Werkzeug kaufen oder mieten: wann lohnt sich was?

Werkzeug kaufen oder mieten: wann lohnt sich was?

Wenn Sie schon einmal in einem Baumarkt waren, dann wissen Sie wahrscheinlich nicht nur, wie extrem vielfältig die heutige Welt der Werkzeuge und Maschinen ist, sondern Sie haben ebenso eine Ahnung, wie viele zigtausende Euros man in eine private Werkzeugsammlung investieren kann.

Daraus resultiert jedoch eine Herausforderung: Bei den meisten Heimwerkern sind Platz und Geld zu einem gewissen Grad limitiert. Außerdem gibt es zahlreiche Projekte, die zwar spezielle Werkzeuge benötigen, diese danach aber kaum noch weitere Verwendung beim Besitzer finden. Gerade heute, wo nicht nur viele Baumärkte verschiedenste Werkzeuge und Maschinen auch vermieten, lohnt es sich sehr oft, sich Gedanken über diese Art der Nutzung zu machen. Bloß: Was sollten Sie in welchen Fällen kaufen oder mieten?

Kaufen und Mieten: Alle Realitäten beider Vorgehensweisen im Überblick

In der Theorie ist es einfach: Wenn Sie ein Werkzeug kaufen, dann bezahlen Sie nur einmal und können es danach so oft und lange nutzen, wie es Ihnen beliebt. Mieten Sie hingegen ein solches Gerät, zahlen Sie hingegen einen geringeren Preis, können mit dem Werkzeug jedoch nur eine befristete Zeit lang arbeiten.

Dies ist zwar die Basis für beide Herangehensweisen. In der Praxis des Heimwerkens ergeben sich daraus jedoch verschiedenste Realitäten. Diese sollten Sie unbedingt kennen, denn nur dann können Sie für Ihre persönlichen Ansprüche eine seriöse Bewertung der Vor- und Nachteile beider Varianten vornehmen.

Kaufen

  • Sie können das Werkzeug genau dann benutzen, wenn Sie es brauchen. Es steht Ihnen jederzeit vollkommen spontan zur Verfügung.
  • Sie allein sind für den Zustand des Tools verantwortlich. Verwenden Sie es schonend und lassen Sie ihm Pflege angedeihen, dann dürfen Sie auf eine maximal lange Lebensdauer bauen.
  • Es steht Ihnen die volle Bandbreite möglicher Werkzeuge zur Verfügung. Sie können also unter verschiedenen Modellen von unterschiedlichsten Herstellern genau das wählen, das Ihren Ansprüchen am ehesten entspricht.
  • Es ist, insbesondere bei kostspieligeren Werkzeugen, stets nötig, eine Amortisationsberechnung zu betreiben. Je häufiger Sie ein gekauftes Werkzeug nutzen, desto rascher wird es sich amortisieren. Sowohl im Vergleich mit dem Kaufpreis als auch mit Mietkosten.
  • Treten Schäden an Ihrem Werkzeug auf, dann haben Sie mitunter Ansprüche auf Gewährleistung und/oder Garantie. Doch selbst, wenn der Schaden durch fahrlässige Nutzung entstand, ist Ihr persönlicher Verlust auf den Kaufwert des Geräts beschränkt; niemand wird Sie in Regress nehmen oder Sie zur Zahlung von Reparaturen zwingen.
  • Sie benötigen für jedes Werkzeug Platz zur Unterbringung. Zwar ein höchst variabler Wert, aber insbesondere für Heimwerker mit limitierten Platzverhältnissen eine wichtige Kenngröße.
  • Ihre Kosten für den Kauf steigen mit dem Werkzeug-Niveau. Möchten Sie Profiqualität, dann müssen Sie naturgemäß Profipreise bezahlen.

