Welche Kosten entstehen beim Eternitplatten entsorgen?

Welche Kosten entstehen beim Eternitplatten entsorgen?

Eternitplatten sind eine Art von wasserdichten Wandplatten, die häufig im Bauwesen verwendet wurden. Sie bestehen aus Asbestfasern, die miteinander verkittet sind, was sie extrem stark und haltbar macht. Asbest ist ein natürliches Material, das feuer-, hitze- und wasserbeständig ist, was es zu einer idealen Wahl für den Einsatz im Bauwesen machte. Eternitplatten waren in einer Vielzahl von Farben und Mustern erhältlich, was sie zu einer attraktiven Option für private und gewerbliche Anwendungen machte. Neben ihrer Funktion bieteten Eternit-Platten auch einen ästhetischen Reiz, der das Gesamtbild eines Gebäudes aufwerten konnte.

Nicht erst seit heute weiß man jedoch, dass das Eternitplatten dem Ticken einer gefährlichen Zeitbombe ähneln. Als Privatperson sollte man versuchen alte Eternitplatten auf dem Dach oder an der Fassade schnellstmöglich zu entfernen und den Baustoff zu entsorgen. Sicherlich ist die Demontage der alten Asbestplatten nicht einfach und auch nicht ungefährlich.

Wie Sie feststellen können, ob Sie Eternitplatten in Ihrem Haus haben

Besonders wenn Ihr Haus vor den 1980er Jahren gebaut wurde, besteht die Möglichkeit, dass es Eternitplatten enthält. Hier sind ein paar Dinge, auf die Sie achten sollten:

Die Platten haben in der Regel eine hellgraue oder grünliche Farbe. Zudem haben sie eine strukturierte Oberfläche, oft mit erhabenen Mustern. Außerdem bestehen sie aus Zement oder Faserzement und sind sehr langlebig.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Haus Eternitplatten enthält, sollten Sie diese unbedingt von einem Fachmann untersuchen lassen. Die Exposition gegenüber Asbestfasern kann ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen, daher sollten Sie auf Nummer sicher gehen.

Kostenbeispiel

Ein Kostenbeispiel aus der Praxis zeigt die anfallenden Kosten bei der Entsorgung von Eternitplatten auf:
Es sollen Fassadenplatten aus Eternit von einer Fassade entfernt und entsorgt werden. Nach der Entsorgung soll die Fassade mit GFK-Platten neu verkleidet werden.

PostenPreis
Gerüstmiete für das Gerüst1.450 Euro
Demontage der Eternitplatten an der Fassade7.600 Euro
Entsorgungskosten2.800 Euro
Neue Verkleidung der Fassade mit GFK-Platten9.200 Euro
Gesamtkosten21.050 Euro
Gesamtkosten für die Entsorgung und die Neuverkleidung pro Quadratmeter105,25 Euro pro Quadratmeter

Im eigenen Interesse sollte man einen Schutzanzug sowie eine Atemmaske tragen. Der Staub, der bei der Demontage der Faserzementplatten (Eternitplatten) beim Abbau entsteht, ist gefährlich für die Lunge, wenn er eingeatmet wird. Sollten sich hilfsbereite Nachbarn bereit erklären beim Abbau der Eternitplatten zu helfen, sollte auch diese Schutzkleidung tragen und auf entsprechende Vorsichtsmaßnahmen achten. Überlässt man den Asbestabbau einem Fachbetrieb fallen neben den Kosten für die Asbestentsorgung weitere Entsorgungskosten auf einer ausgewiesenen Deponie für asbesthaltigen Bauschutt an.

Was kostet die Entsorgung von Eternitplatten?

Zu den Kosten können keine pauschalen Aussagen getroffen werden. Die Kosten richten sich nach, ob sich der Asbest in den Platten befindet oder nicht und vor allen Dingen wo die Asbestplatten montiert waren. In den meisten Fällen muss man beim Entsorgen von Eternitplatten mit Preisen von 50 bis 70 Euro je Quadratmeter rechnen. Diese Preise gelten sofern das asbesthaltige Eternit von einer Fachfirma entsorgt wird.

Müssen die Eternitplatten von einem Dach oder von einer Fassade entfernt werden, muss man mit beträchtlichen Kosten rechnen. Aus diesem Grund sollte man die Entsorgung der Asbestplatten möglichst früh in Angriff nehmen, denn je eher man sich von den tickenden Zeitbomben trennt, umso besser für die Umwelt und den Hausbesitzer. Die Belastung kann deutlich minimiert werden.

