Der Wasserverbrauch einer Waschmaschine

Der Wasserverbrauch einer Waschmaschine

Die Waschmaschine hat sich im Laufe der Jahre einen festen Platz im Haushalt des Otto-Normalverbrauchers verdient. Sie erlöst Menschen rund um den Globus, Wäsche in mühseliger Handarbeit zu waschen. Doch der gehobene Komfort hat auch eine Schattenseite: Für jede Wäsche werden unzählige Liter Wasser benötigt.

Über den Wasserverbrauch der Waschmaschine machen sich nur wenige Menschen Gedanken. Ein großer Fehler, denn sparsame Maschinen schonen den Geldbeutel und die Umwelt. Der jährliche Trinkwasserverbrauch zum Wäschewaschen wird in Deutschland auf etwa 5.840 Liter pro Jahr je Einwohner geschätzt. Würde ein Deutscher täglich die Waschmaschine in Betrieb nehmen, würde er 16 Liter Wasser pro Tag verbrauchen.

Den Wasserverbrauch bewusst reduzieren

Ohne den Verbrauch einer Waschmaschine zu berücksichtigen, der unter anderem von Gerät und Alter abhängig ist, kann der Konsum mit simplen Maßnahmen reduziert werden: Angenommen auf einen Verbraucher fällt tatsächlich ein durchschnittlicher Verbrauch von 16 Litern an. Ziel wäre es, diesen auf zehn Liter oder weniger pro Tag zu reduzieren.

Der größte Fehler in modernen Haushalten ist die häufige Inbetriebnahme der Waschmaschine, wenn sie nicht voll ist. Eine Waschmaschine kann nur dann effizient arbeiten, wenn ihr Laderaum voll ausgenutzt wird.

Der zweite Fehler – der jedoch keine Auswirkung auf den Wasserverbrauch hat – ist die gewählte Waschtemperatur. Je höher die Waschtemperatur, desto größer ist der Stromverbrauch. Für normal verschmutzte Wäsche ist eine Temperatur von 30 Grad ausreichend. Durch die Halbierung der Wäschetemperatur (von 60 auf 30 Grad) werden die Stromkosten laut der Deutschen Energie-Agentur um bis zu 70 Prozent reduziert.

Moderne Maschinen mit Wassermanagement

Wer langfristig Kosten sparen möchte, kommt nicht um den Kauf einer neuen Waschmaschine herum. Viele Menschen zögern beim Kauf, weil ihr altes Gerät noch funktioniert und sie sich fürchten, dass das neue Gerät langsamer wäscht. Das ist bei vielen Geräten der Fall. Um das Problem zu lösen, besitzen sie sogenannte Kurzprogramme. Zwar verkürzen sie die Waschzeit, dafür ist der Strom- und Wasserverbrauch höher.

Neue Waschmaschinen besitzen einen großen Vorteil: Einige Geräte sind mit einer Funktion zum intelligenten Wassermanagement ausgestattet. Mithilfe von Sensoren wird bei jeder Wäsche die maximale Wassereffizienz ermittelt. Dazu prüft die Maschine, welche Textilart sich in der Trommel befindet und wie groß die Beladungsmenge ist. Anhand der beiden Faktoren berechnet die Waschmaschine die erforderliche Wassermenge.

Kampf der Waschmaschinen: Alt vs. neu

Beim Kauf einer neuen Waschmaschine achten viele Verbraucher nur auf den Stromverbrauch. Dabei bestehen die Betriebskosten einer Waschmaschine (Energieklasse A+++) zu 50 Prozent aus Wasserkosten, wie ein Dokument der Stromsparinitiative zeigt. In der nachfolgenden Tabelle werden die Kosten für drei verschiedene Waschmaschinen (Effizienzklasse A+++ und A+ sowie Altgerät) für den einjährigen Betrieb verdeutlicht:

A+++A+Altgerät
Wasserverbrauch9.270 l11.660 l13.135 l
Kosten36 €46 €52 €

Eine moderne Waschmaschine der Energieklasse A+++, die zusätzlich eine Wassermanagementfunktion besitzt, sind unter Umständen weitere Einsparungen möglich, die den Wasserverbrauch und die damit verbundenen Kosten weiter reduzieren.

Das Altgerät ist zwölf Jahre alt; der Wasserpreis beträgt 3,90 Euro je Kubikmeter.

Das Waschprogramm entscheidet über den Wasserverbrauch

Vor 30 Jahren haben Waschmaschinen stolze 180 Liter je Waschgang verbraucht. Heute liegt der Verbrauch je nach Waschprogramm bei unter 65 Litern.

Das Waschprogramm einer Waschmaschine trägt maßgeblich zum Gesamtverbrauch bei. Ein Eco-Waschprogramm, welches in der Regel etwa eine Stunde bei einer Temperatur von 40 Grad dauert, verbraucht lediglich 19 Liter. Zum Vergleich: Das Kurzwaschprogramm bei 30 Grad dauert 15 Minuten und verbraucht 20 Liter je Waschgang. Dies verdeutlicht, wie ineffizient diese Kurzprogramme sind.

Der Wasserverbrauch für andere Waschprogramme sieht wie folgt aus:

  • Buntwäsche: 45 Liter
  • Standard (Baumwolle): 50 Liter
  • Feinwäsche: 48 Liter
  • Kochwäsche: 65 Liter

Die obigen Angaben sind Durchschnittswerte verschiedener Waschmaschinen mit einer Beladung von acht Kilogramm. Sie dienen lediglich zur Verdeutlichung des Wasserkonsums.

Diese Kriterien beim Kauf beachten

Der Kauf einer neuen Waschmaschine sollte gut überlegt sein, wenn langfristig Geld durch niedrige Betriebskosten gespart werden soll. Beim Kauf einer neuen Waschmaschine ist auf folgende Eigenschaften zu achten:

  • gewünschtes Waschvolumen (in kg)
  • Schleuderdrehzahl (in U/min)
  • Stromverbrauch
  • Wasserverbrauch
  • Energieeffizienz
  • Schleuderwirkung
  • Abmessungen

Gemeinsam beeinflussen alle Faktoren die Betriebskosten einer Waschmaschine. Eine gute Waschmaschine der Klasse A+++ mit einem guten Strom- und Wasserverbrauch sowie der Schleuderwirkung A besitzt Betriebskosten von unter 100 Euro pro Jahr. Wenn wir davon ausgehen, dass die Lebensdauer einer Waschmaschine etwa 15 Jahre beträgt und die Betriebskosten 90 Euro pro Jahr betragen, kostet sie den Verbraucher 1.350 Euro plus den Anschaffungspreis.

Berechnungen zeigen, dass die Differenz der Betriebskosten einer sehr guten Waschmaschine und einem guten Modell derselben Klasse mehrere Hundert Euro betragen kann. Verbraucher sollten aus diesem Grund nicht nur den Anschaffungspreis berücksichtigen, sondern auch die Betriebskosten ermitteln. Die Summe der beiden Werte sollte möglichst gering sein.

Auf dem EU-Label einer Waschmaschine ist der Wasserverbrauch (in Liter pro Jahr (L/annum)) angegeben. Der Jahresverbrauch bezieht sich auf 220 klassische Waschzyklen in einem Jahr.

Es wird ersichtlich, dass die Produkteigenschaften alleine wenig hilfreich sind. Verbraucher müssen die Betriebs- und Anschaffungskosten ermitteln und sich anhand dieser Daten für eine geeignete Waschmaschine entscheiden.

Zusammenfassung

Die Betriebskosten einer Waschmaschine bestehen bei modernen Geräten jeweils zur Hälfte aus dem Strom- sowie dem Wasserverbrauch. Letzterer wird beim Kauf einer Waschmaschine von vielen Verbrauchern ignoriert. Jedes Waschprogramm hat einen unterschiedlichen Wasserverbrauch, der bei der Nutzung der Waschmaschine zu berücksichtigen ist. Mit simplen Maßnahmen lässt sich der Wasserkonsum reduzieren.

Artikelbild: © nexus 7 / Shutterstock


4 Kommentare

  1. Reinhold Pieper 17.03.2016 17:50 Uhr

    ich habe einen was in der Trommel es ist am Ratschen wie kann ich die Trommel ausbauen

