Weigelie (Weigela) – Standort, Pflege und Schnitt

Weigelie (Weigela) – Standort, Pflege und Schnitt

Die Weigelie ist bei Hobbygärtnern sehr beliebt, weil sie so pflegeleicht und perfekt als blühende Sichtschutzhecke geeignet ist. So konnte sich das blühfreudige Gewächs einen festen Platz in den Gärten Deutschlands erobern. Worauf Sie bei Standort und Pflege der Weigelie achten müssen und was Sie noch über die besondere Pflanze wissen sollten, erfahren Sie im heutigen Ratgeber.

Herkunft und Sorten

Weigelien stammen ursprünglich aus Ostasien, sind aber schon seit einigen Jahren nicht mehr aus der Gartengestaltung der Deutschen wegzudenken. Die Pflanze zählt zur Familie der Geißblattgewächse. Es gibt ungefähr 12 verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Merkmalen:

  • Einige Sorten können eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen
  • Andere Sorten stechen durch ihre prächtigen glockenförmigen Blüten ins Auge
  • Je nach Art und Sorte variiert die Farbe der Blüten von einem hellen Rosa über ein dunkles Rosa bis hin zu einem zarten Gelb
  • Die meisten Weigelien-Sorten sind perfekt für die Pflanzung als Hecke geeignet
  • Einige Zuchtformen bieten sich aber auch dafür an, um als einzeln stehender Strauch in den Garten gepflanzt zu werden
  • Darüber hinaus gibt es Sorten der Weigelie, die perfekt für die Kultivierung im Kübel und somit ideal als Balkonpflanzen sind

Dank der Vielfältigkeit der verschiedenen Arten ist für jeden Pflanzenfreund eine geeignete Weigelie-Sorte zu finden. Insbesondere die Liebliche Weigelie (Weigela Florida) ist bei vielen Hobbygärtnern beliebt.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

Die Weigelien besitzen einen strauchförmigen Wuchs. Sie verzweigen sich stark und bilden ein üppiges Blattwerk aus. Je nach Sorte sind verschiedene Höhen und Breiten möglich: Einige Weigelien sind eher kompakt und geschlossen, während andere sternförmig nach außen wachsen. An den langen Trieben, die sehr ausladend und zum Teil überhängend sind, bilden sich im späten Frühjahr oder im zeitigen Sommer die zahlreichen Blütenbüschel aus.

Standort und Substrat

Mit dem richtigen Standort tragen Sie maßgeblich dazu bei, dass die Weigelie überhaupt eine Vielzahl von Blüten ausbilden kann. Der Ort sollte am besten vollsonnig sein, denn zum Blühen benötigt der Strauch viel Sonnenlicht. Einige Sorten können auch im Halbschatten gedeihen, zeigen dann aber meist weniger Blüten. Wichtig bei der Standortwahl ist auch, dass genügend Abstand zu anderen Pflanzen gehalten wird. Die Weigelie kann jedes Jahr um bis zu 50 Zentimeter im Umfang zulegen. Der Boden sollte nahrhaft und nicht zu trocken sein. Gleichzeitig darf das Pflanzsubstrat aber nicht zu dicht sein, da es das Wasser dann zu stark speichert. Auf eine ausreichende Durchlässigkeit muss daher ebenso geachtet werden.

Pflanzen

Der optimale Zeitpunkt zum Pflanzen der Weigelien ist im Frühling. Alternativ können Sie die Sträucher so wie die meisten Hecken aber auch im Herbst einpflanzen. Zwischen den einzelnen Weigelien sollten Sie etwa eine halbe Wuchsbreite Abstand halten. Denken Sie daran, dass die Pflanze jährlich etwa 50 Zentimeter wächst.

Besonders reizvoll wirken Weigelien neben Freilandazaleen, Rosen, Rhododendren, Tamarisken, Deutzien, Falschem Jasmin oder Hartriegel.

Bei einer Kombination dieser Sträucher und Gehölze entstehen blühfreudige Hecken, die für einen Sichtschutz der besonderen Art sorgen.

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Gießen und düngen

Einmal am richtigen Standort gepflanzt, ist die Weigelie hinsichtlich ihrer Pflege recht anspruchslos. Dennoch sollten Sie einige Tipps beim Gießen und Düngen berücksichtigen.

Gießen

Eine zusätzliche Wassergabe ist nur während der warmen Sommermonate und bei langanhaltenden Trockenperioden notwendig. Warten Sie immer, bis die obere Erdschicht ein wenig angetrocknet ist, bevor Sie das Gewächs erneut gießen. Dies ist in der Regel nach etwa zwei Tagen der Fall. Sie können die Hecke entweder mit der Gießkanne oder mithilfe eines Schlauches bewässern.

