Streichputz verarbeiten: Eine Anleitung

Streichputz verarbeiten: Eine Anleitung

Der Laie wird überrascht sein. Egal ob auf der Außenfassade oder auf Innenwänden, die Verarbeitung von Streichputz ist längst nicht so kompliziert, wie mancher sich das Verputzen vorstellt. Der Vorteil dieser Produkte: Sie lassen sich einfach mit Pinsel und Malerrolle auf die Wand bringen. Einige Dinge müssen dennoch beachtet werden, damit der Streichputz zum Schluss auch gut aussieht.

Abkleben und Grundierungen: Die Vorbereitungen auf der Wand

Es sind einige Vorbereitungen notwendig, damit der Streichputz auf der Wand auch hält. Dazu gehören:

  • Untergrund reinigen
  • Unebenheiten beseitigen
  • Ecken und Kanten abkleben
  • bei Bedarf Grundierung auftragen

Die ersten beiden Schritte sind besonders wichtig, damit der Streichputz gut sitzt und aussieht. Damit seine Haftung optimal ist, bedarf es eine fett- und schmutzfreie Wand. Daher sollte sie mit dem Besen abgekehrt werden. Auch ist es wichtig, dass die Wand trocken ist. Unebenheiten kann der Streichputz durch seine dünne Beschaffenheit nicht kaschieren. Sind Risse in den Wänden? Haben Nagel, Schrauben und Co Löcher hinterlassen? Diese sollten mit Spachtelmasse zugeschmiert und so ein glatter Untergrund geschaffen werden. Manche Wände brauchen auch eine Grundierung. Das ist vor allem der Fall, wenn sie Feuchtigkeit aufsaugen – Gips und Beton verfügen unter anderem über diese Eigenschaft. Die Grundierung sorgt dafür, dass der Streichgips von der Wand nicht absorbiert wird. Auch erhöht sie die Haftung des Putzes und unterstützt, dass die Farbgebung optimal erstrahlt. Während die Grundierung trocknet (Achtung, das kann mehrere Stunden dauern) können die Ecken und Kanten wie beim Malern an der Wand abgeklebt werden.

Soll auch die Decke mit Streichputz versehen werden, sollte der gesamte Boden mit einer Folie abgedeckt werden. Ein Brett unter dem direkten Arbeiten ermöglicht, heruntergefallene Putzmasse dennoch wieder zu verwenden.

Auswählen und Mischen: Die Vorbereitung des Streichputzes

Ist die Wand vorbereitet, kann sich dem zu verwendeten Putz gewidmet werden. Auch hier sind Vorbereitungen notwendig:

  • Menge des Streichputzes berechnen
  • Streichputz mischen
  • über die Werkzeuge entscheiden

Zunächst sollte ausgerechnet werden, wie viel Streichputz benötigt wird. Das hängt von der zu bearbeitenden Fläche ab. Diese muss ausgemessen werden. Grundsätzlich gilt, dass ein Kilogramm Streichputz für etwa ein Quadratmeter Wand reicht. Das ist jedoch nur ein Richtwert, der je nach Dicke und mehrfachem Auftragen variieren kann. Ist der Streichputz gekauft, muss er je nach Produkt angemischt werden. In manchen Fällen wird Pulver mit Kaltwasser vermischt. Hier muss der Heimwerker darauf achten, dass der Putz frei von Klumpen ist. Am besten eignen sich Rührquirl und Bohrmaschine mit einer niedrigen Drehzahl. Oft muss der Streichputz danach noch eine halbe Stunde quellen. Wer Farbe individuell zugeben möchte, kommt um das Rühren ebenfalls nicht herum. Aber es gibt auch Streichputze im Handel, die bereits fertig gemischt sind. Diese müssen nur einmal kurz vor gebraucht umgerührt werden. Zu guter Letzt muss der Heimwerker sich noch über die zu verwendenden Materialien klar sein. Ob Pinsel, Malerbürste oder Quast – jetzt müssen sie bereitstehen.

