Luftentfeuchtungsgeräte: Schimmel beseitigen und bekämpfen

Luftentfeuchtungsgeräte: Schimmel beseitigen und bekämpfen

Schimmelbefall ist in deutschen Wohnungen leider keine Seltenheit. Unterschiede für Schimmelbildung gibt es viele: Teilweise liegt es am zunehmenden Alter Immobilie. Meistens können die Bewohner Feuchtigkeit durch Heizen und Lüften alleine nicht mehr aus den eigenen vier Wänden vertreiben. Das Resultat ist Schimmel im Haus. Luftentfeuchtungsgeräte sind praktische Helfer, die in diesem Fall gute Dienste verrichten können. Sie sind in unterschiedlichen Preisklassen erhältlich und bekämpfen effektiv Feuchtigkeit und Schimmel.

Das Problem

Aus Angst vor Wärmeverlust und somit Energieineffizienz öffnen viele Hausbewohner ihre Fenster zu selten. Damit steigt das Risiko hoher Feuchtewerte. Hausbesitzer, die ihren Altbau mit neuen, dichten Fenster renovieren, aber weiterhin die alte Außenwand nutzen, tragen dazu bei. Richtig wäre es, einen kompletten Wärmeschutz der ganzen Fassade herzustellen. Hinzu kommt das Problem, dass viele Räume nicht ausreichend beheizt sind. In kalten Räumen kommt es schnell zu Schimmelbildung. Wie feucht es in einem Raum ist, lässt sich mit einem Hygrometer feststellen.

Ansonsten müssen Hausbesitzer und Mieter lernen, für ein gutes Raumklima zu sorgen. Lüften ist nämlich nur dann gut, wenn es richtig gemacht wird. Besonders im Winter ist es wichtig, lediglich das Stoßlüften zu betreiben und die Fenster nicht in der Kipp-Stellung zu lassen. Getreu dem Motto „kurz und kräftig“ lässt sich das Wohnklima aufrechterhalten und Energie sparen. Wie man richtig lüftet, haben wir auch schon ausführlich beschrieben.

Funktion der Luftentfeuchter

Elektrische Luftentfeuchtungsgeräte funktionieren ähnlich wie ein Kühlschrank. Ein Ventilator saugt mit Feuchtigkeit gesättigte Luft an und lässt sie verdampfen. Der Wasserdampf schlägt sich anschließend an den kalten Bauteilen des Luftentfeuchters nieder, wird von ihm abgeleitet und gesammelt. Die nun getrocknete Luft wird leicht erwärmt und mit weniger Feuchtigkeitsgehalt zurück in den Raum abgeleitet. Ein Großteil der Geräte kann die Feuchtigkeit auf einem konstanten Wert halten. Empfehlenswert sind Werte um die 50 Prozent.

Luftentfeuchter-Arten

Chemische Luftentfeuchter

Chemische Luftentfeuchter sind in jedem Baumarkt erhältlich. Die chemische Variante ist die simpelste und günstigste Variante. Sie ist meist für weniger als zehn Euro erhältlich und arbeitet ohne externe Energiezufuhr. Das weiße Granulat bindet Feuchtigkeit und tropft als Flüssigkeit in einen Behälter. Dieser Vorgang läuft so lange, bis das Salz aufgebraucht ist. Je nach Umgebungstemperatur, Größe des Pakets und Höhe der Luftfeuchtigkeit sollte eine Packung chemischer Luftentfeuchter bis zu drei Monate halten.

Elektrische Luftentfeuchter

Effektiver und schneller, aber auch weitaus teurer, sind elektrische Varianten. Adsorptionstrockner sind ideal für kalte, feuchte Räume, da dieses Gerät selbst unter dem Gefrierpunkt Luft entfeuchten kann. Silikagel bindet die Feuchtigkeit, welche im Gerät kondensiert und in einem Behälter aufgefangen wird.

Der Kondensationstrockner arbeitet ähnlich wie ein Kühlschrank. Er saugt feuchte Luft an, welche zu Wasser kondensiert. Anschließend gibt das Gerät die trockene Warmluft ab. Diese Varianten eignen sich für warme, aber feuchte Räume. Die meisten Geräte, die im privaten Bereich zu finden sind, arbeiten auf diesem Prinzip. Einige hochwertige Versionen besitzen einen eingebauten Hygrostaten, der das Gerät steuert.

Aufstellungsort

Um Schimmel effektiv vorzubeugen und ein gesundes Raumklima zu schaffen, müssen Verbraucher ihren Luftentfeuchter am richtigen Ort aufstellen. Er sollte natürlich immer in dem Raum stehen, wo die Luftfeuchtigkeit überdurchschnittlich hoch ist. Das Gerät sollte nicht direkt neben der Heizung platziert werden und vor Spritzwasser geschützt sein.

Luftentfeuchtungsgeräte sind im Elektrofachhandel und in Baumärkten für Preise zwischen 100 und 500 Euro erhältlich. Die Unterschiede liegen nicht nur im Preis, sondern auch der Leistung sowie dem Luftvolumen, welches die Geräte innerhalb eines bestimmten Zeitraums trocknen können. Große, leistungsstarke Luftentfeuchter können unter Umständen laut sein. Sie eignen sich eher für Kellerräume oder überall dort, wo sie arbeiten können, wenn niemand zu Hause ist.

Betriebskosten

Die Betriebskosten von Elektro-Entfeuchter sind nicht zu verachten. Da sie rund um die Uhr laufen, sind sie eine recht teure Alternative zum richtigen Lüften und Heizen. Über die kalte Jahreshälfte können durchaus 300 Euro Stromkosten hinzukommen. Bei einer Raumtemperatur von 20 °C und 60 % Luftfeuchte müssen Luftentfeuchtungsgeräte etwa drei Liter täglich aus der Luft holen und entfeuchten.

Artikelbild: © Reinhold Leitner / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Heinz W. 14.11.2018 11:16 Uhr

    Ich hatte in der Altbauwohnung trotz mehrmaligem, täglichem Stoßlüften auch oft Probleme mit Schimmelbildung. Ich bin dann letztlich bei einem Gerät gelandet, ([entfernt]) das hygrogatgesteuert arbeitet und sich automatisch bei Überschreiten/Unterschreiten des gewünschten Feuchtewertes ein- und abschaltet. Das erspart den Dauerbetrieb.

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