Silikon verarbeiten: Schritt für Schritt zur professionellen Silikonfuge

Silikon verarbeiten: Schritt für Schritt zur professionellen Silikonfuge

Silikon ist einer der beliebtesten Dichtstoffe, wenn es um das Abdichten von Fugen und Sanitäranlagen wie Dusche oder Waschbecken geht. Das Gute daran ist, dass jeder Heimwerker in der Lage ist, die Silikonfuge selbst zu ziehen, sodass kein Fachmann beauftragt werden muss. Nichtsdestotrotz sollten Sie ein paar Tipps beachten, wenn Sie in Ihrem Bad oder in Ihrer Küche Silikon verarbeiten wollen, um die Fliesen zu verfugen. Andernfalls entstehen undichte Stellen oder unschöne Rückstände auf der Wand, die sich nur noch schwierig entfernen lassen. Aus diesem Grund haben wir Ihnen in diesem Ratgeber von Heimhelden eine umfangreiche Anleitung zum Verfugen mit Silikon zusammengestellt. Außerdem erläutern wir Ihnen, welches Werkzeug und welche Hilfsmittel Sie benötigen, um professionelle und saubere Silikonfugen zu ziehen.

Benötigte Werkzeuge und Materialien

Um mit der nachfolgenden Anleitung eine Fuge mit Silikon zu ziehen, benötigen Sie einige Werkzeuge und Hilfsmittel. Kaufen Sie sich daher vor Beginn der Arbeit sämtliches Zubehör, das Sie noch nicht im Haus haben. Sie sollten in jedem gut sortierten Baumarkt in Deutschland fündig werden, können sich aber auch in Onlineshops nach den genannten Produkten umschauen.

  • Silikonspritzpistole
  • Geeigneter Dichtstoff für Silikonfugen zum Beispiel von der Marke Otto Chemie
  • Werkzeug zum Glätten des Silikons (Silikon-Abzieher)
  • Scharfes Messer oder Cutter-Messer

Welchen Silikon-Dichtstoff Sie benötigen, richtet sich nach der Art der Verwendung. Ein Silikon, das für die Fliesen und die Dusche im Bad gut geeignet ist, kann für Fenster ungeeignet sein. Für Malerfugen sollten Sie gar kein Silikon verwenden, sondern lieber Acryl. Letzteres lässt sich besser mit einer Farbe Ihrer Wahl überstreichen. Auf der Rückseite der Kartusche des jeweiligen Silikons ist meist angegeben, für welchen Einsatzzweck es am besten geeignet ist.

Lassen Sie sich bei der Auswahl des Silikons von einem Fachmann beraten. So gehen Sie sicher, dass am Ende nicht ein ungeeignetes Silikon verarbeitet wird, das schon nach kurzer Zeit schimmelt oder porös wird.

Zusätzlich zu den Werkzeugen benötigen Sie weiteres Zubehör. Das meiste davon sollten Sie aber ohnehin in Ihrem Haushalt vorrätig haben, sodass Sie es nicht extra kaufen müssen.

  • Lappen
  • Küchenpapier
  • Alte Handtücher
  • Eine Sprühflasche, die mit Wasser oder Seifenwasser gefüllt ist

Sobald Sie sämtliche Werkzeuge und das benötigte Zubehör bereitgelegt haben, können Sie mit der Verarbeitung des Silikons beginnen.

Anleitung: So verfugen Sie mit Silikon

Wir empfehlen Ihnen, sich beim Verfugen mit Silikon nach der folgenden Anleitung zu richten:

