können mit weißen Blüten glänzen. In ihnen werden Steinfrüchte gebildet, die meist fünf bis elf Samen beinhalten.

In freier Natur und in ihrer Heimat blüht die Strahlenaralie. Bei hiesigen Zimmerpflanzen ist eine Blüte nur selten und unter besonders tropischen Bedingungen zu erwarten.

Sorten

Der Gattungsumfang ist bei Botaniker unterschiedlich bewertet und wirft immer wieder neue Zahlen und Arten auf. Mancher Experte zählt alle Verwandtschaftsgruppen hinzu, andere nur artenarme Gattungen. So schwankt die Artenanzahl von über 500 bis zu 1100. In unseren Breiten sind vor allem die folgenden fünf Formen häufig zu finden.

  • Großblättrige Schefflera (Schefflera actinophylla)
  • Kleinblättrige Schefflera (Schefflera arboricola)
  • Schmalblättrige Schefflera (Schefflera elegantissima)
  • Dichtblättrige Schefflera (Schefflera elegantissima ‘Castor‘)
  • Breitblättrige Schefflera (Schefflera veitchii)

Die großblättrige Schefflera wird auch Lackblatt oder Fingeraralie genannt. Diese Pflanze stammt aus Nordostaustralien oder Neuguinea und kann zwischen 30 bis 200 Zentimeter hoch werden. Ihr Charakteristikum sind der aufrechte Stamm und die großen Blätter, die länglich oval daherkommen. Bei älteren Pflanzen können sie auch leicht überhängen. Die kleinblättrige Schefflera hingegen ist ein spärlich verzweigter Strauch aus Taiwan. Die Blätter sind meist dunkelgrün, in selteneren Mutationen auch panaschiert. Diese Schefflera-Sorte wird nur zwischen 30 und 150 Zentimeter hoch.

Die schmalblättrige Schefflera wird auch Fingeraralie genannt, die aus Neukaledonien stammt. Die Blattflächen sind schmal und besonders dunkel. Ihre Wuchshöhe kann zwischen 20 und 80 Zentimetern betragen. Die dichtblättrige Aralie zeichnet sich durch nur kurze Abstände zwischen den Blättern aus und bietet daher ein dichtes Wuchsbild. Ihre Blätter sind zudem eher breit und dunkelgrün. Sie kann zwischen 20 und 40 Zentimeter hochwachsen. Die Breitblättrige Schefflera stammt ebenfalls aus Neukaledonien und verfügt über relativ breite Einzelblätter in grün glänzender Optik. Diese Sorte wächst bis zu einem Meter hoch.

Verwendung

Die Strahlenaralie ist besonders als Zimmerpflanze beliebt, da sie als besonders robust gilt. So findet sie sich oft in Büros als Hydrokultur oder auf dem Fensterbrett in den eigenen vier Wänden. Die immergrüne Pflanze ist aber nicht nur eine beliebte Zierpflanze, sie sorgt auch für ein gutes Raumklima. Ihre großen und zahlreichen Blätter fungieren als Lufterfrischer – sie filtern Schadstoffe wie beispielsweise den Qualm der Zigarette oder Formaldehyd aus der Luft.

Standort

Für die Haltung der Strahlenaralie braucht es vor allem eins: Licht. Schefflera-Sorten lieben meist helle bis halbschattige Standorte. Wichtig für den Besitzer ist, eine direkte Sonnenbestrahlung während der Mittagszeit zu vermeiden. Denn dadurch kann es zu Verbrennungen kommen. Vorteilhaft ist das Sonnenlicht während der Morgen- und Nachmittagsstunden – Ost- oder Westfenster sind daher am günstigsten für die Zimmerpflanze. Dunkle Ecken mögen Strahlenaralien gar nicht. Auch in der dunklen Jahreszeit sollte auf genügend Licht geachtet werden. Etwa 1500 Lux braucht die Pflanze.

