Was ist die richtige Bausparfinanzierung? Tipps zum Geldsparen

Was ist die richtige Bausparfinanzierung? Tipps zum Geldsparen

Wer ein Haus bauen oder eine Eigentumswohnung kaufen möchte, fällt eine kluge Entscheidung. Statt Miete zu zahlen, wird die Hypothek getilgt, und im schuldenfreien Alter steht mehr Geld für Reisen oder Anschaffungen zur Verfügung. Nicht von ungefähr heißt es: Bauen schafft „Betongold„.

Allerdings muss vor Baubeginn oder Kauf gezielt gespart werden, um einen Kapitalgrundstock anzulegen, da anderenfalls Banken und Sparkassen kaum bereit sind, Hypothekendarlehen zur Finanzierung zu bewilligen: Je höher das Eigenkapital, desto besser.

Besonders schnell und lukrativ ist es, wenn deshalb beim Bausparen alle Möglichkeiten (Steuervorteile, staatliche Prämien und niedrige Zinsen) ausgeschöpft werden. Es empfiehlt sich, entsprechende Bausparverträge möglichst bald abzuschließen, denn die Konditionen waren für die Sparer nie besser als heute.

Garantierte Sicherheit

Bausparen ist absolut risikofrei. Die zu zahlenden Zinsen für einen Bausparvertrag werden beim Vertragsabschluss festgelegt. Dieser Vorteil betrifft sowohl die Guthabenzinsen in der so genannten Ansparphase als auch die Kreditzinsen für die Phase der Rückzahlung. Eine solide Baufinanzierung kann durchaus über einen Zeitraum von 16 bis 20 Jahren laufen.

Keine Bank würde sich im Gegensatz zu den Bausparkassen so lange festlegen; Bankkredite haben üblicherweise eine Zinsbindung von nur fünf oder zehn Jahren, die nicht mit der Gesamtlaufzeit des Kredits verwechselt werden darf. Nach Ablauf der Zinsbindung werden die Zinsen an den aktuellen Marktwert angepasst, und das kann im Zweifel teuer werden.

Bereits ein Prozent mehr kann insgesamt mit mehreren tausend Euro zu Buche schlagen. Zudem ist das angesparte Kapital bei den Bausparkassen auch deshalb in sicheren Händen, weil sie nicht am Aktienmarkt spekulieren und die Guthaben (Kapital plus Zinsen in unbegrenzter Höhe) staatlich abgesichert sind.

Bausparen ist zurzeit besonders günstig

Das historische Zinstief macht es möglich: Die Zinsen für Bauspardarlehen sind ebenfalls bis dieses Jahr gesunken. Betroffen sind zwar auch die Guthabenzinsen in der Ansparphase, jedoch ist Bausparen insgesamt betrachtet zurzeit äußerst attraktiv. Die älteste Bausparkasse Deutschlands wirbt mit dem niedrigsten Darlehenszins aller Zeiten seit ihrer Gründung 1921, der nur bei 1,35 Prozent p.a. liegt. Der effektive Jahreszins liegt dann bei Zuteilung bei 1,6 Prozent. Bei den anderen Anbietern liegen die Zinsen ähnlich niedrig.

Der Staat spart mit

Die beim Bausparen zu erzielenden Vergünstigungen sind abhängig vom Familienstand und vom zu versteuernden Einkommen. Deshalb ist eine ausführliche Expertenberatung unerlässlich. Vermögenswirksame Leistungen können zum Beispiel auf einen Bausparvertrag eingezahlt werden. Als Arbeitgebersparzulage gibt es für Singles 43 Euro, für Verheiratete 86 Euro, als Wohnungsbauprämie stehen Singles 45, Verheirateten 90 Euro zu. Besonders lukrativ ist es, (zusätzlich) einen so genannten Bau-Riestervertrag zu bedienen. Ein Ehepaar mit zwei Kindern und zwei Verträgen kann jährlich bis zu 906 Euro vom Staat erhalten. Zusätzliche 300 Euro Start-Bonus gibt es für junge Sparer unter 25 Jahren.

Angebote der Bausparkassen vergleichen

Die von Banken und privaten Bausparkassen angebotenen Verträge erfüllen grundsätzlich alle die oben beschriebenen Konditionen, doch gleich sind die Angebote keineswegs. Das gilt auch für Bau-Riesterverträge. Die zu zahlende Abschlussgebühr kann von Anbieter zu Anbieter ebenso variieren wie die gegebenenfalls anfallende Vermittlergebühr. Auch Kontoführungskosten können ins Geld gehen, so dass je nach Laufzeit mehrere Hundert Euro Unkosten entstehen können. Da hilft es nur, das Kleingedruckte sehr genau zu lesen.

Andere Anlageformen als das Bausparen lohnen sich zurzeit nicht. Tageszins-, Festgeld- oder gar Sparkonten mit gesetzlicher Kündigungsfrist werfen Zinserträge von einem Prozent und weniger ab. Im Klartext heißt das, die Kapitaleinlage verliert von Jahr zu Jahr an Wert, weil die Inflationsrate und der Kaufkraftverlust wesentlich höher sind als die eingenommenen Zinsen. Bauherren sollten ein solches Konto jedoch als so genannte „Eiserne Reserve“ dennoch einrichten, um unvorhergesehene Reparaturen durchführen zu können. Eine Spareinlage von maximal 5.000 Euro reicht in der Regel aus.

Artikelbild: © Jirsak / Shutterstock


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert