Kreditabsicherung beim Immobilienkauf durch eine Risikolebensversicherung

Kreditabsicherung beim Immobilienkauf durch eine Risikolebensversicherung

Der Kauf oder Bau einer Immobilie ist für Betroffene ein organisatorischer und finanzieller Kraftakt, der mit vielen Gefahren verbunden ist. Das größte Problem ist der Zinsverlauf, welcher unberechenbar ist. Hinzu gesellen sich Angebote von Banken, die wenig transparent sind. Das Interesse der Berater ist es, die Angebote zu verkaufen. Verbraucher müssen sich aus diesem Grund eigenständig über die Hürden der Baufinanzierung informieren und die richtigen Entscheidungen treffen.

Das Schicksal ist unberechenbar

Der Idealfall sieht folgendermaßen aus: Sie beginnen heute mit der Finanzierung Ihrer Traumimmobilie. An Ihrer Situation ändert sich nichts, Sie zahlen 27 Jahre lang Kredite, bis Sie das Haus Ihr Eigen nennen können. Diese Situation stellen sich die meisten Verbraucher vor. Die Realität sieht häufig anders aus. Bedenken Sie, dass Sie beim heutigen Abschluss einer Finanzierung davon ausgehen, dass Sie in 30 Jahren genauso viel verdienen, absolut gesund sind und sich ansonsten nichts geändert hat. Leider haben Sie nicht volle Kontrolle über Ihre Zukunft, sodass Sie das Schicksal ungünstig treffen und Ihre Pläne durcheinanderbringen kann:

  • durch einen Arbeitsunfall können Sie Ihrem Beruf nicht mehr nachgehen
  • ein ungeplantes Kind kam zur Welt, wodurch das Gehalt der Mutter ausfällt
  • das Auto war in einem selbst verschuldeten Unfall verwickelt, wodurch teure Reparaturen entstanden
  • ein schwerer Sturm hat Teile des Dachs vom Haus gerissen

Die Liste unglücklicher Situationen kann ewig fortgeführt werden. Fakt ist, dass jede negative Situation den zahlenden Verbraucher beeinflusst. Einige dieser Fälle sind mit Sparmaßnahmen zu bewältigen. Wie sieht es aber aus, wenn der Hauptverdiener verstirbt?

Risikolebensversicherung für einen eventuellen Todesfall

An Todesfälle möchte niemand denken, schließlich stellen wir uns vor, im hohen Alter im Rahmen einer Kreuzfahrt die Welt zu bereisen. Wenn man jedoch ein Haus 30 Jahre lang finanzieren möchte, sind solche Gedanken unverzichtbar. Die Finanzierung einer Immobilie ist in der Regel eine Gemeinschaftsarbeit, an der zwei Partner beteiligt sind. Keiner schafft es, das Darlehen zu tilgen, wenn die Zahlungen des Partners ausfallen.

Als Hauptverdiener muss man an das Wohl seiner Familie denken. Der eigene Zahlungsausfall bringt die Existenz der gesamten Familie in Bedrohung. Diese kann das Darlehen nicht länger tilgen und verliert das Eigenheim im Rahmen einer Zwangsversteigerung.

Eine Lösung für den Zahlungsausfall durch den Tod des Hauptverdieners ist laut dieser Seite der Abschluss einer Risikolebensversicherung. Die Kosten für eine solche Police sind relativ niedrig, da sie lediglich im Todesfall des Kunden eintritt. Diese Wahrscheinlichkeit ist geringer als bei anderen Versicherungsarten, weshalb die Versicherungssummen relativ großzügig ausfallen.

Der Abschluss ist inzwischen nicht immer eine optionale Leistung. Einige Kreditgeber und Banken verpflichten ihre Kunden zum Abschluss einer Risikolebensversicherung. Auf diese Weise garantieren sie, dass jemand den Kredit tilgt.

Leistungen und Unterschiede bei der Risikolebensversicherung

Sinn und Zweck der Risikolebensversicherung ist es, finanzielle Hürden, die durch einen Todesfall entstehen, zu meistern. Im Todesfall erhalten die Hinterbliebenen eine gewisse Summe ausgezahlt.

Die Höhe der Versicherungsprämie hängt in erster Linie von drei Faktoren ab:

  1. Vertragslaufzeit
  2. Alter des Versicherungsnehmers
  3. gesundheitliche Risikofaktoren

Die Grenze für das Eintrittsalter des Versicherungsnehmers beträgt je nach Unternehmen 60 bis 74 Jahre. Je älter der Versicherungsnehmer, desto höher ist das Risiko für einen Todesfall. Ein weiterer Aspekt sind gesundheitliche Risikofaktoren, welche vor Abschluss der Police im Rahmen einer Gesundheitsprüfung ermittelt werden. Gesundheitliche Risikofaktoren können den monatlichen Beitrag erhöhen.