Sind die Blätter unique, kommt die Strahlenaralie auch mit weniger Licht aus. Panaschierte Sorten brauchen oft sogar 1700 Lux. Als Substrat kann handelsübliche Pflanzenerde dienen. Wer die Durchlässigkeit im Topf erhöhen will, kann Gesteine wie Perlite oder andere Pflanzengranulate hinzufügen. Auch Wärme liebt die aus den Tropen stammende Gattung. Unter 10 Grad Celsius sollten die Raumtemperatur nicht sinken, dann reagiert die Pflanze mit Abwurf. Über 20 Grad Celsius sind nur bei der Aussaat von Vorteil. Eine hohe Luftfeuchtigkeit mag die Pflanze ebenso.

Bei konstanten Außentemperaturen um die 15 Grad Celsius kann die Strahlenaralie auch ins Freie. Jedoch ist hier ein windgeschützter Standort wichtig.

Pflanzen und vermehren

Die Strahlenaralie kann mittels Samen aus den Steinfrüchten gepflanzt werden. Da die Pflanze jedoch hierzulande kaum blüht, ist sie zahlreich in Containerware im Handel zu erstehen. Dennoch sind auch Samen erhältlich. Wer selbst pflanzen möchte, kann diese im Februar oder im Juli in kleine Töpfe einpflanzen. Hier bietet sich Kokoserde für die Anzucht an. Wichtig ist hier eine Bodentemperatur von etwa 25 Grad Celsius. Die Strahlenaralie ist ein Dunkelkeimer, daher müssen die Samen mit einer Schicht Erde bedeckt werden. Anschließend muss der Topf feucht gehalten werden, bis die Pflanze austreibt. Das kann die Geduld des Gärtners auf die Probe stellen – bis die ersten Blätter zu sehen sind, können einige Monate vergehen.

Eine Umtopfung in einem größeren Topf ist erst ratsam, wenn die Aralie ein verzweigtes Wurzelsystem ausgebildet hat. Die Vermehrung durch Samen ist durch die geringe Blütenwahrscheinlichkeit ebenfalls nicht weit verbreitet. Stattdessen können Stecklinge genutzt werden. Doch diese gilt ebenfalls als schwierig, da die Stecklinge selten wurzeln. Hier können sowohl Stammsteckling (im zeitigen Frühjahr), Kopfstecklinge oder auch Blattstecklinge verwendet werden. Stammstecklinge können in ein in Alufolie eingewickeltes Wasserglas zum Wurzeln gebracht werden. Kopfstecklinge haben die besten Chancen in einem Torf-Sand-Gemisch und Blattstecklinge in Anzuchterde. Der clevere Gärtner nutzt Wurzelhilfen, sorgt für ein warmes und feuchtes Klima und viel Licht. Nach einigen Wochen können sich hier die ersten Wurzeln zeigen.

Gießen und düngen

Da die Strahlenaralie aus den Tropen stammt, müssen diese Bedingungen auch hierzulande nachgeahmt werden. Daher ist es wichtig, dass es die Schefflera feucht hat. Während der Wachstumsperiode von April bis September sollte immer wieder mäßig Wasser gegeben werden. Jedoch ist stehen gebliebenes Wasser zu vermeiden. Die Schefflera reagiert auf Wasser im Untersetzer mit Verlust der Blätter. Gießen wird notwendig, wenn die Erde sich trocken anfühlt. Ein Hydrometer ist eine clevere Anschaffung bei der Schefflera, um am besten einzuschätzen, wann die Wurzeln neues Wasser brauchen. Zum Gießen verwendet der Besitzer vorzugsweise Regenwasser oder entkalktes Wasser. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit sagt der Pflanze zu.

Ebenso ist ein Besprühen der Pflanze mit lauwarmem Wasser von Zeit zu Zeit ratsam. In der Ruhephase im Winter braucht sie deutlich weniger Feuchtigkeit. Auch mittels Dünger kann dem Wohlergehen der Strahlenaralie geholfen werden. Zwischen März und September ist ein flüssiger Zimmerpflanzendünger, Düngerkegel oder Düngerstäbchen alle zwei Wochen sehr willkommen. Im Winter reicht das Düngen einmal im Monat. Da die Pflanze immergrün ist, wird auch in der kalten und dunkeln Jahreszeit Nachschub an Nährstoffen benötigt.

