Umzug: Checkliste

Umzug: Checkliste

Statistisch betrachtet wechseln alleine in Deutschland jedes Jahr rund neun Millionen Menschen ihre Wohnung. Das bedeutet, dass in ungefähr jedem sechsten Haushalt ein Umzug stattfindet. Mal ist es die Liebe, mal der Beruf. Die Gründe, weshalb die Menschen umziehen, sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Doch die meisten Umzüge gehen nicht ganz reibungslos vonstatten. Gerade deshalb sollten Sie sich im Falle eines anstehenden Umzugs stets genau überlegen, was eigentlich alles zu erledigen ist, damit Probleme gar nicht erst entstehen können – und zwar rechtzeitig. Eine Umzugscheckliste kann dabei sehr hilfreich sein.

Die perfekte Umzugscheckliste

Auch wenn Sie es sich wünschen würden: Die eine, perfekte Umzugscheckliste gibt es nicht! Niemand wird Ihnen eine Checkliste an die Hand geben können, auf der garantiert auch wirklich genau das drauf steht, was für Sie persönlich wichtig ist. Der Grund dafür ist, dass jeder Haushalt und somit jeder Umzug grundverschieden sein kann. So kann sich ein Umzug von anderen zum Beispiel in den folgenden Punkten unterscheiden:

  • Entfernung zwischen der alten und der neuen Wohnung
  • Menge an Möbeln, Kleidung, …
  • Kündigungsfrist für die alte Wohnung
  • Höhe der Kaution für die neue Wohnung

Je nachdem, was genau bei Ihrem Umzug also anfallen wird: Sie benötigen somit eine individuelle Umzugscheckliste. Glücklicherweise ist es aber dennoch möglich, eine Umzugscheckliste anzulegen, die zumindest die wichtigsten Punkte bei einem Umzug abdeckt. Eine solche Checkliste kann dann problemlos von Ihnen um weitere Punkte ergänzt werden. Am besten ist es jedoch, Sie legen gleich mehrere Checklisten an: für verschiedene Zeiträume. Die ersten Aufgaben, die bei einem Umzug anfallen können, beginnen nämlich bereits rund vier Monate bevor Sie tatsächlich umziehen.

Eine gute Checkliste enthält unter anderem sämtliche Fristen, die Sie bei einem Umzug einhalten müssen. Also nicht nur was Sie erledigen müssen, sondern auch wann es erledigt werden muss. Gerade in Bezug auf Verträge, wie zum Beispiel beim Mietvertrag oder der Tageszeitung, ist dies sehr wichtig.

Vor allem bei Verträgen ist es sinnvoll, dass Sie sogar angeben, bis wann der jeweilige Vertrag spätestens gekündigt worden sein muss. Achten Sie daher unbedingt auf die Kündigungsfristen und tragen Sie diese entsprechend in Ihre Checkliste ein. Andernfalls besteht schnell das Risiko, dass Sie eine Frist verpassen und den Vertrag nicht mehr rechtzeitig kündigen können.

Erledigtes sofort abhaken

Wichtig ist, dass Sie alles das, was Sie bereits erledigt haben, sofort in der Checkliste abhaken. Je näher der Tag für den Umzug rückt, desto mehr werden Sie am Ende zu erledigen haben. Deshalb sollte alles das, was Sie bereits erledigen konnten, auch tatsächlich vermerkt werden. Dadurch wird die Checkliste gleich deutlich überschaubarer und Sie kümmern sich nicht womöglich noch einmal um etwas, das längst erledigt ist. Im Umzugsstress kann so etwas schon mal vorkommen.

Bleiben Sie flexibel

Auch wenn Sie Ihre Umzugscheckliste noch so genau geplant haben und sich anschließend exakt daran halten: Bleiben Sie stets flexibel, sodass Sie jederzeit spontan reagieren können. In der Regel wird wenigstens eine Sache vergessen, oftmals sogar mehr, was erst irgendwann später plötzlich auffällt. Halten Sie sich exakt an den Zeitplan in der Umzugscheckliste, dann laufen Sie schnell Gefahr, dass Ihnen in dem Fall, dass Ihnen tatsächlich noch einige Dinge einfallen, letzten Endes die Zeit davon läuft. Daher ist es empfehlenswert, eventuelle Leerlaufzeiten zwischendurch zu nutzen und solche Dinge, die erst später erledigt werden müssten, bereits vorzuziehen, wie etwa die Kündigung von Verträgen. Schließlich dürfen Sie einen Vertrag nicht erst unmittelbar vor dem Erreichen der Kündigungsfrist kündigen, sondern auch bereits lange davon. Weichen Sie also ruhig auch mal von Ihrer Checkliste ab und ziehen Sie Aufgaben, die erst später anstehen, gerne auch mal vor.

Sehen Sie Ihre Umzugscheckliste niemals als festen Plan an, sondern nur als erleichternde Unterstützung. Wenn Sie sich zu sehr darauf verlassen, was in der Liste steht, geht schnell mal etwas in Vergessenheit.

Wenn der Countdown läuft!

