Bilderdienste: Geschichte und Entwicklung im digitalen Zeitalter

Bilderdienste: Geschichte und Entwicklung im digitalen Zeitalter

Als Bilderdienst wurde bis vor wenigen Jahren ein Dienstleister bezeichnet, der Fotos entwickelt. Im Rahmen der Digitalisierung und Verbreitung der Digitalkamera müssen Hobby-Fotografen nicht länger einen Film bei einem Dienstleister vor Ort entwickeln lassen. Fotografien werden auf Speicherkarten abgelegt und können direkt auf den PC übertragen und bei einem der zahlreichen Online-Bilderdienste entwickelt werden.

Altmodische Kameras verwenden einen Film. Auch wenn diese Methode heute vor dem Aussterben bedroht ist, gibt es nach wie vor Menschen, die diese umständliche und vergleichsweise teure Methode nutzen. Sie hat einen entscheidenden Nachteil: Die Fotos müssen perfekt erstellt werden, denn später lassen sich Helligkeit, Kontrast und Co. nicht mehr korrigieren. Zudem beansprucht die Entwicklung im Fotolabor Zeit. Dienstleister, die Bilder auf altmodische Art und Weise entwickeln, gibt es noch in vielen Städten. Ein Großteil der Unternehmen arbeitet jedoch ausschließlich digital. Traditionelle Bilderdienste werden somit immer seltener benötigt.

Fotoentwicklung heute

Fast Jeder besitzt heute eine Digitalkamera oder ein Smartphone mit Kamera. Nach dem Prinzip „Point and Shoot“ erstellt man innerhalb Sekunden Bilder, die per Kartenleser oder Bluetooth von der Speicherkarte auf einen Computer übertragen werden können. Es gibt auch Fotomaschinen, die man mit Speicherkarten füttern und die Aufnahmen direkt ausdrucken lassen kann. Die Fotoentwicklung heute ist somit ein einfacher Prozess, der weder viel Zeit noch Geld beansprucht.

Ebenfalls vorteilhaft ist die Nachbearbeitung der Fotos. Mit Programmen wie Photoshop lassen sich rote Augen entfernen sowie Kontrast und Helligkeit anpassen. Anschließend werden die Bilder bei einem Bilderdienst hochgeladen und das gewünschte Bildformat sowie Papier ausgewählt – wenige Tage später sind die Schnappschüsse bereits im Briefkasten.

Bildformat

In puncto Bildformat stehen heute mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Ausschlaggebend ist zunächst, wie das Foto erstellt wurde. Selbst bei simplen Kameras lassen sich Formate wie 16:9, 4:3 und 3:2 einstellen. Die traditionellen Fotoformate 10×15 Zentimeter und 9×13 Zentimeter stammen aus der analogen Fotografie und entsprechen dem Format 3:2. Die meisten digitalen Konsumer-Kameras schießen Fotos mit einem Seitenverhältnis von 4 zu 3, bei einigen lässt sich aber auch das Breitbild-Format 16:9 einstellen. Problematisch wird es, wer zum Beispiel ein Bild im Format 16:9 erstellt, es dann aber in 3:2 oder 4:3 drucken lässt. In diesem Fall werden die Seiten rechts und links abgeschnitten und Bildinformationen gehen verloren.

Bilderdienste lösen das Problem folgendermaßen: Das Bild wird so verkleinert, dass es komplett auf das Papierbild passt. In diesem Fall entsteht allerdings ein weißer Rand, der aber in einem späteren Prozess abgeschnitten wird. Die Lichtbilder sind zwar kleiner als eigentlich bestellt, dafür gehen aber keine Bildinformationen verloren. Andere Bilderdienste dagegen verkleinern das Bild, indem sie etwas davon abschneiden. Man hat dann die tatsächlich bestellte Bildgröße, jedoch fehlt ein Teil vom Original. Hier kann es vorkommen, dass Füße oder ein Teil vom Kopf fehlen. Welcher Prozess letztendlich zum Einsatz kommt, sollte jeder Bilderdienst auf seiner Webseite erwähnen.

