Terrassendielen auf der Holzterrasse verlegen

Terrassendielen auf der Holzterrasse verlegen

Die Terrasse ist das Highlight vieler Gärten. Sie lässt sich relativ schnell und mit ein wenig Können von einem Heimwerker selbst aufbauen. Nach dem vollendeten Projekt kann sich die ganze Familie den hohen Nutzwert der Terrasse viele Jahre lang zu Nutzen machen.

Holzterrassen erfreuen sich großer Beliebtheit. Holz ist schließlich ein Naturmaterial, welches dank seiner einfachen Handhabung selbst von einem Nichtfachmann verarbeitet werden kann. Weiterhin ist es relativ preiswert und passt aufgrund seiner Optik gut in den Garten. Die Pflege ist allerdings etwas intensiver, da eine Terrasse 365 Tage im Jahr Wind und Wetter ausgesetzt ist und entsprechend geschützt werden muss.

In puncto Material haben sich Hart- und Nadelhölzer bewiesen. Beliebt ist unter anderem Bangkirai aber auch die heimische Douglasie.

  • Bangkirai: Das tropische Holz dunkler Farbe ist aufgrund seiner Trockenheit äußerst widerstandsfähig. Lieferant des Tropenholzes ist der Baum Yellow Balau, welcher in asiatischen Ländern wie Burma, Indien, Indonesien, Malaysia, Sri Lanka, Pakistan und Thailand zu finden ist.
  • Douglasie: Die in Nordamerika beheimatete Douglasie wird seit Jahrzenten auch in Europa angebaut. In seiner Farbe ähnelt die Douglasie dem Lärchenholz. Es ist folglich hellgelb bis rötlich-braun. Da es harzhaltig ist, sind Harzaustritte nicht auszuschließen.
  • Bongossi: Das aus Afrika stammende Holz ist für statisch hoch belastete Bauvorhaben ideal geeignet.
  • Ipê: Ein südamerikanisches Gehölz, welches gut für den Außenbereich geeignet ist. Wegen seiner rot-, gelb- und olivbraunen Farbe nennt man das Holz auch brasilianischer Nussbaum.
  • Cumarú: Bietet ein breites Farbspektrum von rot- bis gelbbraun an. Seine Schwind- und Quellmaße ist etwas höher als bei Ipê.
  • Itaúba: Dieses gelb- bis kaffeebraune Holz besitzt zum Teil punktförmige Verfärbungen, die der Terrasse ein schönes Design verleihen können. Leider neigt es zu Rissbildungen auf seiner Oberfläche. Dafür ist sein Quell- und Schwindverhalten gering.
  • Massaranduba: Ein homogenes Holz, dessen Farbe blass- bis tiefrot ist. Es ist äußerst hart, schwer und besitzt eine hohe Elastizität. Leider sind Oberflächen- und Hirnholzrisse keine Seltenheit.

Holz-Resistenzklassen

Alle Holzarten werden gemäß DIN EN 350–2 in Resistenzklassen eingeteilt. In der höchsten Resistenzklasse sind lediglich Tropenhölzer zu finden. Resistenzklasse 2 beinhaltet nicht nur diese, sondern auch zwei in Deutschland zu findende Holzarten: die Robinie und Eiche.

Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse 1 sind als Konstruktionshölzer für Terrassen bestens geeignet. Insbesondere die südamerikanischen Sorten wie Ipê und Cumarú sind zu bezahlbaren Summen erhältlich. Das bedeutet nicht, dass heimische Hölzer wie Douglasie, Eiche, Robinie oder Lärche für den Terrassenbau sind ungeeignet – sie haben allerdings ihre Einschränkungen. Douglasie und Lärche sind relativ weiche Hölzer, Eiche ist schwer und teuer. Robinie wäre ein guter Kandidat, da es schwerer, härter und resistenter als Eiche ist. Aufgrund der geringen Rundholzabmessungen sind Bauten großer Dimensionen allerdings schwierig. Farbfehler, Äste und kleine Fauläste müssen bei dieser Holzsorte in Kauf genommen werden.

Barfußdielen

Bei der Wahl der passenden Terrassendielen führen einige Hersteller mit dem Begriff Barfußdiele in die Irre. Holzdielen laden nicht gerade ein, seine Socken auszuziehen und barfuß auf ihnen herumzuspazieren. Am Ende könnte ein Splitter in den Füßen stecken bleiben und den Aufenthalt auf der Terrasse trüben.

