Urban Gardening: 4 Möglichkeiten zum Gärtnern in der Großstadt

Urban Gardening: 4 Möglichkeiten zum Gärtnern in der Großstadt

Zum Gärtnern braucht man einen eigenen Garten, sodass Menschen, die in der Großstadt leben, keine Chance haben, sich selbst mit Obst und Gemüse zu versorgen? Das ist ein Irrtum, denn Urban Gardening macht es möglich, auch in der Großstadt auf kleinstem Raum leckeres Obst und Gemüse selbst anzubauen. In diesem Artikel werden verschiedene Möglichkeiten und Anregungen für das Urban Gardening vorgestellt.

Was bedeutet Urban Gardening?

Urban Gardening ist der Begriff für das Gärtnern in der Großstadt – also auf engstem Raum. In Großstädten gibt es keine großen Flächen, die sich zum Gärtnern eignen, weshalb Hobbygärtner hier besondere Hürden überwinden müssen, wenn sie dennoch eigenes Obst und Gemüse anbauen möchten.

Fest steht: Mit Urban Gardening können Städte zum Positiven verändert werden. In vielen Großstädten werden in Siedlungsgebieten Grünflächen für Gemeinschaftsgärten zur Verfügung gestellt. Aber auch Vorgärten und Hinterhöfe sind perfekt, um Beete für eigene Pflanzen anzulegen.

Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, das Urban Gardening einmal auszuprobieren: Die Städte werden grüner, Insekten finden mehr Nahrung und Hobbygärtner können sich mit eigenem Obst und Gemüse selbstversorgen, ohne Angst vor Pestiziden haben zu müssen.

Gärtnern in der Großstadt – diese Möglichkeiten gibt es

Wer das Gärtnern in der Großstadt einmal ausprobieren möchte, hat viele verschiedene Möglichkeiten. Neben Gemeinschafts- und Kleingärten gibt es auch Lösungen, für die man nicht einmal das eigene Haus verlassen muss.

1. Für Gemüse reicht die Fensterbank

Sie haben weder einen Vorgarten noch eine Terrasse oder einen Balkon? Dann können Sie dennoch auf der Fensterbank einige Kräuter- und Gemüsesorten selbst anbauen. Gerade Tomaten, Radieschen und Küchenkräuter können in Kübeln angebaut werden, die nicht unbedingt draußen stehen müssen. In der Tat gedeihen viele weitere Gemüsesorten auch im Klima der Wohnung bei viel Licht auf der Fensterbank.

Obst werden Sie in der Wohnung eher nicht ernten können, denn Bienen und andere Insekten werden zur Bestäubung benötigt.

Gerade für die folgenden Kräuter und Gemüsesorten ist das Klima in der Wohnung aber durchaus gut geeignet, um zu wachsen und zu gedeihen:

  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Basilikum
  • Thymian
  • Kresse
  • Viele verschiedene Tomatensorten wie insbesondere Ampeltomaten
  • Paprika, Chili und Peperoni
  • Radieschen
  • Zucchini
  • Kohlrabi und Möhren
  • Pflück- und Schnittsalat
  • Feldsalat
  • Rucola
  • Zwiebeln, Porree und Knoblauch
  • Gurken
  • Bohnen
  • Erbsen

Wer besonders wenig Platz hat und nicht mit Kübeln und Erde in der Wohnung hantieren möchte, kann sich auf für eine innovative Lösung des Urban Gardening entscheiden und mit Bottlecrop-Salat auf der Fensterbank ziehen. Mit dieser Variante lassen sich beispielsweise grüner Blattsalat, Eichblattsalat, Basilikum, roter Blattsalat, Senf-Mix, japanischer Senfspinat und Mini Pak Choi ganz einfach in Flaschen anbauen – und zwar komplett ohne Schmutz und Erde.

Gerade in engen Wohnungen ist das eine gute Alternative, wenn Familien trotz der begrenzten Platzverhältnisse frisches Gemüse selbst anbauen möchten. Auch, um neugierige Kinder in die Welt des Gemüseanbaus einzuführen, ist der Salat aus der Flasche perfekt.