Richtig schneiden

Die Strahlenaralie gehört zu den schnell wachsenden Sorten. Hat sie einmal gewurzelt, kann sie rasant in die Höhe schießen. Wer die Größe eindämmen will, muss sie daher schneiden. Der beste Zeitpunkt ist kurz vor dem Winter und im zeitigen Frühjahr. Das Schnittgut bietet sich hervorragend zur Vermehrung durch Stecklinge an.

Giftigkeit und Inhaltsstoffe

So schön die Schefflera auch aussieht, leider ist sie nicht ganz ungefährlich. Denn alle Teile der Pflanze sind giftig. Blätter und Triebe enthalten Oxalatkristalle, die sowohl bei Hautkontakt als auch beim Verzehr zu schwerwiegenden Folgen führen können. Dazu gehören:

  • Übelkeit
  • Magen-Darm-Probleme
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Reizung der Schleimhäute
  • Schlappheit
  • Appetitlosigkeit

Gerade bei Kleinkindern und Haustieren ist Vorsicht geboten. Wer dennoch nicht auf die dekorative Pflanze verzichten will, sollte sie außer Reichweite aufstellen.

Bei der Pflege der Strahlenaralie bieten sich Handschuhe an. Sowohl beim Schneiden als auch beim Umtopfen verhindern diese Hautkontakt und entsprechende Reaktionen.

Überwintern

Die Schefflera ist zwar nicht winterhart, gehört aber zu den immergrünen Pflanzen. Bei der richtigen Überwinterung behält sie ihre Blätter. Die Pflanze sollte in kühlere Räume während der Ruhephase gestellt werden. Optimale Temperaturen sind zwischen zwölf und 16 Grad Celsius. Wird es zu kühl oder zu warm, gehen die Blätter schnell verloren. Auch Schädlinge haben bei falschen Temperaturen ein leichteres Spiel. In der kalten Jahreszeit braucht es auch deutlich weniger Wasser und Dünger.

Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge

Die größte Angriffsfläche für Krankheiten und Schädlinge bieten sich bei der Strahlenaralie, wenn die Bedingungen nicht optimal sind. Zu viel Wasser lässt die Blätter purzeln. Auch Fäulnis ist eine häufige Folge. Stimmen die Zimmertemperaturen nicht, haben Läuse ein leichtes Spiel. Woll-, Schild- und Blattläuse befallen die Schefflera, wenn es zu warm ist. Hier helfen handelsübliche Zäpfchen gegen das Ungeziefer, Wollläuse können mit Alkohol betupft und abgetötet werden. Treten Blattläuse auf, hilft ein kalter Wasserstrahl. Ist der Befall sehr stark, sollte der Besitzer über ein Umtopfen und Standortwechsel nachdenken. Aber auch Gewitterfliegen (Thripse) können der Strahlenaralie gefährlich werden. Sie können sich wie die Läuse durch die Pflanze fressen und sie letztendlich absterben lassen. Gegenmittel sind hier Insektizide und Schmierseifenlösung. Aber auch natürlich Feinde wie Florfliegenlarven oder Raubmilben können helfen.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Wo hat die Strahlenaralie ihren Ursprung?

Die Strahlenaralie kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Dort ist sie vermehrt durch große Artenvielfalt der Gattung aufgefallen. Zusätzlich findet sich diese Artenvielfalt aber auch in einigen Regionen Australiens vor.

Wofür wird die Strahlenaralie verwendet?

Gegenüber der ursprünglichen Pflanze, wird die hier verwendete Variante meist als Zimmerpflanze gehalten. Ursprünglich war die Strahlenaralie ein Baum. Der Grund, dass die Pflanze als Zimmerpflanze gehalten wird, liegt nicht an aufwändigen Züchtungen, sondern darin, dass die genutzten Pflanzen sehr jung sind. Dadurch wird die Größe reduziert, allerdings ist das Aussehen immer noch sehr ansehnlich, weshalb die Zierde so gut funktioniert.