Ebenfalls problematisch sind gerillte oder -riffelte Dielenoberflächen, die als Anti-Rutschprofil bezeichnet werden. Bei nassem Holz kann Rutschgefahr niemals ausgeschlossen werden – daran kann auch das Profil nichts ändern. Viel mehr hat diese Oberfläche einen Nachteil: Wasser kann hier länger stehen, wodurch das Profil die Oberfläche vergrößert. Durch den verlangsamten Trocknungsprozess kann sich Moos leichter ansiedeln.

Beim Kauf und Verlegen von Dielen sollte man die genannten Punkte berücksichtigen.

Umweltschutz

Die Zerstörung von Wäldern und die dadurch entstehenden Folgen für die Umwelt ist aktuell ein beliebtes Thema der Medien. Insbesondere die Regenwälder werden aufgrund eines starken Bevölkerungswachstums vermehrt abgeholzt. Wenig verwunderlich, schließlich soll die Weltbevölkerung von aktuell rund 7,32 Milliarden auf bis zu 10,5 Milliarden im Jahr 2050 ansteigen. Diese Menschen benötigen Häuser, Möbel und auch Terrassen – vorzugsweise aus Holz.

Die Tropenwaldzerstörung ist jedoch nicht zwingend auf eine unsachgemäße Holznutzung zurückzuführen. Diese macht laut der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft nur zehn Prozent aus. Sogenannte Wanderbauern sind mit 60 Prozent das große Problem. Für landwirtschaftliche und industrielle Projekte sind nur mit 30 Prozent beteiligt.

Obwohl Tropenhölzer heimischen Hölzern in der Regel überlegen sind, ist immer wieder eine Flucht zu alternativen Materialien zu erkennen. Viele von ihnen wachsen im Vergleich zu Holz aber nicht nach, sie belasten aber bei ihrer Produktion dennoch die Umwelt. Verbraucher, die an die Umwelt denken möchten, sollten folglich Holz kaufen, welches ein oder mehrere Gütesiegel trägt. Eine ausführliche Liste an Gütesiegeln gibt es hier.

Holzschutz

Holz ist ein Material, welches ohne einen passenden Schutz nicht lange seine Form und Farbe beibehalten kann. Zwar ist tropisches Holz grundsätzlich widerstandsfähiger, ohne eine Imprägnierung kommt aber auch dieses nicht aus.

Für heimische Holzarten ist übrigens die Kesseldruck-Imprägnierung üblich. Bei dem relativ alten Konservierungsverfahren wird ein Holzschutzmittel bei einem Druck von rund zehn Bar in einen Stahlzylinder in die Holzfasern gepresst. Kiefernholz eignet sich für diese Maßnahme besonders gut.

Zusätzlich zur Imprägnierung benötigt das Holz einen Schutz gegen Pilzbefall. Anschließend sollte es geölt oder lasiert werden.

Pflege

Eine geölte Holzterrasse benötigt eine regelmäßige Pflege, um viele Jahre lang in gewohntem Glanz zu erstrahlen. Dazu reicht es aus, sie mit klarem Wasser abzuwaschen. Weiterhin sollte die Terrasse etwa zweimal jährlich farblos nachbehandelt werden – einmal vor und einmal nach dem Winter. Bereits graue Holzterrassen müssen vor der zuvor beschriebenen Behandlung zunächst entgraut werden.

Unterkonstruktion

Der korrekte Aufbau einer Terrasse steht unmittelbar mit der Unterkonstruktion zusammen. Sie ist das stützende Glied, welches dafür sorgt, dass die Terrasse jeder Belastung problemlos standhält. Man unterscheidet im Grunde unter folgende Möglichkeiten:

  • Natürlicher Untergrund aus Schotter: Bei dieser Variante ist darauf zu achten, dass der Untergrund eine tragfähige Fläche ist, die auch im Winter stabil bleibt. Dies erreicht man, indem man dem Wasser eine Möglichkeit gibt, von der Oberfläche abzufließen und zu versickern. Dadurch kann es bei Frost nicht einfrieren und den Boden anheben.
  • Natürlicher Untergrund aus Beton: Zwischen dem Aufbau eines natürlichen Untergrundes aus Beton und Schotter gibt es keinen Unterschied. Der Untergrund muss ausgeschachtet werden. Alternativ kann man auch mit Punktfundamenten arbeiten.
  • Fester Untergrund oder Pflaster: Der Aufbau auf einer festen, belastbaren Fläche ist einfacher und schneller. In diesem Fall entfällt die Erstellung eines tragfähigen Untergrundes.

Artikelbild: © Halfpoint / Shutterstock


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