Mieten

  • Längst nicht jedes Werkzeug wird zur Miete angeboten. Speziell in Baumärkten beschränkt sich das Angebot häufig auf größere und/oder kostspieligere Tools.
  • Ganz besonders, wenn Sie die Helfer nur für einmalige oder sehr seltene Anwendungen benötigen, ist die Kostenstruktur meist um Längen günstiger.
  • Typischerweise sind die Mietpreise auf eine Weise gestaltet, durch die schon nach relativ kurzer Zeit (= wenige Tage) ein Punkt erreicht ist, an dem Mieten teurer wird als Kaufen – je nach Miet- und Kaufpreis.
  • Häufig, wenngleich nicht immer, handelt es sich bei Verleihgeräten um Werkzeuge aus den höheren Qualitätslevels. Dies verstärkt den Kostenvorteil nochmals.
  • Sie müssen sich keinerlei Gedanken um Unterbringung, Wartung und Pflege machen, das gehört zu den Aufgaben des Vermieters.
  • Umgekehrt müssen Sie jedoch das Werkzeug besonders pfleglich benutzen. Treten Schäden auf, gehen diese je nach Vertragsgestaltung zu Ihren Lasten. Zumindest ist in solchen Fällen die meist zwingend nötige Mietkaution in Gefahr.
  • Sie wissen nie genau, wie schonend Vormieter das Werkzeug behandelt haben. Mitunter ist es deshalb in einem deutlich gebrauchten Zustand – und dadurch nicht mehr präzise genug oder anfällig für Schäden.
  • Es ist nötig, Projekte um das Anmieten herum zu gestalten. Gerade zu den typischen Heimwerkerzeiten am Wochenende oder in bestimmten Jahreszeiten sind viele Werkzeuge bereits vermietet. Das bedingt meist eine längerfristige Vorplanung und hemmt spontane Nutzungen recht stark.

Um die Rentabilität zu berechnen, müssen Sie den Kaufpreis eines Werkzeugs durch die (voraussichtliche) Anzahl der Nutzungstage dividieren. Vergleichen Sie dann diesen Wert mit den Kosten, die Ihnen durch das Mieten eines gleichwertigen Werkzeugs für denselben Zeitraum entstehen würden. Diese Berechnung ist zwar stark vereinfacht, da sie etwaige laufende Unterhaltskosten ausklammert, bietet jedoch einen guten Näherungswert.

Vielleicht erkennen Sie es bereits: Die Vor- und Nachteile sowohl von Kaufen als auch Mieten sind im Höchstmaß individuell geprägt. Es kommt nicht nur auf das einzelne Werkzeug an, sondern stark auf Sie als Nutzer sowie Art und Häufigkeit von Projekten, die Sie damit durchführen möchten.

Daher wäre es vollkommen falsch, einer der beiden Herangehensweisen einen generellen Vorzug zu geben. Ob sich ein Kauf oder ein Anmieten lohnt, lässt sich niemals pauschal beantworten.

Seien Sie beim Mieten von Ihnen bislang unbekannten Werkzeugen niemals übermäßig selbstsicher. Lassen Sie sich stets die Bedienung vom Personal erklären, selbst wenn man Ihnen eine Anleitung mitgibt. Prüfen Sie zudem in Anwesenheit des Personals stets alle Funktionen und das Werkzeug auf bereits vorhandene Schäden und halten Sie diese fest, damit Sie Ihnen nicht womöglich bei der Rückgabe zur Last gelegt werden.

Typische Werkzeuge in Baumärkten und anderen Firmen

Wir haben es schon im vorherigen Kapitel kurz angeschnitten: Längst nicht alles, was der Werkzeug- und Maschinenhandel an Kaufoptionen bereithält, ist ebenso in einer mietbaren Version zu finden. Prinzipiell lassen sich hier drei unterschiedliche Gruppen von Werkzeugen identifizieren:

  1. Werkzeuge, die besonders stark saisonal benötigt werden. Hierunter fallen hauptsächlich Tools aus dem Bereich der Gartenwerkzeuge. Beispielsweise Motorsägen, da größere Schnitt- und Fällarbeiten nur in den Wintermonaten gestattet sind. Oder solche Werkzeuge wie Rasenlüfter und Motorhacken (Frühjahr), Freischneider, Schneekehrmaschinen oder Sä- bzw. Streuwagen.
  2. Maschinen, deren Kaufpreise die finanzielle Leistungsfähigkeit der allermeisten Privatanwender deutlich überschreiten oder die zumindest sehr kostspielig sind. Beispielsweise Bagger und ähnliche Erdbewegungsgeräte oder sehr professionelle Maschinen.
  3. Tools, die außerhalb von Hausbau und -renovierung bei den meisten Privatanwendern nur eine äußerst limitierte Anwendungsbandbreite aufweisen. Hierbei handelt es sich um ein besonders breit gestecktes Feld von Werkzeugen und Maschinen. Es umfasst beispielsweise Schleifgeräte für Dielenböden, Mischmaschinen, Gerüste, aber ebenso kleinere Dinge wie Fliesenschneider, Tapeziertische oder Linienlaser.

Zwar gibt es durchaus Firmen, die selbst Basiswerkzeuge wie etwa Schraubendreher-Sets vermieten. Aber in der Majorität verteilt sich die „Mietlandschaft“ auf Werkzeuge aus diesen drei Gruppen.