  1. Vorbereitung
    • Schneiden Sie die Kartusche mit dem Silikon mit einem scharfen Cutter-Messer auf.
    • Drehen Sie die Tülle am oberen Aufsatz an der Silikon-Kartusche fest.
    • Setzen Sie nun die geöffnete Kartusche in Ihre Silikonspritzpistole ein.
    • Für eine saubere und professionelle Verarbeitung ist es wichtig, den Kopf der Tülle so abzuschneiden, dass die gewünschte Fugenbreite erzielt werden kann.
  2. Silikon gleichmäßig auftragen
    • Jetzt wird die Silikonpistole an den Anfang der Stelle angesetzt, den Sie verfugen möchten.
    • Mit der Silikonpistole üben Sie leichten Druck auf die Kartusche aus, damit das Silikon aufgetragen werden kann.
    • Folgen Sie mit einer gleichmäßigen und sauberen Bewegung dem Verlauf der Fuge und geben Sie gleichzeitig das Silikon hinein.
    • Im Anschluss verwenden Sie den Hebel am Ende der Spritzpistole für das Silikon, bevor Sie mit dem Verstreichen des Silikons fortfahren.
  3. Silikon sauber verstreichen
    • Tauchen Sie jetzt den Silikon-Abzieher in Wasser oder besser in Seifenwasser.
    • Alternativ tragen Sie die Flüssigkeit mit der Sprühflasche auf.
    • Bewegen Sie den Abzieher gleichmäßig mit wenig Druck über das frische Silikon, um den Überschuss an Silikon zu entfernen.
    • Auf diese Weise wird der Übergang von der Fuge zur Wand geschlossen und gleichzeitig abgedichtet.
    • Eventuell müssen Sie mit dem Abzieher noch ein zweites Mal über die Fuge ziehen, wenn immer noch zu viel Silikon in der Fuge ist.
    • Falls Sie danach noch nicht mit der Silikonfuge zufrieden sind, können Sie vorsichtig mit dem Finger entlangfahren, damit die Fuge noch sauberer wird.

Sofern kleine Mengen Silikon neben der Fuge auf den Fliesen landen, sollten Sie die Dichtmasse entfernen, solange sie noch frisch ist. Nach dem Trocknen gestaltet sich die Reinigung um ein Vielfaches schwerer, weil das Silikon auf dem Untergrund klebt und nur noch mit speziellen Tricks zu lösen ist. Nach derselben Anleitung gehen Sie übrigens auch vor, wenn Sie bestehende Silikonfugen zum Beispiel aufgrund von Schimmel oder Verschmutzungen erneuern müssen.

Bei einer Fugensanierung ist es aber wichtig, das alte Silikon vorher komplett und rückstandslos zu entfernen, da die neue Silikonfuge andernfalls nicht gut kleben oder schon nach kurzer Zeit wieder undicht wird.

Sobald Sie das Silikon entsprechend der Anleitung verarbeitet haben, beginnt die Trockenzeit.

Hinweise zur Aushärtung des Silikons

Wenn Sie mit der Verarbeitung des Silikons fertig sind, müssen Sie im Prinzip nichts weiter beachten. Lediglich die komplette Aushärtungszeit muss abgewartet werden, bis das Silikon belastet werden darf. Insbesondere während der ersten Stunde der Trocknung sind auch Feuchtigkeitsbelastungen zu vermeiden, denn der Kontakt mit Wasser würde zu undichten Stellen führen. Nach einer Stunde ist die äußere Schicht meist hart, sodass es nicht mehr schlimm ist, wenn die frische Silikonfuge Feuchtigkeit ausgesetzt wird.

Bis zur vollständigen Aushärtung des Silikons können mehrere Tage vergehen. Erst dann darf die Dichtmasse mechanisch belastet werden.

Die Dauer der Trockenphase ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So geht es zum Beispiel schneller, wenn Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen und wenn in dem Raum permanent eine Temperatur von etwa 20 Grad Celsius herrscht.

Zusammenfassung

Silikon zu verarbeiten ist nicht schwer, sodass auch unerfahrene Heimwerker diese Aufgabe selbst erledigen können. Es werden lediglich einige Werkzeuge und Hilfsmittel benötigt, um die Silikonfugen sauber und professionell zu ziehen. Außerdem sollten nach der Verarbeitung ein paar Hinweise für die Aushärtung des Silikons berücksichtigt werden.

Artikelbild: © lightwavemedia / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Dieter Macek 09.04.2017 15:46 Uhr

    Muss der Untergrund vor dem Aufbringen von Silikon trocken sein ?

    direkt antworten

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