Widerstandsfähiges Gemüse – einfacher Anbau für Anfänger

Widerstandsfähiges Gemüse – einfacher Anbau für Anfänger

Wer neu zu einer grünen Oase kommt, möchte auch Nutzen aus dem Garten ziehen. Doch für den Anfänger ist es nicht einfach, Salat ohne Blattläuse, Karotten ohne Maden oder Tomaten ohne Braunfäule heranzuziehen. So manches Gemüse erfriert auch bei dem ersten Versuch – die Erfahrung fehlt. Aber nicht immer ist der Einsatz von Pflanzenschutzmittel erwünscht. Eine Alternative vor allem für unerfahrene Hobbygärtner sind widerstandsfähige Gemüsearten. Das können zum einen Sorten sein, die durch Züchtung gegen Schädlinge resistent gemacht wurden. Zum anderen gibt es Gemüse, dass vor allem in Sachen Anspruch einfach und wetterfest ist. Gewusst wie ist hier die Devise.

Verschiedene Widerstandsfähigkeiten

Wer sich mit widerstandsfähigem Gemüse auseinandersetzen möchte, sollte zunächst die Grundlagen kennen. Denn nur so kann der Hobbygärtner die Bedeutung so mancher Packungsaufschrift verstehen. Die Forschung unterscheidet in verschiedenen Stufen der Widerstandsfähigkeit. Die erste Stufe ist die „Anfälligkeit“. Das sind Pflanzen, die keine Widerstandsfähigkeit aufweisen und so Schädlingen und Krankheiten ungeschützt ausgesetzt sind. Die zweite Stufe ist die „Immunität“ – die Pflanzen sind immun gegenüber speziellen Krankheitserregern und Schädlingen.

Unter der dritten Stufe „Resistenz“ sind Pflanzen zu verstehen, die über einen bestimmten Zeitraum (beispielsweise eine Vegetationsperiode) die Entwicklung von Krankheitserregern und Schädlingen verhindern oder begrenzen. Hier gibt es verschiedene Resistenzgrade. Unter der letzten Stufe „Toleranz“ versteht der Gärtner die Fähigkeit einer Sorte, bestimmte Schädlinge zu tolerieren, jedoch dadurch keinen Schaden zu erfahren.

Schädlingsfeste Samen

Die Saatgutfirmen haben in den letzten Jahren zahlreiche Gemüsesorten durch Züchtung gegen ihre Schädlinge widerstandsfähig gemacht. Das betrifft häufig Erbsen gegen den falschen Mehltau, Tomaten sind tolerant gegen die Braunfäule ebenso wie bestimmte Möhren gegenüber Gemüsefliegen und Gurken sind resistent gegen Krätze, echter Mehltau und Bitterstoffe. Dazu gehören unter anderem die Sorten „Sudica“ und „Euphya“. Bei vielen weiteren Gemüsenarten finden sich spezielle Sorten, die sich für den Anfänger eignen. Die Salatsorte „Fioella“ beispielsweise ist resistent gegenüber der Blattlaus.

Weitere empfehlenswerte Sorten sind „Estelle“, Dynamite“, „Cindy“, „Dolly“und „Irina“, die auch teilweise gegen den falschen Mehltau resistent sind. Die Tomatensorte „Suso“ ist frei von den Krankheitserregern Tomatenmosaikvirus, Samtfleckenkrankheit, Fusarium und Vertivillium. Beim Chinakohl gibt es Sorten, die eine Toleranz gegen Kohlhernie aufweisen: „Harmony“ und „Parkin“. Beim Spinat sind gegen den falschen Mehltau resistente Spinatsorten erhältlich: unter anderem „Attiva“, „Hattnic“, „Polka“ und „Valeta“. Wer sich unsicher ist, sollte sich im Handel fachmännisch beraten lassen.

Durch Veredelung widerstandsfähig

Aber nicht nur durch die Züchtung sind Gemüsesorten widerstandsfähig, manche weisen diese Eigenschaft durch Veredelung auf. Das garantiert eine höhere Resistenz, erhöhten Ertrag, besser Qualität und kräftigeres Wachstum. Dazu gehört bei Paprika beispielsweise die Blockpaprika „Bontempi“. Sie reift von Grün zu Rot, hat eine dicke Schale sowie schmeckt süß und wild. Diese veredelte Sorte ist resistent gegen den Paprikamosaikvirus. Ebenso ist sie kältetolerant.

Der großblättrige Basilikum bietet ein besonders kräftiges Aroma und ist sehr ertragreich, denn veredelt ist diese Sorte tolerant gegenüber Fusarium. Robust und widerstandsfähig ist auch die veredelte Fleischtomate „Belriccio“, aber auch die Cherrytomate „Dolce Vita“ garantiert durch Veredelung ein hohes Resistenzniveau und eine reiche Ernte. Bei Gurken weisen die Sorten „Sudica“ und die Minigurke „Ministars“ ebenfalls diese Eigenschaften auf. Wer Auberginen ertragreich ernten will, sollte die Sorte „Madonna“ wählen.

Wetterfestes Gemüse

Aber nicht nur Schädlinge können dem Gemüse schaden. Für den Anfänger eigenen sich vor allem auch einfache und wetterfeste Sorten – denn schnell erfriert so manche Ernte bei mangelnder Erfahrung. Hier eignen sich beispielsweise Pastinaken, ein winterhartes und widerstandsfähiges Gemüse. Es wird selten von Schädlingen befallen und kann gegenüber dem schwierigeren Verwandten Möhre auch auf schweren Böden angebaut werden.

Auch Grünkohl und Rosenkohl gehen bei kalten Temperaturen nicht gleich kaputt und wachsen weiter. Diese Sorten vertragen auch Grade unter 0, sind anspruchslos und können leicht geerntet werden. Ebenso widerstehen Feldsalat, Salatrauke und Schwarzwurzel tiefen Temperaturen. Wenig Arbeit machen auch Nüssli und Lauch. Sie sind ebenfalls winterfest und können auch über die kalte Jahreszeit stehen gelassen werden. Das erleichtert gerade dem Anfänger das Gemüseziehen im eigenen Garten.

Artikelbild: © SujaImages / Shutterstock


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