Teichpflanzen gegen Algen im Gartenteich: Tipps zur Auswahl und zur Pflege

Teichpflanzen gegen Algen im Gartenteich: Tipps zur Auswahl und zur Pflege

Immer mehr Hobbygärtner interessieren sich für das Thema Teichbau und möchten ihren Garten mit einem eigenen kleinen Gartenteich verschönern. Die Freude am Teich kann aber durch das enorme Algenwachstum schnell getrübt werden. Gerade ein hoher Fischbesatz, eine üppige Fütterung, eine geringfügige Bepflanzung und der daraus resultierende Nährstoffüberschuss tragen dazu bei, dass viele Teiche von Algen regelrecht überwuchert werden. Dann färbt sich das Wasser grünlich und wird trüb, wodurch die Wohlfühl-Atmosphäre am Gartenteich herabgesetzt wird. Am besten helfen Wasserpflanzen gegen Algen, weil sie das Teichwasser im biologischen Gleichgewicht halten. In diesem Ratgeber von Heimhelden.de erfahren Sie, welche Pflanzen besonders wirksam gegen Algen sind und was es beim Einsetzen und bei der Pflege zu beachten gibt.

Welche Arten von Teichpflanzen sind wirksam gegen Algen?

Wenn Sie auf der Suche nach Wasserpflanzen gegen Algen in Ihrem Gartenteich sind, sollten vor allem starkzehrende Pflanzen im Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit stehen. Im Idealfall stellen Sie einen Pflanzen-Mix zusammen, der sowohl den Uferbereich als auch die Flach- und Tiefwasserzone umfasst. Die folgenden Pflanzenarten haben sich für die jeweiligen Bereiche als besonders wirksam erwiesen, um das Wasser im Teich möglichst algenfrei zu halten:

  • Sumpfpflanzen, die sich speziell für die Uferzone eignen:
    • Zwergbinse (Juncus ensifolius)
    • Igelkolben (Sparganium erectum)
    • Sumpfiris (Iris laevigata)
  • Pflanzen für den Flachwasserbereich im Teich:
    • Schwanenblume (Butomus umbellatus)
    • Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
    • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Tiefwasserpflanzen und Unterwasserpflanzen:
    • Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum)
    • Hornkraut (Ceratophyllum demersum)
    • Dichtblättrige Wasserpest (Egeria densa)
    • Seerosen (Nyphaea)
  • Schwimmpflanzen:
    • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
    • Schwimmfarn (Salvia natans)
    • Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)

All diese Pflanzen haben einen hohen Nährstoffbedarf und entziehen den Algen damit ihre Nahrungsgrundlage.

Teichpflanzen richtig einsetzen – Wie funktioniert es?

Grundsätzlich können Teichpflanzen sowohl direkt in das Substrat als auch in einem speziellen Pflanzkorb in den Teich eingesetzt werden. Eine winterharte Pflanze sollte direkt in die Teicherde gesetzt werden, da sie ihren Standort ohnehin nicht noch einmal wechselt.

Wasserpflanzen, die nicht winterhart sind, sollten von Anfang an in einem Korb kultiviert werden. Dann können sie im Winter problemlos in ihr Winterquartier gebracht werden. Auch für wuchernde Teichpflanzen empfiehlt sich die Kultivierung in einem Korb.

Im Idealfall sollten die Pflanzen im späten Frühjahr in den Teich eingesetzt werden. Schwimmpflanzen werden einfach auf die Oberfläche des Gewässers gelegt, während wurzelnde Pflanzen in der richtigen Wassertiefe in den Boden eingesetzt werden müssen. Wichtig ist, dass ausschließlich der blattlose Wurzelbereich eingepflanzt wird. Alternativ können Sie Kunststoffkörbe verwenden, diese mit Jute auslegen und das passende Substrat hinein füllen. Als Substrat eignet sich nährstoffarme Lehm- oder Teicherde am besten. Es empfiehlt sich, die Teichpflanzen Schritt für Schritt an das kühle Wasser zu gewöhnen. So können Pflanzkörbe am Anfang mit Steinen abgestützt werden, damit sie erst nach und nach auf den kalten Boden herabgelassen werden können. Wasserpflanzen, die in der Erde eingepflanzt werden, sollten Sie über mehrere Tage hinweg fluten, um zu verhindern, dass die Wurzeln einen Kälteschock bekommen.

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Wie viel Dünger brauchen Teichpflanzen?

Da die Pflanzen im Gartenteich gegen Algen eingesetzt werden, besteht ihre Aufgabe in erster Linie darin, die überschüssigen Nährstoffe im Wasser zu verbrauchen. Nur so kann der Teich algenfrei gehalten werden. Dementsprechend sind Düngergaben in der Regel nicht sinnvoll.

Nur weil Wasserpflanzen Mangelerscheinungen wie matte Farben, Kümmerwuchs oder gelbe Blattspitzen aufweisen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Düngergaben erforderlich sind. Oft gibt es andere Ursachen wie einen zu schattigen Standort, zu viele Regentage oder zu hartes Wasser.

Spezieller Teichdünger sollte daher nur zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen werden können.

Was muss beim Schneiden beachtet werden?