Bei dem Kostenbeispiel handelt es sich nur um ein einzelnes Beispiel für ein bestimmtes Haus und für die Entsorgung durch ein bestimmtes Entsorgungsunternehmen. In anderen Fällen können die Kosten für die Entsorgung der Eternitplatten und die Neuverkleidung deutlich variieren.

Das Kostenbeispiel verdeutlicht anschaulich, wie teuer das Entfernen einer asbesthaltigen Fassadenverkleidung sein kann. Jedoch sollte immer die eigene Gesundheit Vorrang haben und man sollte möglichst frühzeitig die Entfernung der Asbestplatten einplanen, bevor es zu Beschädigungen oder zum Bruch an einzelnen Eternitplatten kommen kann, denn dadurch kommt es zu gesundheitlichen Risiken für alle Beteiligten.

Warum sind Eternitplatten so gefährlich und worauf muss man bei der Entsorgung achten?

Bei dem Faserzement der Eternitplatten handelt es sich um eine Mischung aus Zement und Faserstoffen. Durch die zugfesten Asbestfasern bekommt der Zement eine gute Stabilität bei einem verhältnismäßig geringen Gewicht. Faserzement an sich ist grundsätzlich nicht schädlich und wegen seiner Qualitäten als Baumaterial in Form von Wellplatten sehr interessant.

Das Problem der Eternitplatten liegt viel eher darin, dass gerade bei den älteren Eternitplatten der gesundheitsgefährdende Stoff Asbest enthalten ist.

Erst ab 1993 wurden Eternitplatten ohne Asbestbeimengung hergestellt, da es ab diesem Zeitpunkt vom Gesetzgeber ein Asbestverbot. Dennoch gab es bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts Länder, die Eternitplatten mit einer Asbestbeimischung hergestellt haben. Im Übrigen wird Eternit vom Markennamen Eternit, das vom lateinischen Ewigkeit abgeleitet wurde, genutzt.

Bei Asbest handelt es sich um einen Faserstoff, der beständig sehr kleine und dünne Fasern freisetzt. In einem intakten Baumaterial sind diese Kunststofffasern festgebunden, sodass sie ungefährlich sind. Kommt es zu Beschädigungen an den Eternitplatten, gelangen kleinste Faserbestandteile in die Umgebungsluft und können so eingeatmet werden. Der Asbeststaub gelangt in die Lunge und lösen dort eine Asbestose aus.

Bei der Asbestose handelt es sich um eine gefährliche und potenziell tödliche Staublungen-Krankheit. Der Körper bzw. die Lunge kann die eingedrungenen Kunststofffasern nicht zersetzen und auch nicht ausscheiden – es kommt zu einer Veränderung des Lungengewebes, welche nicht mehr rückgängig zu machen ist. Das Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen vermehrt sich, wodurch die Lungenflügel versteifen und das Atmen erschweren. Die Krankheit, die krebserregend ist, schreitet immer weiter voran, sodass sie innerhalb von 30 Jahren durchaus zu Lungenkrebs führen kann.

Aus diesem Grund ist die Entsorgung von Asbestprodukten gefährlich und sollte nur von einem Fachunternehmen durchgeführt werden. Fachmänner von speziellen Entsorgungsunternehmen arbeiten mit speziellen Schutzmaßnahmen. Sie können sich auch bei beschädigten Eternitplatten vor den gefährlichen Gesundheitsrisiken schützen. Aufgrund der schwierigen Entsorgung der Eternitplatten liegen die Kosten dafür sehr hoch.

Welche Faktoren bestimmen die Kosten bei der Eternit Entsorgung?

Um diese Frage zu beantworten, muss man einige Punkte beachten:

  • Entsorgt man die Eternitplatten selbst oder lässt man dies von einem Fachmann erledigen
  • Welches Alter haben die Eternitplatten (besteht Asbestgefahr oder nicht)
  • Eventuelle Kosten für ein Gerüst inklusive der Gerüstmiete
  • Kosten für die Demontage
  • Kosten für die Entsorgung auf einer Deponie (Wertstoffhof)
  • Eventuell anfallende Zusatzkosten (Entsorgungsnachweis, Container von einem Containerdienst)

Je nach Schwierigkeit und Aufwand der Demontage der Eternitplatten können die Gesamtkosten für die Entsorgung der Asbestplatten unterschiedlich hoch ausfallen. Nicht zu vergessen sind die Gebühren für die Entsorgung auf der Deponie sowie die Kosten für den Entsorgungsnachweis. Regional kann es hier zu großen Unterschieden kommen.