Grundsätzlich ist es stets sinnvoll, sich in einer ruhigen Stunde mithilfe des Internets eine Liste aller potenziellen Werkzeug- und Maschinenvermieter in Ihrer näheren Umgebung zu erstellen – inklusive eines groben Überblickes über das Angebot. So müssen Sie bei anstehenden Projekten nicht jedes Mal aufs Neue langwierig recherchieren, sondern können sogar mit etwas Vorlaufzeit „aufs Gerätewohl“ ein Anmieten terminieren.

Kaufen oder mieten? Empfehlungen für die Entscheidung

Einmal abgesehen von typischen Verbrauchsmaterialien stellt sich Ihnen, zumindest in der Theorie, bei jedem einzelnen Werkzeug, das sich nicht in Ihrem Besitz befindet, die Frage, ob Sie es kaufen oder lediglich mieten sollten. Hauptsächlich sollten Sie das Thema äußerst nüchtern betrachten und dafür nur harte Fakten gegenüberstellen.

Allerdings wissen wir von Heimhelden.de natürlich, wie sehr das Thema Werkzeuge und Maschinen für viele Heimwerker recht emotional sein kann. Dementsprechend sollten Sie beide Faktoren in Ihre Entscheidung einfließen lassen:

  • Erörtern Sie, wie häufig Sie das Werkzeug realistisch benötigen würden. Schauen Sie dabei aber nicht nur auf ein aktuell anstehendes Projekt. Überdenken Sie vielmehr ebenso, wie sehr der Besitz des Werkzeugs Sie dazu veranlassen könnte, künftig noch mehr Projekte dieser Art zu absolvieren. Aktuell mag ein Schweißgerät beispielsweise nur für den Bau eines Treppengeländers nötig sein. Künftig könnte Ihnen dieses Werkzeug jedoch beste Dienste für tausenderlei andere Aufgaben leisten.
  • Überprüfen Sie diesbezüglich, wie vielfältig das Werkzeug einsetzbar ist. Der bereits erwähnte Streuwagen mag zwar primär für das Ausbringen von Rasensamen gedacht sein. Er kann jedoch unter anderem ebenso hervorragend bei Eis und Schnee den Gehweg vor Ihrem Haus effektiv und zeitsparend streuen – wozu es aufgrund der Räum- und Streupflicht keine Alternative
  • Prüfen Sie die Preisspanne der für Ihren Bedarf infrage kommenden Modelle. Achten Sie jedoch darauf, in Sachen Leistungsfähigkeit etwas Luft nach oben zu lassen. Einerseits, weil Ihre Ansprüche mit häufigerer Verwendung steigen werden; andererseits, weil die meisten Mietwerkzeuge (wie schon erwähnt) eher in höheren qualitativen Sphären angesiedelt sind. Vergleichen Sie diese Kosten dann mit Ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit und der Nutzungshäufigkeit.
  • Vergessen Sie nie, wenigstens einen kurzen Blick auf die Kleinanzeigenportale des Internets zu werfen. Für viele Werkzeuge und Maschinen kann ein Gebrauchtkauf durchaus eine interessante weitere Option darstellen.
  • Rechnen Sie, so wie wir es in der ersten Info-Box dieses Textes erörtert haben, die Rentabilität durch. Gehen Sie dabei vom jeweils preisgünstigsten Mietangebot und einer realistischen Nutzungsdauer aus.
  • Prüfen Sie nicht zuletzt, ob es bei teuren Werkzeugen eine Möglichkeit zum Ratenkauf gibt. Speziell dann, wenn Sie aktuell nicht übermäßig viele Kredite zu begleichen haben, können solche Modelle die Entscheidung zwischen Kauf und Anmietung deutlich in Richtung der erstgenannten Vorgehensweise ausschlagen lassen. Jedoch: Jede Finanzierung beeinflusst Ihren Schufa-Score und reduziert Ihre frei verfügbaren Mittel. Setzen Sie diese Herangehensweise deshalb nur sehr gezielt ein für Werkzeuge, die Sie wirklich dringend benötigen, aber bei denen eine Anmietung unbotmäßig teuer wäre.
  • Eruieren Sie realistisch, wie viel Platz Sie bei sich haben oder durch Umräumen, Umstellen etc. freimachen könnten. Analysieren Sie diesbezüglich ebenfalls, wie viel Mühe es machen würde, das jeweilige Werkzeug aus seinem Lager an den Anwendungsort zu verbringen. Bedenken Sie nicht zuletzt, wie sehr das Aufstellen insbesondere größerer Gerätschaften andere Nutzungen einschränken könnte.

