Hortensien richtig düngen: wie oft, wie viel und mit welchem Dünger?

Hortensien richtig düngen: wie oft, wie viel und mit welchem Dünger?

Sie sind wunderbar vielfältig und daher in fast jedem Garten zu finden. Hortensien gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Farben. Auch variieren die Sorten in ihren Standortbedingungen, sodass jeder Garten ein passendes Plätzchen für sie zur Verfügung hat. Doch in der Pflege ist die Pflanze ein wenig anspruchsvoll. Neben dem richtigen Gießen braucht der Gärtner bei Hortensien auch ein Händchen für den richtigen Dünger. Wann der Gärtner welches Produkt nehmen sollte, verraten die nächsten Zeilen.

Das Grundbedürfnis von Hortensien

Die Hydrangea, wie die Hortensie in der Wissenschaft heißt, ist eine spezielle Pflanze. Weltweit wachsen rund 80 verschiedene Sorten des sommergrünen Blütenstrauchs, der auch als Kletterpflanze auftreten kann. Lange Zeit galt ihr Erscheinen als altmodisch, doch die großen und besonders dekorativen Blüten werden wieder deutlich beliebter. Der botanische Name weist dabei schon auf ihre speziellen Pflegebedingungen hin: Übersetzt heißt die Hydrangea „Wasserkanne“ – als Anspielung auf ihren hohen Wasserbedarf.

Aber auch ihr Nährstoffbedarf ist groß und speziell. Die Hortensie stellt hohe Ansprüche an den Boden, sie braucht viel Stickstoff und Kalium. Diese beiden Stoffe sind maßgeblich an der Blütenbildung beteiligt. Aber auch Mineralien müssen genügend zur Verfügung stehen. Hortensien brauchen Eisen, Zink, Mangan und Schwefel.

Leidet die Hortensie unter Nährstoffmangel, vergilbt nicht selten das Laub und wird dann braun. Diese Symptome weisen auf Chlorose hin – eine Krankheit, die durch eine Mangelversorgung von Kalium, Stickstoff und Magnesium auftreten kann. Eisenmangel kann ebenfalls zu solchen Erscheinungen führen. Der Gärtner muss daher wissen, wann er welchen Dünger geben muss, um die Hortensie mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Die blaue Blütenfärbung mancher Sorten ist ebenso ein Ergebnis von Spezialdünger. Natürlich blühen Hortensien nur in den Farben Rosa, Rot oder Weiß. Der Spezialdünger sorgt für den richtigen pH-Wert im Boden und die passende Versorgung mit speziellen Aluminiumverbindungen.

Der ph-Wert ist bei Hortensien ausschlaggebend

Wer die Färbung der Blüten beeinflussen möchte, muss auf eines bei der Hortensie unbedingt achten: auf den pH-Wert des Bodens. Dieser ist auch ausschlaggebend, damit die Pflanze die vorhandenen Nährstoffe überhaupt erst richtig aufnehmen kann.

Liegt der pH-Wert zwischen 4 und 4,5, können blaue Blüten auftreten. Rosafarbene Pflanzen brauchen einen nur leicht sauren Boden. Für diese Blütenfarbe sollte der pH-Wert bei etwa 5,5 liegen. Die Wasserzugabe und das Düngen können hier ungewollt Veränderungen hervorrufen.

Eine große Menge an Regenwasser beispielsweise senkt den Wert, ebenso wie Torf. Will der Gärtner eine spezielle Blütenfarbe erreichen, muss er auch auf den Aluminiumgehalt, Kaliumanteile und Phosphorgehalt des Düngers achten.

Ist der Boden zu basisch für die Hortensie, kann sich ebenfalls eine Chlorose entwickeln. Zeigen sich gelbe Blätter, sollte der Gärtner den Boden unbedingt auf einen zu hohen pH-Wert über 7 untersuchen.

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Das richtige Produkt: Hortensiendünger aus dem Handel

Der Hobbygärtner weiß: Der Handel hat zahlreiche verschiedene Produkte im Regal. Doch zu welchem sollte der Gärtner bei Hortensien greifen? Hier bieten die Hersteller spezielle Produkte an, die auf den Stickstoffbedarf der Pflanze abgestimmt sind. Denn Universaldünger ist bei der Hydrangea nicht geeignet. Dieser hat zu viel Phosphor, was der Pflanze nicht bekommen wird. Gerade vor Blaukorn warnen Experten. Dieser Mehrstoff-Dünger ist sehr preiswert, enthält aber ebenfalls zu viel Phosphor.