Düngen

Eine Düngung kann nützlich sein, damit die Pflanze wirklich üppig blüht. Beachten Sie bei der Düngung von Weigelien aber unbedingt die folgenden Hinweise:

  • Die Düngung sollte im Frühjahr erfolgen
  • Geeignet ist ein Dünger mit viel Stickstoff und Kalium, denn er beeinflusst das Wachstum der Pflanze positiv
  • Zusätzlich können Sie im Abstand von 25 Tagen einen Flüssigdünger unter das Gießwasser mischen
  • Nach dem Winter geben Sie am besten rund um den Standort der Weigelie einen organischen Dünger mit Langzeiteffekt

Auf diese Art und Weise stellen Sie sicher, dass die Pflanze mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt ist.

Mulchen und Schneiden der Weigelie

Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen von Weigelien zählt das regelmäßige Schneiden und Mulchen. Die Jungpflanzen, die im Frühjahr nach draußen gesetzt werden, sollten anschließend gemulcht werden. Auch während der Herbstmonate empfehlen wir Ihnen insbesondere in den ersten Lebensjahren der Pflanze ein zusätzliches Mulchen. Verwenden Sie dafür am besten eine dicke Schicht aus Laub, die Sie im Bereich der Wurzeln auftragen.

Mit einem beherzten Rückschnitt regen Sie eine starke Knospenbildung an. Aber auch dabei gibt es einige Aspekte zu beachten. Insbesondere der Zeitpunkt ist überaus wichtig. Schneiden Sie kurz nach dem Beginn des Austriebs im Frühjahr die Blütenansätze weg. Im Herbst sollten diese Ansätze ein weiteres Mal entfernt werden. Ein Radikalschnitt ist am besten in den Winter zu legen, wenn die Pflanze ihr Laub bereits abgeworfen hat.

Die schnittverträgliche Weigelie kann ganz nach Ihren individuellen Vorstellungen geschnitten werden. Nach der Blüte können Sie zum Beispiel einen kompakten Wuchs oder eine zweite Blüte im Sommer fördern, indem Sie die abgeblühten Zweige auf die gewünschte Form stutzen. Außerdem besteht die Möglichkeit des Auslichtens, indem Sie lediglich alte oder dicht nebeneinander stehende Triebe entfernen. Viele Gartenfreunde wünschen sich bei der Weigelie auch einen besonders lockeren Wuchs und fragen sich, wie dieser erreicht werden kann. Dafür müssen die Triebe lediglich direkt an ihrem Ansatz gekappt werden.

Lassen Sie keine kurzen Stummeln stehen, denn dann bilden sich viele Neutriebe an der Spitze, die regelmäßig ausgedünnt werden müssen. Sofern Sie die Weigelie als Hecke nutzen, führen Sie lediglich einen herkömmlichen Formschnitt durch.

Radikalschnitt

Hin und wieder ist ein Radikalschnitt erforderlich. Das gilt insbesondere dann, wenn die Pflanze schon sehr alt ist, kahle Stellen aufweist oder im Allgemeinen verkümmert wächst. Mit einem Radikalschnitt können Sie Ihre Weigelie dann verjüngen. Schneiden Sie dafür nach dem Blattfall ausschließlich die alten und dicken Äste direkt über dem Boden ab. Die restlichen Zweige werden erst nach der Blüte in Form gebracht. Führen Sie dieses Verfahren einige Jahre in Folge durch, bis die Weigelie wieder die gewünschte Wuchsform hat.

Vermehren

Die Weigelie ist so beliebt, dass es kein Wunder ist, wenn Sie die Pflanze früher oder später vermehren möchten. Am einfachsten ist die Vermehrung mithilfe von Triebstecklingen. Um dabei erfolgreich zu sein, sollten Sie am besten wie folgt vorgehen:

Stecklinge schneiden:

  1. Schneiden Sie im späten Frühjahr einen einjährigen Trieb ungefähr zehn Zentimeter oberhalb des Bodens ab.
  2. Teilen Sie den Trieb in kleine Stücke mit einer Länge von zwanzig Zentimetern.
  3. Entfernen Sie die weiche Triebspitze mit einem geraden Schnitt direkt über zwei Knospen.
  4. Bereiten Sie nun das Steckholz vor, indem Sie die Hölzer unten schräg abschneiden.
  5. Teilen Sie das Holz bis zum unteren Ende des Zweigs auf.

Pflanzgraben für die Steckhölzer vorbereiten:

  1. Lockern Sie die Erde ausreichend auf.
  2. Legen Sie mithilfe des Spatens einen Pflanzgraben an, indem Sie mit dem Spaten in die Erde stechen und ihn gleichmäßig vor- und zurückbewegen.
  3. Stecken Sie die Steckhölzer so in den Graben, dass die abgeschrägten Enden zu zwei Dritteln in der Erde sind.
  4. Stellen Sie sicher, dass nur noch die obersten Knospen sollten aus der Erde herausragen.