Worin unterscheiden sich die einzelnen Strahlenaralien?

Das entscheidende Merkmal bei der Unterscheidung der einzelnen Arten liegt in der Form und Größe der Blätter. Die Queensland-Strahlenaralie wird beispielsweise auch Großblättrige Schefflera genannt. Diese zeichnet sich durch handgroße Blätter aus, die sich in jeweils fünf bis neun Einzelblätter aufteilen. Die Wuchshöhe kann dabei auch gerne bis zu zwei Meter betragen. Etwas kleiner ist die Kleinblättrige Strahlenaralie. Sie hat eine etwas geringere Wuchshöhe und deutlich kleinere Blätter. Die Blattform ist aber ähnlich wie die der Großblättrigen.

Eine andere Blattform besitzt die Schmalblättrige Fingeraralie. Die Blätter sind sehr schmal und mit kleinen Auswüchsen ausgestattet. Die Pflanze ist insgesamt mit maximal 80 cm Wuchshöhe auch deutlich kleiner als die ersten beiden Varianten. Die Dichtblättrige Fingeraralie wächst ungefähr halb so hoch, wie die Schmalblättrige. Dafür sind die Blätter etwas breiter, besitzen aber eine ähnliche Form, da sie auch über die Auswüchse verfügt.

Wie muss die Strahlenaralie gepflegt werden?

Besonders das Gießen ist ein etwas komplizierter Vorgang, als bei den meisten anderen Zimmerpflanzen, da der Boden zunächst einmal etwas antrocknen sollte. Dann kann gegossen werden, allerdings nicht bis zur Sättigung, sondern nur bis eine einigermaßen gleichmäßige Füllung der Erde mit Wasser vorhanden ist. Falls zu viel Wasser gegossen wurde, sollte dieses nach kurzer abgeschüttet werden. Zum Düngen wird ein Zimmerpflanzendünger benötigt. Dieser kann ab und zu, ungefähr bei jedem vierten Gießen, hinzugefügt werden. Wenn die Triebe zu lang gewachsen sind, können sie zurückgeschnitten werden. Das ist besonders vor dem Sommer und vor dem Winter sinnvoll.

Wie kann die Strahlenaralie überwintert werden?

Eine wirkliche Wachstumspause, wie sie bei den meisten Pflanzen vorzufinden ist, besitzt die Pflanze eigentlich nicht. Daher wächst sie auch im Winter weiter, allerdings langsamer weil es weniger Licht gibt. Wenn das Lichtangebot am normalen Standort zu gering ist, muss die Pflanze unter Umständen künstlichen beleuchtet werden. Dazu eignen sich LED-Lampen. Alternativ kann die Pflanze aber auch an ein gut beleuchtetes Fenster gestellt werden. Wichtig ist lediglich, dass der Raum nicht zu kalt wird, da die Pflanze sonst die Blätter abwirft.

Welche Temperaturen sind für die Strahlenaralie gesund?

Besonders im Winter muss auf die Temperatur geachtet werden. Unter 15 Grad sollte die Temperatur zu keinem Zeitpunkt fallen und bei einigen Arten liegt die Grenze sogar bei 18 Grad. Allerdings ist auch im Sommer ein zu warmer Raum schädlich. Daher kann ein Raum gewählt werden, der sich nicht zu sehr aufwärmt und dennoch genügend Licht bietet. Die Temperaturen rund um 20 Grad sind gut geeignet.

Systematik

Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Unterfamilie: Aralioideae
Gattung: Schefflera

Wissenschaftlicher Name

Schefflera

Zusammenfassung

Die Strahlenaralie gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und fühlt sich vor allem auf dem Fensterbrett gen Osten oder Westen wohl. Ursprünglich stammt die Pflanze aus den Tropen aus Australien oder Asien. Es gibt zahlreiche verschiedene Sorten, die unterschiedlich hoch werden. Die Schefflera ist allgemein pflegeleicht, braucht jedoch viel Licht und auch regelmäßiges Gießen sowie düngen.

Artikelbild: © Yulia / Bigstock.com


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