Schon mehrere Monate vor dem eigentlichen Umzug sollten Sie sich um die Erledigung der ersten Aufgaben kümmern. Dies betrifft beispielsweise das Finden einer neuen oder auch die Kündigung der alten Wohnung. Auch eine zumindest bereits grobe Kalkulation der entstehenden Kosten sollte schon jetzt vorgenommen werden. Idealerweise erkundigen Sie sich schon etwa vier Monate bevor Sie umziehen bei mehreren Umzugsunternehmen nach den ungefähren Kosten. Manche Umzugsunternehmen stellen auf Wunsch auch Umzugshelfer zur Verfügung, bei anderen hingegen müssen Sie Ihr Hab und Gut selbst auf verpacken und an den LKW tragen. Holen Sie sich in jedem Fall mehrere Angebote ein. Da sich die Preise teils enorm unterscheiden können, haben Sie nur sie die Möglichkeit, so viel wie möglich zu sparen.

Auch viele andere Aufgaben stehen bereits drei bis vier Monate vor dem Umzug an, wie zum Beispiel:

  • Kind/er in der neuen Schule beziehungsweise dem neuen Kindergarten anmelden
  • Einen Nachsendeantrag für ihre Post abholen
  • Eventuell an Ihrem neuen Wohnort ein neues Bankkonto eröffnen
  • Umzugskartons beschaffen
  • Für Tag des Umzugs einen Baby- oder Tiersitter organisieren
  • Die neue Nachbarschaft erkunden und Wege zur Arbeitsstelle, zur Schule oder zu Einkaufsmöglichkeiten in Erfahrung bringen

Der letzte Monat vor dem Umzug

Sobald die letzten vier Wochen angebrochen sind, sollten Sie sich bereits um die Planung der Renovierung kümmern – sowohl für die neue als auch die alte Wohnung. Hierbei kommt es natürlich auf den Inhalt des Mietvertrages an, ob Sie beim Ein- oder Auszug renovieren müssen. Normalerweise ist es zwar so, dass Sie die Wohnung beim Auszug renoviert übergeben müssen. Manche Vermieter handhaben es aber so, dass der neue Mieter beim Einzug renovieren muss, da somit vermieden werden kann, dass die Wände gleich zweimal neu gestrichen werden müssen. Der Grund liegt darin, dass weiße Wände längst kein Standard mehr sind, sondern oftmals die Wände farbig gestrichen werden. Kaufen Sie schon jetzt alles das, was Sie für die Renovierung benötigen, wie zum Beispiel Farbe, Farbroller, Pinsel, Malerfolie und Kreppband. Streichen müssen Sie aber noch nicht, das erledigen Sie am besten erst etwa eine bis zwei Wochen vor dem Umzug, wenn die meisten Möbel schon abgebaut sind oder noch besser, wenn die alte Wohnung bereits komplett leer ist.

Kümmern Sie sich rechtzeitig um Ihre Möbel. Muss eventuell etwas entsorgt werden, dann ist die Anmeldung von Sperrmüll empfehlenswert. In vielen Gemeinden können Sie Ihren Sperrmüll einmal im Jahr kostenlos abholen lassen – wobei dies in einem Mehrfamilienhaus natürlich für das ganze Haus gilt und nicht je Haushalt. Im Ernstfall müssen Sie sich rechtzeitig um die Entsorgung der Altmöbel kümmern.

Schon einige Wochen vor Ihrem Umzug sollten Sie Ihre neue Anschrift an Ihre Versicherungen, Banken und sonstige Vertragspartner durchgeben. So können Sie sich sicher sein, dass Ihre Post auch garantiert rechtzeitig am neuen Wohnort ankommen wird. Am besten beginnen Sie auch jetzt schon nach und nach damit, die ersten Kartons zu packen.

Was Sie beim Umziehen auf keinen Fall vergessen sollten

In Mehrfamilienhäusern gehört oftmals ein Kellerraum zur Wohnung dazu, der jedoch gelegentlich vergessen wird. Räumen Sie auch diesen rechtzeitig aus. Kümmern Sie sich auf jeden Fall rechtzeitig darum, sämtliches Werkzeug zu organisieren, welches Sie beim Umzug benötigen, wie etwa Hammer, Schraubendreher, Akkuschrauber, Zollstock oder Zange.

Damit Sie weder vom Vermieter oder dem Nachmieter noch von den Energieversorgern übers Ohr gehauen werden, lesen Sie spätestens am Tag Ihres Umzugs den Wasser-, Strom- und Gaszähler ab und notieren sich die Werte. Fehler bei der Endabrechnung können Sie so sofort feststellen. Damit die Wohnungsübergabe problemlos funktioniert, sollten Sie darauf achten, dass sämtliche Mängel, die möglicherweise durch Sie entstanden sind, dokumentiert werden am besten mit einem Foto. So können Sie ausschließen, dass durch Ihren Nachmieter entstandene Schäden nicht auf Sie abgewälzt werden. Achte Sie auch darauf, dass garantiert alle Schlüssel, die Sie bei Ihrem Einzug erhalten haben, vollständig wieder an den Vermieter übergeben werden.

Zusammenfassung

Bei einem Umzug ist weit mehr zu beachten, als dass alles Hab und Gut von A nach B transportiert wird. Die Palette an Aufgaben ist weit größer als viele zunächst denken. Mit einer Umzugscheckliste sind Sie jedoch optimal gewappnet.

Artikelbild: © yarruta / Bigstock.com


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