Wenn Sie die Stecklinge nicht selber schneiden, sondern fertig kaufen möchten, sollten Sie Containerware wählen. Kaufen Sie während der Sommermonate auf keinen Fall Wurzelware. Solche Stecklinge haben insbesondere in kalten Regionen oft keine Chance, bis zum Herbst noch ausreichend Wurzeln zu bilden und überleben den Winter daher meist nicht.

Überwintern

Eine erwachsene Weigelie ist winterhart und benötigt daher in der kalten Jahreszeit keinen zusätzlichen Schutz. Lediglich im Herbst geschnittene Stecklinge müssen im Haus überwintert werden, bevor die Bepflanzung im darauffolgenden Frühjahr erfolgen kann. Für die Überwinterung eignet sich in diesem Fall eine Kiste, die mit feuchtem Sand gefüllt ist.

Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge

Normalerweise sind Weigelien robust und nicht krankheits- oder schädlingsanfällig. Es gibt jedoch einige Ausnahmen. Das gilt zum Beispiel für Sträucher an trockenen Standorten. Hier kommt es oft zu einem Befall mit Blattläusen. Diese Parasiten saugen die Blätter aus, sodass sie sich einrollen und nur noch verkrüppelt wachsen. Auch die Triebe werden von Läusen befallen.

Chemische Mittel zur Bekämpfung der Blattläuse sollten immer erst eingesetzt werden, wenn natürliche Methoden nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben.

Versuchen Sie zunächst, die Schädlinge mit einem kräftigen Wasserstrahl von den Blättern zu vertreiben. Bewässern Sie die Pflanze außerdem ausreichend, damit ein Befall von vornherein vermieden werden kann. Eine Lösung aus Spiritus und Schmierseife kann im Kampf gegen die Blattläuse ebenfalls hilfreich sein.

Giftigkeit und Inhaltsstoffe

Alle Bestandteile der Weigelie sind ungiftig, aber ungenießbar. Die Pflanze ist also nicht zum Verzehr geeignet und kann in Haushalten mit Kindern und Haustieren problemlos als Gartenpflanze oder Balkonpflanze verwendet werden. Da der Strauch keine Dornen oder Stacheln besitzt, besteht keinerlei Verletzungsgefahr.

Die Weigelie als Balkonpflanze

Sie können die Weigelie nicht nur im Garten pflanzen, sondern auch auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren. Insbesondere die Sorte „Nana Variegeta“ ist für diesen Zweck geeignet, weil sie sehr klein bleibt und somit für die Pflanzung im Kübel in Frage kommt. Sie sollten jedoch nur dann eine Weigelie auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse kultivieren, wenn Sie einen sonnigen oder wenigstens halbschattigen Standort bieten können. Andernfalls wird die Pflanze nur spärlich wachsen und kaum blühen.

Darüber hinaus gibt es bei der Haltung im Kübel noch einige weitere Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten:

  • Kübelpflanzen- oder Blumenerde verwenden
  • Oberfläche des Substrats vor dem Gießen antrocknen lassen
  • Wurzelballen darf nicht austrocknen
  • Staunässe vermeiden
  • Langzeitdünger in Form von Kügelchen, Stäbchen oder Granulat einsetzen
  • Überwinterung im Freien möglich

Während des Winters muss die Weigelie jedoch vor Regen geschützt werden.

Fazit

Die Weigelie ist perfekt als Sichtschutzhecke geeignet, gibt aber auch als alleinstehendes Gewächs im Vorgarten sowie als im Kübel kultivierte Balkonpflanze ein tolles Bild ab. Die pflegeleichte Pflanze bietet sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Hobbygärtner an. Wenn Sie die Weigelie regelmäßig schneiden und in langanhaltenden Trockenzeiten zusätzlich gießen, werden Sie sich viele Jahre an der üppig blühenden Pflanze erfreuen können.

Systematik

Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Diervilloideae
Gattung: Weigelien

Wissenschaftlicher Name

Weigela

Zusammenfassung

Die ursprünglich aus Ostasien stammende Weigelie ist hierzulande insbesondere für blühende Hecken beliebt. Sie wird aber auch als einzeln stehende Pflanze im Vorgarten oder als Balkonpflanze verwendet. Alles in allem ist das Gewächs anspruchslos und pflegeleicht, sofern für einen sonnigen und warmen Standort gesorgt ist. Lediglich bei anhaltender Trockenheit ist Gießen unerlässlich. Weitere wichtige Pflegemaßnahmen sind das Mulchen und Schneiden der Weigelie. Dennoch eignet sich der Strauch sowohl für Anfänger ohne grünen Daumen als auch für fortgeschrittene Hobbygärtner.

Artikelbild: © Anastasiia Malinich / Shutterstock


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