Oft werden die passenden Produkte als Hortensiendünger bezeichnet. Feststoffdünger sind die besser Alternative für Hortensien im Beet, Topfpflanzen sollte der Gärtner mit Flüssigdünger versorgen. Mögliche Produkte sind beispielsweise:

  • Beckmann Hortensiendünger (Feststoff)
  • Gärtners Hortensiendünger (Feststoff)
  • Substral Osmocot Rhododendronund Hortensiendünger (Düngeperlen)
  • Compo Hortensienund Kameliendünger (Flüssigdünger)
  • Cuxin Flüssig für Hortensien und Rhododendren (Flüssigdünger)
  • Chrystal Hortensien und Azaleen (Flüssigdünger)

Soll die spezielle Blaufärbung der Blüten erreicht werden, eignen sich folgende Produkte:

  • Compo Blaue Hortensien (wasserlöslicher Dünger)
  • Norax Hortensiendünger „Gärtnerqualität“ mit Tiefenblaufärber (Feststoff)
  • Terrasan Hortensiendünger Blau (Flüssigdünger)

Alternativ zu Hortensiendünger kann auch zu Produkten für Azaleen oder Rhododendren gegriffen werden. Denn diese Pflanzen haben ähnliche Nährstoffanforderungen.

Organische Alternativen: Der natürliche Dünger aus dem Garten

Aber nicht nur die Produkte aus dem Fachhandel eignen sich, um Hortensien optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Organische Düngemittel sind hier eine natürliche Alternative, die die Pflanze oft auch länger versorgen. Zudem sind organische Mittel umweltschonend und preiswert, da der Gärtner sie teilweise selbst herstellen kann. Dazu gehören unter anderem:

Hornspäne und Hornmehl sind nichts anders als gemahlene Rinderhörner und Rinderklauen, die der Gärtner im Gartenfachhandel kaufen kann. Sie unterscheiden sich lediglich in der Stärke der Körner. Dieser organische Dünger weist einen Stickstoffgehalt von zwölf bis 15 Prozent auf. Der Phosphoranteil liegt jedoch unter einem Prozent. Die Wirkung dieses Düngers dauert eine Weile, aber dafür ist eine Überdüngung nicht möglich.

Tiefschwarze Komposterde – Humus – kann jeder Gärtner leicht selbst mit Garten- und Grünabfällen herstellen. Nach nur einem Jahr steht dieser organische Dünger zur Verfügung. Sein Nährstoffgehalt ist optimal für Hortensien.

Mit dem Abfall aus der Kaffeemaschine kann der pH-Wert des Bodens entsprechend für die Bedürfnisse der Hortensien beeinflusst werden – Kaffeesatz sorgt für einen sauren Boden. Ebenso werden Mikroorganismen und Würmer diesen organischen Dünger lieben, die letztendlich die Bodenstruktur ebenso verbessern.

Häufigkeit und Menge: So düngen Sie richtig

Nicht nur auf den richtigen Dünger kommt es an, wenn die Hortensien prächtig erblühen sollen. Auch der richtige Zeitpunkt ist wichtig. Im Beet braucht die Pflanze das erste Mal im Frühjahr eine Versorgung mit Nährstoffen. Ein fester Dünger eignet sich hier gut. Im Frühsommer muss der Gärtner erneut nachhelfen – am besten dann mit einem Langzeitdünger.

Hortensien im Kübel brauchen den Flüssigdünger regelmäßig zwischen März und August. Denn durch den hohen Nährstoffgehalt lässt die Düngewirkung nach kurzer Zeit wieder nach. Erst wenn die Blüten ihren vollen Status erreicht haben, kann der Gärtner mit dem Düngen hier aufhören.

Zusammenfassung

Hortensien erfreuen den Gärtner mit ihren rosafarbenen, roten oder weißen Blüten. Aber vor allem die blaue Blütenpracht ist bei dieser Gartenpflanze berühmt und beliebt. Um diese zu bekommen, kommt es auf das richtige Düngen an. Hortensien haben einen hohen Nährstoffgehalt und brauchen spezielle Produkte. Auch den pH-Wert sollte der Gärtner im Auge behalten.

Artikelbild: aaa187 / Bigstock.com


2 Kommentare

  1. Anonymous 21.06.2020 15:57 Uhr

    Super Tips für Hortensien !!! Danke !!

    direkt antworten
  2. Marija Rajic 27.04.2022 07:34 Uhr

    Habe eine hortensie im Freiland die wunderbar blüt .Ich düngen sie nie .Schneide alte Blütenköpfe immer im Herbst ab . ES handelt sich um eine Bauernhortensie die jedes Jahr wegen ihrer Schönheit alle Blicke auf sich zieht. Jetzt habe ich Hortensien im Kübel gepflanzt möchte diese Mit Kaffesatz düngen .Wie oft sollte ich das tun jede Woche einmal oder nur einmal im Monat .

    direkt antworten

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