Wie oft muss man seinen Heizöltank prüfen?

Wie oft muss man seinen Heizöltank prüfen?

In Deutschland werden etwa sechs Millionen Haushalte mit Heizöl beheizt. In der Regel arbeiten die Ölheizungen mit einem Tank, der im Keller steht. Was viele nicht wissen: Die Besitzer sind dafür verantwortlich, dass dieser Tank dicht ist und sollten daher regelmäßig überprüfen, ob der Tank ordnungsgemäß arbeitet. Bisher gibt es keine bundesweite Regelung dafür, wie oft ein Heizöltank überprüft werden muss. Daher stellen sich viele Besitzer solcher Tanks die Frage, wie oft eine Überprüfung tatsächlich notwendig ist. Unser heutiger Ratgeber bringt Licht ins Dunkel!

Häufigkeit der Überprüfung hängt von verschiedenen Faktoren ab

Jedes Bundesland regelt für sich, wie oft der Heizöltank überprüft werden muss. Festgelegt wird das in der „Anlagenverordnung wassergefährdende Stoffe“. Sie unterscheidet sich abhängig vom jeweiligen Bundesland an einigen Stellen. Außerdem hängt es von weiteren Aspekten ab:

  • Wohnen Sie in einem Wasserschutzgebiet?
  • Liegt der Heizöltank unterirdisch?
  • Wie groß ist der Tank?

Eine Faustregel besagt, dass unter- und oberirdische Tanks mit einem Fassungsvermögen von mehr als 1000 Litern, die sich in einem Wasserschutzgebiet befinden, ebenso wie alle Tanks mit einem Fassungsvermögen über 10.000 Litern mindestens im Abstand von fünf Jahren überprüft werden sollten. Für Tanks, die sich außerhalb von Wasserschutzgebieten liegen und weniger als 10.000 Liter Füllmenge besitzen, gibt es derzeit keine Pflicht für regelmäßige Sicherheitskontrollen. Jede Neuanlage wird überprüft, bevor sie in Betrieb genommen wird. Außerdem gibt es für unterirdische Tanks abhängig vom jeweiligen Bundesland weitere Ausnahmen.

Die Aufforderung zur Tankprüfung kommt von einer Behörde

In der Regel können Sie die Überprüfung aber gar nicht vergessen, denn sobald eine Kontrolle für Ihren Heizöltank fällig ist, werden Sie schriftlich benachrichtigt. Meist kommt die Aufforderung zur Tankprüfung von der Unteren Wasserbehörde.

Die Behörde schreibt auch vor, welche Sachverständigen eine solche Prüfung überhaupt durchführen dürfen. Sie benötigen eine Qualifizierung, um sich als „Sachverständiger für die Prüfung für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ zu bezeichnen.

Es gibt keine einheitlichen Prüfgebühren, aber je nach Aufwand des Checks können Sie mit etwa 100 Euro rechnen.

Die Regelungen unterscheiden sich je nach Bundesland

Fakt ist jedoch, dass es keine einheitlichen Regelungen für die verschiedenen Bundesländer gibt. In den meisten Regionen werden Tanks mit bis zu 1000 Litern Fassungsvermögen von solchen unterschieden, die bis zu 10.000 Liter fassen können. In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit noch eine Zwischenstufe für alle Heizöltanks, die maximal 5000 Liter aufnehmen können.

Ebenso sind sich die Bundesländer nicht einig, ab wann ein Fachbetrieb für die Prüfung beauftragt werden muss. In Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein gibt es eine solche Pflicht erst ab 10.000 Litern. Andere Länder schreiben sogar schon ab 1000 Litern eine solche Prüfung durch den Fachmann vor.

Regelmäßige Prüfung ist immer sinnvoll

Unabhängig davon, ob eine Pflicht zur Überprüfung besteht oder nicht, sollte der Tank regelmäßig überprüft werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Heizöltank mit zunehmenden Alter rostet und Löcher bildet.

Lecks können gerade bei unterirdischen Tanks schlimme Folgen für die Umwelt haben. Schon eine winzige Menge Heizöl reicht aus, um das umliegende Erdreich und das Grundwasser nachhaltig zu schädigen. Somit gefährden Sie auch die Qualität Ihres Trinkwassers.

Als Besitzer des Heizöltanks sind Sie allein dafür verantwortlich, wenn Öl austritt und die Umwelt zu Schaden kommt. Das gilt sogar dann, wenn Sie den Tank in regelmäßigen Abständen überprüft haben.

Bundesweite Regelung kommt frühestens 2016

Schon seit vielen Jahren wird an einer bundesweiten Verordnung gearbeitet. Sie soll den Namen „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ (AwSV) tragen. Im Mai 2014 stimmte der Bundesrat der AwSV zu, sofern bestimmte Maßgaben berücksichtigt werden. Die dafür notwendigen Gespräche zu der Regelung sind innerhalb der Regierung aber noch nicht vollständig beendet. Sofern die Verhandlungen abgeschlossen sind, muss die Verordnung noch einmal von der EU überprüft werden. Aus diesem Grund ist erst im Jahr 2016 damit zu rechnen, dass endlich eine bundesweite Regelung in Kraft treten wird.

Zusammenfassung

Viele Besitzer von Heizöltanks fragen sich, wie oft sie diesen Tank fachmännisch auf Lecks überprüfen lassen müssen. Dafür existiert jedoch keine bundesweit einheitliche Regel, sodass es von Bundesland zu Bundesland teilweise erhebliche Abweichungen gibt. Falls eine Sicherheitskontrolle ansteht, erhält man in der Regel einen schriftlichen Bescheid von einer Behörde. Auch wenn es keine Pflicht für die Tankprüfung gibt, ist eine regelmäßige Kontrolle sinnvoll, denn falls durch ein Leck Schäden an der Umwelt entstehen, haftet immer der Besitzer. Im Jahr 2016 soll eine bundesweite Regelung in Kraft treten, die einheitlich festlegt, wie oft welche Heizöltanks fachmännisch überprüft werden müssen.

Artikelbild: © Lisa S. / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Markus 10.06.2019 11:50 Uhr

    Vielen Dank für einen informativen Beitrag zur Öltankwartung. Ich stimme völlig zu, dass die regelmäßige Prüfung immer sinnvoll ist, besonders wen man wie wir in einem Wasserschutzgebiet wohnt. Unser Heizöltank ist nicht ganz neu, daher lassen wir ihn regelmäßig prüfen, um keine Umweltschäden zu verursachen.

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