Darf man Eternitplatten auch selbst entsorgen?

Dies ist theoretisch möglich und gesetzlich auch nicht verboten. Jedoch sollte man sich immer bewusst sein, welches Gesundheitsrisiko man mit der Entsorgung des Asbestzement eingeht. Bricht bei der Demontage eine der Eternitplatten oder war eine im Vorfeld beschädigt, kann es zum Einatmen der frei werdenden Asbestfasern kommen, was wiederum schwerwiegende Folgen nach sich zieht.

Absolute Pflicht bei der Demontage und der Asbestentsorgung sind daher Schutzkleidung und eine Atemmaske. Müssen die Arbeiten mit einem Gerüst durchgeführt werden, muss zusätzlich an die geforderten Sicherheitsmaßnahmen zur Gerüstsicherung und zur Absturzsicherung gedacht werden.

Auf jeden Fall muss man beim Ausbau dafür sorgen, dass es nicht zu einer Staubentwicklung und somit zu einer Asbestbelastung für die Nachbarn kommt. Nach der Demontage müssen die Eternitplatten fachgerecht gelagert und entsorgt werden. Meist wird ein spezieller Containerdienst mit Spezialisten dafür benötigt, der nicht nur die Eternitplatten abholt, sondern auch die Anlieferung an die Deponie vornimmt. Es fallen hier bei der Sanierung unter Umständen zusätzliche Anfahrtskosten an.

Für asbesthaltigen Bauschutt muss man bei einem Container mit 7 bis 8 Kubikmeter mit Kosten von 350 bis 400 Euro rechnen. Bei einer Menge von 10 Kubikmeter bewegen sich die Preise jenseits der 500 Euro Grenze. Zusätzlich müssen die Eternitplatten zur Lagerung in staubdichte Big Packs verpackt werden. Diese kosten pro Stück zwischen 10 und 15 Euro.

Wie hoch fallen die Kosten für die Demontage aus?

Im Allgemeinen muss man für die Demontage von Eternitplatten mit 30 bis 40 Euro pro Quadratmeter rechnen. Kommt es zu erschwerten Bedingungen können die Kosten auch höher ausfallen.

Welche Kosten berechnen Unternehmen für die Entsorgung der Asbestprodukte?

Regional fallen diese Kosten sehr unterschiedlich aus. Je angefangener Tonne Gewicht muss man mit Deponiekosten von 100 bis 300 Euro rechnen.

Welche Kosten fallen für ein Gerüst an?

Auch hier gibt es regionale Unterschiede. Zumeist werden pro Quadratmeter Gerüst Kosten von 6 bis 12 Euro berechnet. Ist das Gerüst höher als 10 Meter, können die Kosten auch höher liegen. Für ein fahrbares Gerüst liegen die Kosten meist deutlich niedriger. Man muss hier im Schnitt mit 150 Euro pro Woche rechnen.

Was Sie tun können, wenn Sie Fragen oder Bedenken zur Entsorgung von Eternit haben

Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Entsorgung von Eternit haben, sollten Sie sich an Ihre örtliche Abfallwirtschaftsbehörde wenden. Dort erhalten Sie Informationen darüber, wie Sie das Material am besten entsorgen können und welche besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind. Möglicherweise kann man Ihnen auch einen Kontakt zu einem zertifizierten Asbestbeseitigungsunternehmen vermitteln, das das Material sicher von Ihrem Grundstück entfernen kann.

Zusammenfassung

Sind an Fassade oder Dach Eternitplatten vorhanden, sollte man schnellstmöglich für die Demontage und die fachgerechte Entsorgung sorgen. Asbest ist zwar ein beliebtes Baumaterial, jedoch sind ältere Eternitplatten noch mit einer Asbestbeimengung hergestellt, die lebensgefährlich und gesundheitsschädlich sein kann. Beschädigte Eternitplatten führen durch den eingeatmeten Asbeststaub zu einer Asbestose, die lebensgefährlich und unheilbar ist.

Artikelbild: Francesco Scatena / Bigstock.com


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