Seide waschen – Tipps für empfindliche Textilien

Seide waschen – Tipps für empfindliche Textilien

Kleidung aus Seide ist bei vielen Menschen überaus beliebt. Kein Wunder, ist Seide doch so unglaublich weich und anschmiegsam. Doch dieser regelrechte Luxusgegenstand der Modewelt hat leider auch so seine, nennen wir es einfach mal „Schattenseiten“. Denn bei der Pflege der Seide gibt es ein paar wesentliche Punkte zu beachten, wenn Sie von Ihrer Lieblingsseidenbluse möglichst lange etwas haben wollen.

Die Seide ist neben Kaschmir eine der teuersten Naturfasern auf diesem Planeten. Zwar handelt es sich auch bei der Wolle um eine Naturfaser. Außerdem stammen beide Materialien, Seide wie Wolle, von Tieren. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Fasern. Bei der Wolle handelt es sich um eine echte Faser. Die Seide hingegen wird aus einem einzigen Faden hergestellt.

Seide ist nicht nur ein Naturprodukt, sondern es handelt sich hierbei hauptsächlich um ein tierisches Protein, welches von der Seidenspinnerraupe produziert wird. Die beste Seide der Welt stammt vom Maulbeerseidenspinner, der sich seinem Namen entsprechend vor allem von den Blättern des Maulbeerbaums ernährt.

Seide glänzt nicht nur wunderschön, sondern sie besitzt auch noch viele positive Eigenschaften. So ist sie zum Beispiel überaus hautfreundlich und auch für Allergiker sehr gut geeignet. Dadurch, dass es sich um sehr leichtes Material handelt, ist die Seide zudem besonders leicht, trocknet schnell, ist atmungsaktiv und dadurch sogar temperaturregulierend. Kleidungsstücke aus Seide sind nahezu faltenfrei und darüber hinaus sogar formbeständig.

Seide richtig waschen und pflegen

Für die Herstellung der Seide ist ein sehr aufwendiger Prozess erforderlich, was die Seide daher sehr teuer macht, auch wenn sie heute nicht mehr so viel wert ist wie einst zu Zeiten des römischen Reichs. Hier war Seide nicht selten mehr wert als Gold. Gerade deshalb ist es auch so wichtig, dass Sie bei der Reinigung und Pflege der Seide sehr vorsichtig sind.

Häufig sind Kleidungsstücke aus Seide nicht zu 100 Prozent aus Seide hergestellt, sondern es handelt sich oftmals um sogenannte Mischgewebe. Beimischungen sind zum Beispiel

Solche Mischgewebe haben oft den Vorteil, dass sie optimale Eigenschaften aufweisen und die positiven Eigenschaften verschiedener Materialien in einem Produkt vereinen. Ob nun aber reine Seide oder Mischgewebe. Dadurch, dass die Seide sehr empfindlich ist, sind auch Kleidungsstücke aus zum Beispiel Halbseide sehr empfindlich. Deshalb handelt es sich hierbei auch um sogenannte Feinwäsche. Damit das gute Stück also besonders lange schön aussieht, ist die richtige Pflege erforderlich.

Welche Pflege bei einem Kleidungsstück aus Seide tatsächlich die Richtige ist, kommt ganz darauf an, in welchem Webverfahren und in welcher Qualität der Stoff hergestellt und behandelt wurde.

Handwäsche oder Schonwaschgang, was ist besser?

Wer sein Kleidungsstück aus Seide liebt und möglichst lange behalten möchte, für den wird sich in jedem Fall stets zunächst die Handwäsche empfehlen. Hierfür weichen Sie den Stoff erst einmal für etwa fünf bis zehn Minuten in etwas lauwarmem Wasser ein, dem Sie etwas Waschmittel beifügen. Greifen Sie aber nicht zum gewöhnlichen Waschmittel, sondern verwenden Sie unbedingt ein spezielles Waschmittel, das auch tatsächlich für Seide geeignet ist. Anschließend nehmen Sie das Textil aus dem Wasserbad und spülen es vorsichtig unter kaltem, klarem Wasser aus. Um auch tatsächlich sämtliche Seifenreste auszuspülen, können Sie hierbei auch etwas Weinessig verwenden. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie den Stoff weder reiben noch auswringen. Dies würde die Seidenfäden nur unnötig strapazieren oder im schlimmsten Fall sogar nachhaltig beschädigen.

Sollte es sich jedoch nicht um reine Seide, sondern um ein Mischgewebe handeln, dann besteht eventuell sogar die Möglichkeit, das gute Stück in der Waschmaschine waschen zu können. Hierbei sollten Sie aber unbedingt den Schonwaschgang verwenden. Achten Sie außerdem auf die Verwendung einer niedrigen Temperatur. Diese sollte den Wert von 30 Grad Celsius unter keinen Umständen überschreiten.

Seide im Wäschetrockner

Das Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, dass der Seidenstoff auch nach der Wäsche schön glänzend und weich ist. Gerade zum Beispiel Handtücher werden häufig nach einem Durchgang im Wäschetrockner richtig schön kuschelweich, anders als bei der Trocknung auf der Wäscheleine. Da würde es sich doch anbieten, auch den teuren Seidenschal in den Wäschetrockner zu werfen. Von einem solchen Gedanken sollten Sie sich jedoch sofort wieder verabschieden. Durch die Hitze des Trockners würde die Struktur des Seidenproteins zerstören und dadurch auch das Textil. Auch eine Trocknung in der Sonne ist nicht zu empfehlen, da der Stoff dadurch vergilben kann.

Am besten legen Sie den Seidenstoff nach der Wäsche in ein weiches Handtuch und tupfen so schon einmal einen Teil der Feuchtigkeit aus dem Stoff. Anschließend hängen Sie ihn über eine Wäscheleine und lassen ihn lufttrocknen. Solange der Stoff noch feucht ist, kann er übrigens noch sehr gut in Form gezogen werden.

Die Seide und das Bügeleisen

Handelt es sich bei Ihrem Seidentextil um ein Mischgewebe, dann besteht die Möglichkeit, dass Sie dieses sogar bügeln können. Dies darf dann aber nur auf der niedrigsten Stufe vonstattengehen, also nur mit geringster Hitze. Außerdem sollten Sie den Stoff dabei auf links drehen und idealerweise etwas anfeuchten, da er sich so umso besser und schonender bügeln lässt.

Zusammenfassung

Bei der Seide handelt es sich um ein besonders empfindliches und pflegeintensives Material, das idealerweise stets von Hand gewaschen wird. Hohe Temperaturen können den Stoff stark beschädigen. Mit der richtigen Pflege haben Sie jedoch ein Leben lang Freude daran.

Artikelbild: Yastremska / Bigstock.com


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