    direkt antworten
    1. Reinhold Pieper 17.03.2016 17:53 Uhr

      wie bekomme ich einen Fremtkörper aus der Trommel

      direkt antworten
  2. Wolfgang Fuchs 09.09.2019 17:14 Uhr

    Ich finde das Thema Energieeffizienz sehr sehr spannend, allerdings habe ich das Gefühl, daß hier ganz bewusst seitens der Hersteller getrickst und gelogen wird, ja, auch falsche Empfehlungen gegeben werden und Energiewerte absichtlich schlecht, bzw. Sparmöglichkeiten völlig überhöht wieder gegeben werden. Zur Erklärung, verbunden mit einigen Fragen:
    Hallo, ich habe noch ein älteres Bauknecht Gerät. Hier Bauknecht WAK 7778. Dieses Gerät braucht nach Angabe 190Kwh im Jahr bei 220 Waschzyklen. Das Gerät hat übrigens die Energieeffizienzklasse „A“, was 2005 sehr gut war. Wir sind ein 2 Personen Haushalt und waschen lange keine 220 Waschzyklen im Jahr, eher 150. Es handelt sich hierbei um ein Gerät mit 5kg Trommel.
    Da wir also nur 150 Waschladungen benötigen im Jahr, gehe ich einmal davon aus, daß sich die angegebenen Kilowattstunden im Jahr auch entsprechend verringern, ebenso der Wasserverbrauch. Die Maschine ist glaube ich mit 37 Litern pro Waschzyklus angegeben. Der jährliche Wasserverbrauch dürfte also ungefähr 37 Liter x 150 Waschladungen = 4550 Liter betragen, wenn meine Denkungsweise stimmt. Jetzt waschen wir allerdings fast ausschließlich bei 40Grad im 30 minütigem Kurzzeitprogramm. Wie verhält es sich denn jetzt hier zum Eco-programm? Schließlich muss das Wasser nicht derart schnell aufgeheizt werden, wie bei einem 15Min. Kurzzeitprogramm und die Trommel muss auch nicht so schnell drehen wie bei 15 Minuten. Weiterhin Frage ich mich, ob der Stromverbrauch, da wir ja nur 150 Waschladungen waschen, trotzdem höher sein könnte, als die angegebenen 190Kwh bei 220 Waschzyklen, da dieser Kilowattstundenwert von 190 ein Laborwert ist unter den besten Voraussetzungen, also vermutlich Baumwollprogramme.Da aber wiederrum Kurzzeitprogramme mehr Strom benötigen, kann sich dieser 190 Kilowattstundenwert doch eventuell auch um ein Vielfaches erhöhen und könnte somit auch bei 150 Waschladungen im Kurzzeitprogramm höher sein, als der gemessene Herstellerwert von 190Kwh.
    Weitere Frage: Die Labelwerte A, A+, A++, A+++ Werte halte ich für völligen Unsinn, da auch dies Laborwerte sind, die nicht der Realität entsprechen, da auch diese immer nur unter den besten Voraussetzungen gemessen bzw. festgestellt werden. Diese Werte können meines Erachtens lediglich als leichte Orientierungshilfe nützen, mehr aber auch nicht. Hieraus ergibt sich weiterhin die weitere Frage, ob es sich überhaupt lohnt, eine Waschmaschine mit beispielsweise 6Kg, oder 7Kg.Waschladungsmenge zu kaufen, auch wenn diese das Energielabel A+++ besitzt, denn es muss auf Grund der größeren Trommel auch mehr Wasser gebraucht werden und somit auch mehr Wasser aufgeheizt werden als mit einer 5Kg. Waschmaschine. Natürlich kann man jetzt sagen oder denken, man nehme einfach eine 5kg-Waschmaschine mit Kabel A+++, aber diese gibt es eben kaum noch, so gut wie garnicht, und man muss letztendlich auch einfach von dem ausgehen, was man hat. Kann es also sein, daß bei gleicher Wäschemenge meine 5kg Waschmaschine mit Energielabel „A“ günstiger wäscht, als eine 6 kg oder 7kg Waschmaschine mit Energieeffizienzlabel „A+++“? Meine 5kg Waschmaschine wäscht noch einwandfrei. Lohnt sich der Kauf eines neuen 6 oder 7kg Gerätes also bezogen auf Energieeffizienz und Wasser? Spart man hierbei mit einem neuen Gerät?

    direkt antworten
  3. Marc 25.11.2022 20:23 Uhr

    Hallo zusammen,
    ich mache es kurz:
    unzählige Foren und Artikel wegen diesem Thema durchkämmt, jeder hat die Weißheit scheinbar mit Löffeln gefressen, trotzdem kein kohärentes Lagebild. Wirklich selbst gemessen hat dann auch niemand…

    Ich habe nun aus Frust selbst bei meiner Waschmaschine (Bosch WAB282H2) gemessen:
    – ALLE Programme (Eco Perfect, Normal, Speed Perfect) mit
    – ALLEN möglichen Temperaturen (Cold, 20°C, 30°C, 40°C, 60°C, 90°C) mehrfach laufen lassen und den Stromverbrauch durch eine Messsteckdose aufgezeichnet. Die Daten hierzu liegen sogar noch vor (in Summe mehr als 100 verschiedene Wäschen gemessen, mindestens 4 Messungen pro Programm+Temperatur für Repräsentativität der Ergebnisse und um Ausreißer weniger zu gewichten).

    E-R-G-E-B-N-I-S-S-E:
    1. Wäschen verbrauchen zwischen mind. 120Wh und max. 1400Wh pro Waschgang
    -> ziemlich große Diskrepanz für einen einzelnen Waschgang aus meiner Sicht; eine bewusste Wahl der Waschprogramme macht dementsprechend viel aus

    2. Eco Perfect ist nur unter bestimmten Bedingungen (bei 40°C und heißer) sparsamer, bei niedrigen Temperaturen (Cold-30°C) sind Normal und Speed Perfect sparsamer
    -> Bei niedrigen Temperaturen fällt das Wassererhitzen großteils/komplett weg, Rotation der Trommel also maßgeblich ausschlaggebend; 5std Eco daher weniger effizient als 1:20-2:20 SpeedPerfect/Normal
    3. Speed Perfect und Normal (wesentlich kürzere Waschdauer; 1:20 und 2:20 anstelle knapp 5std) sind dementsprechend bei niedrigeren Temperaturen sparsamer

    4. man kann bei ~90% aller Wäschen sehr kalt waschen, dieses ständige Heißwaschen ist ein absoluter Stromfresser (bis zu 14-facher Verbrauch, Wäsche leidet) und überbewertet

    5. bei verschmutzter Wäsche sind niedrige Temperatur + kurze Waschdauer (wie zu erwarten) nicht ausreichend, selbst für verschwitzte Sportkleidung reicht aber 30°C VOLLKOMMEN AUS.

    Beste Grüße

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