2. Obst und Gemüse auf dem Balkon ziehen

Haben Sie einen eigenen Balkon? Dann haben Sie natürlich ideale Voraussetzungen für das Urban Gardening. Der Balkon eignet sich längst nicht nur für dekorative Balkonpflanzen und -blumen, sondern ist ideal für den Obst- und Gemüseanbau.

Auch auf dem kleinsten Balkon gibt es etliche Möglichkeiten für das urbane Gärtnern. Wenn auf dem Boden gerade einmal genug Platz für Ihre Sitzgelegenheiten bleibt, nutzen Sie doch einfach die Wände zum Gärtnern. Füllen Sie Schalen oder Töpfe mit den Gemüsepflanzen und montieren Sie diese an der Wand. Das Balkongeländer ist ebenfalls ideal. Dort können Sie Blumenkästen anbringen, in denen viele verschiedene Gemüsearten Platz finden.

Bauen Sie sich ein Regal aus alten Paletten selber und bepflanzen Sie es mit Tomaten oder Kräutern.  Wer nähen kann, hat die Möglichkeit, sich dekorative und besonders platzsparende Pflanztaschen selbst herzustellen.

Sie sehen: Ob Kräuter, Tomaten, Buschbohnen oder sogar Erdbeerpflanzen – mit ein bisschen Kreativität ist auch auf dem kleinsten Balkon genug Platz für den Anbau von viel Obst und Gemüse.

3. Das Flachdach zum Gärtnern nutzen

Eine dritte Möglichkeit zum Urban Gardening stellt das Flachdach dar.

Für diesen Zweck sind nur ausreichend tragfähige und massive Dächer geeignet, die dicht sind, denn sonst läuft das Gießwasser durch die Ritzen.

Es ist vergleichsweise einfach, ein Flachdach zum Gärtnern vorzubereiten:

  1. Legen Sie Bitumenbahnen oder Folien aus, damit die Feuchtigkeit abgehalten wird.
  2. Tragen Sie Muttererde auf.
  3. Diese kann nun wie ein normales Beet bepflanzt werden.

Natürlich ist es auf dem Dach lediglich möglich, eine relativ dünne Erdschicht aufzutragen. Demzufolge können auf dem Dach auch keine tiefwurzelnden oder sehr große Pflanzen angebaut werden. Falls Sie das planen, können Sie alternativ auch einfach große Wannen oder Pflanzkübel auf dem Dach aufstellen und diese nach Belieben mit Obst- und Gemüsepflanzen versehen.

4. Gemeinschafts- und Kleingärten

Gemeinschaftsgärten werden auf städtischen Grundstücken angelegt und dann von mehreren Hobbygärtnern bewirtschaftet. Die Gebiete sind oft öffentlich zugänglich, sodass jeder die Möglichkeit hat, einen mobilen Garten anzulegen. Das bedeutet, dass meist transportable Hochbeete, Regentonnen oder Holzkisten bepflanzt werden. Dadurch können die Pflanzen auf unkomplizierte Weise einen neuen Standort erhalten, wenn die Stadt das Land anderweitig nutzen will.

Reichlich Platz für den Obst- und Gemüseanbau und obendrein auch noch viel Lebensqualität bietet ein Kleingarten, der in einer entsprechenden Kleingartenanlage gepachtet werden kann. Ein solcher ist für Familien ideal, denn Kinder finden hier Platz zum Toben und können obendrein auch noch lernen, woher das Obst und Gemüse eigentlich kommt.

Zusammenfassung

Nicht jeder Hobbygärtner lebt auf dem Land und kann seine eigenen Vorstellungen beim Gärtnern verwirklichen und sich selbst mit viel Obst und Gemüse versorgen. Trotzdem muss man nicht auf den Anbau der Leckereien verzichten, sondern kann dank der zahlreichen Möglichkeiten, die das Urban Gardening bietet, seinen grünen Daumen ausleben. Die Fensterbank, der Balkon oder das Dach reichen aus, um zahlreiche Kräuter-, Gemüse- und Obstsorten anzubauen und frische Lebensmittel aus eigener Herstellung ernten zu können.

Artikelbild: Vaivirga / Bigstock.com


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