Hobby-Fotografen können bereits vor der Entwicklung sichergehen, dass sie später beim Format keine Probleme haben, indem sie Folgendes tun:

  • Bildformat bei der Kamera anpassen: Das 3:2-Verhältnis unterstützt jeder Bilderdienst. Wenn es der Fotoapparat erlaubt, sollte jeder dieses Format auswählen.
  • Alternativ kann man bereits erstelle Aufnahmen am PC an das 3:2-Format anpassen. Das ist zwar mit viel Arbeit verbunden, so geht man aber sicher, dass der Bilderdienst keine wichtigen Teile abschneidet.

Bildübertragung

Die meisten Bilderdienste erlauben den Bildtransfer online. Hier kommen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Drag&Drop: Die Bilder werden direkt im Browser per Drag&Drop übertragen. Man wählt die gewünschten Bilder von seinem Computer aus und zieht sie ins Browserfenster – schon beginnt die Übertragung.
  • Formularfeld: Die klassische Transferart, die von jedem Browser problemlos unterstützt wird. Mit einem Klick auf den Button „Durchsuchen“ kann man die gewünschten Bilder auswählen. Die Übertragung startet mit einem Klick auf „Upload“.
  • Software: Einige Online-Bilderdienste bieten eine spezielle, meist kostenlose Software an, mit der sich die Bilder verwalten und online entwickeln lassen. Häufig bietet diese Software Zusatzfunktionen wie etwa die Erstellung eines Fotokalenders.

Neben der komfortablen Online-Übertragung gibt es zwei Offline-Varianten:

  1. CD/DVD: Einige Bilderdienste nehmen Fotografien auch von CD oder DVD an. Dies ist dann sinnvoll, wenn es sich um sehr viele und/oder hochauflösende Bilder handelt, deren Online-Übertragung zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
  2. Filiale: Viele Supermarktketten und Drogeriemärkte bieten einen eigenen Bilderdienst an. Dort lassen sich die Lichtbilder auf CD, DVD, USB-Stick oder Speicherkarte direkt auf einen Computer übertragen.

Bildqualität

In puncto Bildqualität können sich Interessierte entweder in Testberichten von Fachzeitschriften oder im Internet informieren. Diverse Portale testen alle Bilderdienste und veröffentlichen teilweise sehr informationsreiche Vergleiche. Optional bieten einige Unternehmen ihren Neukunden an, einige Abzüge gratis zu bestellen, um sich ein Bild über die Qualität der Digitalfotos zu machen.

Bildoptimierung

Einige Dienstleister optimieren die Bilder ihrer Kunden automatisch. Viele Exemplare sind überbelichtet, es gibt rote Augen oder die Kontrastwerte sind nicht optimal. Auch wenn diese Optimierung gut gemeint ist, sollte niemand die Optimierung ohne die Zustimmung des Kunden durchführen. Leider ist das bei vielen Anbietern der Fall, bei anderen können die Kunden selbst wählen, ob sie die Bildoptimierung wünschen oder nicht.

Fotopapier

Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Arten von Fotopapier. Doch selbst die Discounter nutzen Marken-Papier (häufig von Fuji), bei dem die Fotos gut zur Geltung kommen. Teilweise ist auch die Option matt oder glänzend wählbar. Ist diese Option nicht gegeben, handelt es sich immer um glänzendes Fotopapier.

Preiszusammensetzung

Online-Bilderdienste berechnen den Preis für die Fotoentwicklung aus Stückpreisen je Foto plus Bearbeitungsgebühr und Porto. Der Preis je Foto sinkt, je höher die bestellte Anzahl ist. Praktisch ist die Lieferung an eine Filiale, dann entfallen häufig die Kosten für den Transport, auch wenn sich der Kunde zur Filiale begeben muss.

Artikelbild: © scyther5 / Shutterstock


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