Das eigentliche Verputzen: Das Auftragen von Streichputz

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, kann der Streichputz auf die Wand aufgetragen werden – das geschieht wie beim Malern: Den Putz auf das Werkzeug geben und damit auf die Wand streichen. Mit dem Quast, dem Pinsel oder der Bürste werden dabei unterschiedliche Strukturen erreicht. Je nach Belieben können auch verschiedene Schichtstärken die Struktur beeinflussen: Je dicker desto rustikaler wird die Optik. Streichputz hat den Vorteil, dass er durch einfaches Malern bereits seine Struktur entwickelt. Dennoch kann auch eine Bearbeitung dieser im Nachhinein vorgenommen werden. Dies ist meist 15 bis 20 Minuten nach Auftragen möglich. Hier entscheiden Vorlieben und Kreativität des Heimwerkers.

Die Temperatur ist ausschlaggebend, ob der Putz gut zu verarbeiten ist. Ist das Zimmer zu kalt, wird dieser schwierig, ist das Zimmer zu warm, trocknet der Streichputz sehr schnell an. Am besten eignen sich Raumtemperaturen zwischen zehn und 20 Grad Celsius.

Für die Feinheiten: Immer das gleiche Werkzeug verwenden

Wie beschrieben, ist die Struktur des Streichputzes vom verwendeten Werkzeug abhängig. Daher sollte unbedingt auf der gesamten Wandfläche das gleiche Werkzeug verwendet werden. Wer sich nicht sicher ist, was ihm am besten gefällt, kann zu Beginn an einer kleinen Stelle alle möglichen Varianten ausprobieren. Bereits beim Pinsel hängt die Wirkung von den verwendeten Materialien ab. Der Borstenpinsel erzeugt eine andere Struktur als der Haarpinsel. Runde Varianten unterschieden sich in der Wirkung auch von flachen Pinseln. Und ein Quast bietet wiederum eine ganz andere Optik. Erlaubt ist, was gefällt. Hat sich der Heimwerker für ein Werkzeug entschieden, sollte der Putz damit zügig und in gleichmäßigen Bewegungen aufgetragen werden.

Die letzten Schritte: Nachbearbeitung und Trocknung

In manchen Fällen möchte der Handwerker die Struktur des Putzes durch eine Nachbearbeitung noch verändern. Diese kann meist in den folgenden Minuten erfolgen, bevor der Putz zu fest ist. Auch hier stehen alle möglichen Materialien zu Verfügung. Ist der Putz vollständig aufgestrichen, muss er trocknen. Die Dauer hängt von Produkt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Ist die Temperatur unter fünf Grad Celsius, geschieht dies schlecht und kann auch bis zu einer Woche dauern. Mit einem Ventilator kann die Luft optimal im Raum umgewälzt werden, um das Trocknen zu beschleunigen.

Zusammenfassung

Streichputz ist eine einfache Alternative, Innenwände optisch schön zu gestalten. Auch ungeübte Heimwerker können damit umgehen, denn die Verarbeitung ist meist unkompliziert. Nach einigen Vorbereitungen an Wand und Putz selbst muss dieser nur auf die Mauer aufgetragen werden. Verschiedene Werkzeuge bieten hier unterschiedliche Strukturen.

Artikelbild: © Wuttichok Panichiwarapun / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Laura Heimisch 20.11.2018 10:30 Uhr

    Ich möchte mich an einen Maler wenden, um etwas großartiges in meinem Schlafzimmer zu malen. Ich habe gedacht, um die Kosten zu reduzieren, dass ich schon in der Zwischenzeit die ganze Wand vorbereiten könnte, damit der Maler danach direkt mit dem Plan anfangen kann, den wir zusammen besprechen werde. Danke für die hilfreiche Anleitungen, ich werde versuchen, mich daran zu halten.

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