Um die Pflanzen im Gartenteich gut zu pflegen, müssen einige Arten regelmäßig einen Rückschnitt erhalten. Das gilt gerade für winterharte, mehrjährige Gewächse.

Schneidetipps für Ufer- und Sumpfpflanzen

In der Ufer- und Sumpfzone gibt es allerhand Pflanzenarten, die sehr kräftig gedeihen. Dazu gehört der Rohrkolben oder auch die Binse. Entfernen Sie bei diesen Teichpflanzen regelmäßig abgestorbene, vertrocknete und verwelkte Pflanzenteile. Zudem sollten Sie die Pflanzen im Herbst radikal bis zum Boden zurückschneiden.

Schneidetipps für Flachwasserpflanzen

Häufig gibt es im Flachwasserbereich des Gartenteichs einjährige Gewächse wie den Kalmus. Sie benötigen meist keinen Schnitt. Wenn Sie jedoch auch robuste und winterharte Pflanzen in diesem Bereich ansiedeln möchten – wie etwa den winterharten Tannenwedel –, ist ein Rückschnitt erforderlich. Er erfolgt bei Gewächsen, die ihre Triebe einziehen, aber erst im Frühjahr, bevor der neue Austrieb beginnt. Blühende Stauden wie das Pfennigkraut hingegen werden in der Regel ganz klassisch vor dem Winter zurückgeschnitten.

Schneidetipps für Tief- und Unterwasserpflanzen

Im tiefen Wasser werden vor allem Teichpflanzen wie die Seerose und die Wasserpest gegen Algen kultiviert. Die Kriterien, die beim Schnitt berücksichtigt werden sollten, hängen hier ganz und gar von der jeweiligen Pflanzenart ab. So sollten Sie wuchernde Unterwasserpflanzen beispielsweise regelmäßig auslichten und kürzen. Außerdem ist es empfehlenswert, vor dem Winter einen Großteil der Pflanzen abzuschneiden, damit Fäulnis vermieden werden kann. Seerosen-Stauden werden aus dem Wasser geholt, um die Rhizome und Wurzeln stutzen zu können. Außerdem sollten die Blätter und Stängel der Seerose ausgelichtet werden. Eine solche Schnittmaßnahme ist jedoch – je nach Seerosen-Art und -Sorte – nur einmal alle zwei bis drei Jahre notwendig.

Schneidetipps für Schwimmpflanzen

Schwimmpflanzen treiben nur auf dem Wasser und sind nicht mit dem Boden verwurzelt. Deshalb können Sie diese mit einem Kescher heranholen, wenn Sie sie zurückschneiden möchten. Entfernen Sie dabei alle kranken oder kümmerlichen Teile der Pflanze. Je nachdem, wie die Witterungsbedingungen sind, breiten sich Schwimmpflanzen verhältnismäßig schnell aus. Allerdings sollten sie nur ein Drittel bis maximal die Hälfte der Wasseroberfläche bewachsen. Ein einziger Rückschnitt im Herbst reicht bei vielen Schwimmpflanzen daher nicht aus. Behalten Sie den Wuchs Ihrer Pflanzen also im Auge und schneiden Sie sie zurück, bevor sie zu stark wuchern.

Auf welche Weisen lassen sich Teichpflanzen gegen Algen vermehren?

Pflanzen im Gartenteich zu vermehren, gestaltet sich meist recht einfach. Am besten gelingt die Vermehrung im frühen Sommer. Folgende Methoden eignen sich:

  1. Vermehrung durch Stecklinge
  2. Rhizom-Vermehrung
  3. Vermehrung durch Teilung

Die Teilung dient dabei nicht nur zur Vermehrung, sondern kann auch als Verjüngungsmaßnahme für Teichpflanzen zum Einsatz kommen. Gerade bei der Seerose ist diese Maßnahme sinnvoll, weil ihre Lebensdauer dadurch verlängert wird.

Wie werden die Teichpflanzen überwintert?

Alle einheimischen Wasserpflanzen gegen Algen sind winterhart und können daher ganzjährig im Garten verbleiben. Sie ziehen einfach ihre Triebe ein oder bilden sogenannte Winterknospen am Boden, die im folgenden Frühjahr erneut gedeihen. Nur exotische Stauden sind sehr kälteempfindlich. Sie sollten daher im Korb kultiviert werden, damit sie im Herbst in ein Winterquartier umziehen können.

Ein ausreichend großes Aquarium ist perfekt als Winterquartier. Alternativ können Sie auch eine alte Zinkwanne oder einen Bottich umfunktionieren.

Die Wasserpflanzen sollten in einem kühlen Raum überwintert und erst Mitte bis Ende Mai wieder in den Teich eingesetzt werden.

Zusammenfassung

Viele Algen im Teich sorgen für trübes, grünliches Wasser und können dem Hobbygärtner jegliche Freude an seinem Gartenteich rauben. Um dem Wachstum von Algen entgegenzuwirken, gibt es allerhand Teichpflanzen. Im Idealfall sollte eine Kombination aus Ufer- und Wasserpflanzen eingesetzt werden, um das Gewässer bestmöglich vor Algenbildung zu bewahren

Artikelbild: Amnuay Jamsri / Bigstock.com


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