So viel zu den nüchternen Fakten. Wenn Sie das Thema Werkzeuge, Maschinen und Heimwerken jedoch nicht nur als eine notwendige Last ansehen, sondern zumindest ein bisschen als leidenschaftliches Hobby, sollten Sie nach dem Eruieren der genannten Faktoren stets Ihren Bauch befragen:

Wie groß ist bei diesem bestimmten Werkzeug Ihr persönlicher „Haben-will-Faktor“? Es gibt schlicht Menschen, auf die es einen besonderen Reiz ausübt, ein bestimmtes Tool zu besitzen – warum auch immer. Sicherlich sollten derartige Gefühle nicht alles andere überragen. Aber sie sollten definitiv ein maßgeblicher Faktor sein, wenn der Vergleich aller anderen Positionen kein eindeutiges Ergebnis geliefert hat.

Bei welchen Werkzeugen der Kauf beinahe Pflicht ist

Es gibt viele unterschiedliche Werkzeuge und Maschinen zu mieten. Bei realistischer Betrachtung handelt es sich jedoch bei einem Teil davon um Produkte, die aufgrund ihrer Kaufpreisstruktur und/oder der vielfältigen Einsetzbarkeit eigentlich Pflichtkäufe sind – wahlweise generell für Haus- und Gartenbesitzer oder zumindest alle, die wenigstens semi-häufig heimwerken.

Fangen wir bei den Werkzeugen an, die in wirklich keinem Haushalt fehlen sollten. Namentlich Dinge wie ein Hammer, Zangen, Wasserwaage, Messwerkzeuge, aber ebenso Elektrowerkzeuge wie ein Akkuschrauber. Solche Dinge werden vielleicht nicht häufig benötigt, jedoch fast immer sehr spontan. Außerdem sind sie in der Summe wirklich günstig. Selbst ein absoluter High-End-Schraubendrehersatz für Profis ist preislich höchstens im zweistelligen Bereich angesiedelt. Dafür gibt es dann aber Schraubendreher, die selbst Ihren Urenkeln noch beste Dienste leisten werden.

Weiter geht es mit solchen Tools, für die es in einem normalen Haushalt mit Garten immer wieder Anwendungen gibt. Denken wir an das bekannte Trio aller Garten- und Maurerarbeiten: Kelle, Schaufel und Spaten. Alles ebenfalls günstig, höchst universell einsetzbar, platzsparend unterzubringen und von Jahresbeginn bis -ende immer wieder benötigt.

Bleiben wir außerhalb der vier Wände. Sie betreiben Nutzgärtnerei in größeren Beeten? Dann wäre eine auf den ersten Blick mehrere hundert Euro teure Motorhacke, die vielleicht sogar pflügen kann, sicher keine unnötige Ausgabe, selbst wenn sie nur einige Male pro Jahr zur Anwendung kommt. Ähnlich, wie es ein Vertikutierer beziehungsweise Rasenlüfter ist. Solche Gerätschaften brauchen Sie vielleicht nicht wöchentlich, aber dennoch häufig genug, damit der Kauf über die Jahre hinweg eine günstigere Anschaffung bleibt – nicht zuletzt bezogen auf die damit einhergehende Spontaneität der Nutzung.

Bei Motorhacken ist es trotz aller Umweltschutzgedanken durchaus sinnvoll, nicht auf elektrische Geräte zu setzen. Diese sind oftmals zu leicht für die angedachte Aufgabe und können daher nicht hinreichend tief ins Erdreich eindringen.

Fassen wir das einmal zu einer Reihe von Regeln zusammen. Sie sollten stets solche Werkzeuge tendenziell eher kaufen…

  1. die im Rahmen eines typischen Hausbesitzer-Daseins sowieso immer wieder benötigt werden.
  2. bei denen der Kaufpreis Sie finanziell absolut nicht belasten würde.
  3. die Sie aufgrund Ihrer Hobbies, Neigungen usw. ebenfalls immer wieder benötigen.

Sie benötigen vielleicht keinen Bohrhammer, wenn Sie sich nicht regelmäßig durch Stein und ähnliche Materialien arbeiten müssen. Ein vernünftiger Akkuschrauber (am besten mit Schlagwerk) ist jedoch in jedem Haushalt ein Pflichtkauf.

Sie brauchen vielleicht einen Kammspachtel nur, wenn Sie Fliesen verlegen möchten – was ebenfalls nicht sonderlich häufig der Fall ist. Eine Putz- und eine Glättkelle sollten Sie jedoch ebenso besitzen wie ein paar günstige Spachtel – weil es dafür zwischen Tapetenwechsel und raschem Anmischen und Verteilen von Gartenbeton so viele Anwendungen gibt.