Der einzige Nachteil der Police liegt darin, dass der Versicherungsnehmer nicht immer von ihrer Leistung profitiert. Sobald er das Darlehen vollständig tilgt und am Leben bleibt, fließen seine Beiträge in die Kasse der Versicherungsgemeinschaft.

Verbraucher sollten die Risikolebensversicherung als eine Last-minute-Lösung ansehen, die sie hoffentlich nie benötigen werden, ihnen im Notfall aber das Eigenheim rettet.

Abschluss der Risikolebensversicherungen lohnt sich in jungen Jahren

Mit steigendem Alter nimmt die Anzahl gesundheitlicher Beschwerden zu. Der Abschluss einer Risikolebensversicherung ist somit schwieriger und kostspieliger. Aus diesem Grund empfehlen wir den Abschluss der Police in jungen Jahren, wenn das eigene Vermögen klein und man selbst jung ist. Bereits dann kann man planen, wie lange die Versicherung in etwa laufen muss.

Beispiel: Hans Freulich ist 25 Jahre jung und möchte für seine Frau sowie sein einjähriges Kind vorsorgen. Die Familie plant, in den nächsten Jahren ein Haus zu bauen. Derzeit spart sie noch Eigenkapital an. Im Alter von spätestens 30 Jahren soll der Kredit aufgenommen und in maximal 25 Jahren getilgt werden. Peter wird folglich mit 55 Jahren stolzer Hauseigentümer sein. Mit 25 kann er eine Risikolebensversicherung abschließen, die bis zu seinem 55. Geburtstag läuft. Da er wenig Eigenkapital besitzt und gesund ist, sind die monatlichen Kosten für die Police gering. Mit 55 wird er nicht nur die Immobilie abbezahlt haben, sein Kind benötigt auch keine finanzielle Unterstützung mehr.

5 alternative Methoden zur Absicherung des Eigenheims

Abseits der Risikolebensversicherung gibt es für Verbraucher weitere Möglichkeiten, ihre finanzielle Existenz im Todesfalle des Hauptverdieners zu sichern:

  1. Hypothek: Die Hypothek wird im Grundbuch des Hauses eingetragen. Sie ist im Grunde ein Zugriffsrecht für die Bank, welches das Gebäude zwangsversteigern darf, wenn die Kreditnehmer ihre Raten nicht länger zahlen können. Dadurch kann die Bank versuchen, ihr Geld (teilweise) zurückzugewinnen.
  2. Eigenkapital: Das Eigenkapital wird in der Regel verwendet, um die Kredithöhe für die Immobilienfinanzierung zu senken. In einigen Situationen ist es sinnvoll, das Eigenkapital zum Beispiel in eine Rentenversicherung zu investieren. Die Zinsen sind relativ hoch und die Auszahlung ist steuerlich begünstigt.
  3. Grundschuld: Sie ist eine flexible Alternative zur Hypothek. Ihr Vorteil liegt darin, dass ihr Wert im Gegensatz zur Hypothek mit steigender Abzahlung des Darlehens nicht abnimmt. Die Hauptaufgabe der Grundschuld ist die zeitweise Verhinderung der Zwangsversteigerung, falls die Kreditnehmer zahlungsunfähig werden.
  4. Bürgschaft: Kreditnehmer können einen Dritten verpflichten, ihre Tilgung zu übernehmen, falls sie die Raten nicht mehr zahlen können. Bürgschaften sind üblich, wenn die Bonität einer Person für den Kredit nicht ausreicht. Der Bürge muss allerdings auch selbst über ausreichend Bonität verfügen.
  5. Restschuldversicherung: Sie ist eine Alternative zur bereits genannten Risikolebensversicherung und schützt ebenfalls vor einem Zahlungsausfall, wenn der Kreditnehmer verstirbt. Der Unterschied zwischen den beiden Policen liegt in der Versicherungssumme. Bei der Risikolebensversicherung bleibt sie über die gesamte Vertragslaufzeit gleich. Die Versicherungssumme der Restschuldversicherung sinkt von Jahr zu Jahr, sodass der zu zahlende Beitrag sinkt. Der Nachteil: Kreditnehmer müssen die Beiträge über den Kredit mitfinanzieren, wodurch ihre Kreditsumme und Zinslast steigt.

Zusammenfassung

Verbraucher sollten bei der Finanzierung ihrer Immobilie jeden Aspekt bedenken. Dabei kommen auch Szenarien ans Tageslicht, an die man nicht denken möchte – der Tod des Hauptverdieners. Dieser kann seinen Verdienstausfall mit einer Risikolebensversicherung absichern. Es gibt aber auch Alternativen für die Absicherung der Immobilienfinanzierung.

Artikelbild: © LuckyImages / Shutterstock


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