Sie müssen nicht zwingend ein umfangreich verstellbares Multimeter besitzen. Ein zweipoliger Spannungsprüfer hingegen, der Ihnen mit ein paar LED-Leuchten anzeigt, ob auf Steckdose und Co. Spannung anliegt, sollte jedoch immer vorhanden sein.

Denken Sie dabei nicht zuletzt an die Zukunft. Aktuell beispielsweise mögen Sie sich in Ihrem Haus vielleicht sehr wohlfühlen. Wahrscheinlich kommt jedoch der Tag, an dem Sie verschiedene Räume neu streichen oder tapezieren wollen. Die grundsätzlichen Tools für diese Arbeiten sollten Sie daher immer im Haus haben – zumal ein zusammengefalteter Tapeziertisch nötigenfalls hinter Schränke geschoben werden kann.

Gemeinschaftlich kaufen und nutzen: tragfähige Alternative?

Es gibt manchen guten Grund, um bestimmte Werkzeuge oder Maschinen nur dann zu mieten, wenn Sie sie wirklich benötigen. Allerdings existiert hierbei ein gewisser „Raum“. Darin befinden sich Werkzeuge, bei denen Mieten aus verschiedenen Gründen keine sinnvolle Lösung wäre – etwa, weil sie zu häufig benötigt werden. Gleichsam könnte der Kauf jedoch zumindest Sie allein finanziell unnötig stark strapazieren.

Denken Sie diesbezüglich an die schon erwähnte Motorhacke: So sinnvoll sie für ernsthaftes (Gemüse-) Gärtnern sein mag, so sehr muss man die dafür nötigen fünfhundert oder noch mehr Euros jedoch erst einmal aufbringen können. Gerade, wenn Sie erst ein Haus gebaut oder gekauft haben, sieht es mit dem frei verfügbaren Einkommen schließlich meist schlecht aus.

Bei vielen Werkzeugen gilt jedoch: Was der eine Hausbesitzer, Gärtner oder Heimwerker benötigt, wird mit gewisser Wahrscheinlichkeit von einem anderen Hausbesitzer, Gärtner oder Heimwerker ebenso gebraucht.

In solchen Fällen, in denen der Kauf zwar sinnvoll wäre, Sie selbst aber überfordern und/oder sich für Sie allein nicht wirklich rentieren würde, sollten Sie deshalb immer die Option eines gemeinschaftlichen Kaufs prüfen – allerdings unter Beachtung folgender Punkte:

  • Generell sollten Sie diese Herangehensweise nur mit Menschen aus Ihrem engeren Umfeld angehen. Ihre Schwiegereltern, der Nachbar von gegenüber, gute Freunde etc.
  • Der Kreis der Käufergruppe sollte sich auf möglichst wenige Menschen beschränken, höchstens drei oder vier. Andernfalls stehen Sie trotz Kauf zumindest in terminlicher Hinsicht vor ähnlichen Tatsachen wie beim normalen Mieten des Werkzeugs.
  • Selbst, wenn es aufgrund Ihrer Beziehung zu den anderen Käufen nicht nötig erscheint, sollten Sie einen solchen Kauf niemals nur mit einem festen Händedruck besiegeln. Setzen Sie vielmehr einen Vertrag auf. Der sollte solche Positionen wie den Kostenanteil der jeweiligen Käufer enthalten. Außerdem sollte darin geklärt werden, wo das Werkzeug gelagert wird, wie die Nutzungsabsprache erfolgt und was im Fall von Schäden zu tun ist.

Ein solcher gemeinschaftlicher Kauf mag natürlich alles ein wenig verkomplizieren. Abgesehen davon kann er jedoch für verschiedene Werkzeuge und Maschinen tatsächlich eine ideale Vorgehensweise sein. Nicht nur, weil alle Beteiligten finanziell weniger belastet werden, sondern weil es eine nachhaltigere Herangehensweise ist.

Zusammenfassung

Fast sämtliche Werkzeuge und Maschinen können neu, gebraucht oder gemeinschaftlich erworben oder alternativ gemietet werden. Welche Option die jeweils beste ist, ist eine im Höchstmaß individuelle Entscheidung. Abgesehen von einigen Werkzeugen, die sowieso in jedem Haushalt oder bei jedem Heimwerker vorhanden sein sollten, kommt es deshalb stets auf die Betrachtung des Einzelfalls an. Immer jedoch, wenn der Kaufpreis angesichts der erwartbaren Nutzung recht hoch erscheint, sollten Sie beide Optionen gleichberechtigt betrachten und anhand nüchterner Fakten und einer Prise Bauchgefühl bewerten.